Sprüche der amerikanischen Ureinwohner
Die amerikanischen Ureinwohner sind bekannt für ihre Naturverbundenheit, Rituale und sanfte Lebensweise – sogar so sehr, dass ihre vielschichtige Kultur manchmal zum bloßen Klischee verkommt. Eigentlich handelt es sich nicht um ein Volk, sondern um eine Vielzahl von Stämmen, Clans und sogar Hochkulturen über Nord-, Mittel- und Südamerika hinweg – nur eines ist ihnen allen gemein: Ihre Lebensweise ist signifikant anders als die unsere in Europa. Das lädt dazu ein, sich die aus diesem Teil der Welt stammenden Weisheiten und Sprüche anzusehen, zu überdenken und vielleicht sogar zu Herzen zu nehmen. So lassen sich gänzlich neue Perspektiven auf die Welt und uns selbst eröffnen.
Hinweis: Wir haben bewusst darauf verzichtet, diese Seite weiterhin “indianische Weisheiten” zu nennen, da der Begriff “Indianer” kolonialistisch geprägt und nicht mehr zeitgemäß ist. Außerdem beruht er auf einem Irrtum: Kolumbus nannte die Einwohner des Landes, das er mit seinen Schiffen erreichte, “Indianer”, weil er dachte, er wäre in “Indien”, also Asien, gelandet. Mit dem Begriff sind jahrhundertelanges Leid und bis heute andauernde Diskriminierungen der amerikanischen Ureinwohner untrennbar verbunden. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, die eingedeutschte Form der bevorzugten Bezeichnung “Native Americans” zu verwenden.
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Ausgewählte Sprüche der amerikanischen Ureinwohner
Das Kriegsbeil ist erst begraben,
wenn man nicht mehr weiß,
wo es liegt.
Der Mensch hat das
Netz des Lebens nicht gewebt,
er ist nur ein Faden darin.
Was immer er ihm antut,
tut er sich selbst an.

Sei du selbst.
Lerne,
durch dein Handeln Gefühle,
Empfindungen und Farben
zu erschaffen wie der Maler,
wie der Schöpfer des Universums.In dir selbst liegt der Platz der größten Liebe.
Es gibt keinen anderen Ort, um zu lieben.Weisheit der amerikanischen Ureinwohner
Am besten können wir wohl unsere Liebe ausdrücken, wenn wir ganz “wir selbst” sind. Sobald wir zu sehr versuchen, es anderen recht zu machen, verlieren wir uns in den (vielleicht manchmal vermeintlichen) Erwartungen und Anforderungen von außen. Am besten agieren wir aus unserer eigenen, inneren Mitte heraus. Sobald wir von uns heraus gestalten (und nicht nur re-agieren), können wir kreativer und schöpferischer sein, und damit einhergehend möglicherweise liebevoller und zugewandter unseren Nächsten gegenüber sein.

Ein alter amerikanischer Ureinwohner saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten.
Der Alte sagte nach einer Weile des Schweigens: “Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden.
Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend.”
“Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?” fragte der Junge.
“Der Wolf, den ich füttere.” antwortete der Alte.
Kurzgeschichte bzw. Weisheitsgeschichte
Nicht um meinen Brüdern
überlegen zu sein, suche ich Kraft,
sondern um meinen größten Feind
zu bekämpfen – mich selbst.
Der Friede stellt sich niemals überraschend ein.
Er fällt nicht vom Himmel wie der Regen.
Er kommt zu denen, die ihn vorbereiten.

Großer Geist,
bewahre mich davor,
über einen Menschen zu urteilen,
ehe ich nicht eine Meile
in seinen Mokassins
gegangen bin.

Gehe aufrecht wie die Bäume.
Lebe dein Leben so stark wie die Berge.
Sei sanft wie der Frühlingswind.Bewahre die Wärme der Sonne im Herzen
und der große Geist wird immer bei dir sein.
Die größte Stärke
ist die Güte.
Wenn jemand ein Problem erkannt hat
und nichts zur Lösung des Problems beiträgt,
ist er selbst ein Teil des Problems.

Bete zu Gott,
aber rudere weg
von den Felsen.

Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen,
werdet ihr feststellen,
dass man Geld nicht essen kann.

Ein Baum
schenkt Leben.
Er ist beständig.
Er gewährt Leben,
aber sein Eigenes
bleibt unvermindert.
So wie die Liebe, die im Verschenken mehr wird, oder wie eine Frau, die ein Kind gebärt :)

Dein Herz soll im Einklang
mit den Herzen der Erde schlagen.Du sollst fühlen, dass du ein Teil des Ganzen bist, das dich umgibt.
Dieser Spruch bzw. dieses Gebet der Cheyenne erinnert mich daran, dass es gut ist, sich zu erden; zum Beispiel, indem man sich im Garten aufhält und Gartenarbeit macht.