Schöne Weisheiten aus dem Zen-Buddhismus
Der Zen-Buddhismus oder Zen ist eine Form des Buddhismus, die ursprünglich aus China kam und dann über die Jahrhunderte hinweg den Weg nach Japan fand. D.h. die Zen-Schule des Buddhismus entstammte der Mediationsschule Chan aus China, die wiederum aus dem Daoismus und dem Konfuzianismus hervorging. Soweit die kleine Vor-Geschichte des Zen-Buddhismus.
Die Meditationsschule des Chan hat als Schule des sogenannten Mahayana-Buddhismus folgende Kennzeichen:
- Übung der Meditation im Lotossitz
- Lösung paradoxer Rätsel
- Erleuchtungserfahrung
Die Form des Zen-Buddhismus oder Zen wird auch als “Meditations-Buddhismus” verstanden. Der Gedanke hinter Zen ist: Die Anhaftung an die Illusion des Ich jedes Einzelnen verursacht immer wieder neues Leiden. Dies ist auch einer der Grundgedanken bzw. Grundeinsichten von Buddha gewesen.
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Praxis des Zen ist Zazen
Die Praxis von Zen heißt Zazen. Sie besteht aus zweierlei:
- der Meditation, zumeist als Sitz-Meditation in der Haltung des Lotossitzes, aber auch Gehmeditation gehört dazu
- Konzentration im Alltag, um die Dinge so zu sehen, wie sie sind: sie kommen zu lassen, und sie wieder loszulassen im Sinne einer bewussten Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments in Achtsamkeit
Lernt man auf diese Weise, seinen Geist zu beruhigen und die Gedankenflut einzudämmen, dann kann sich eine innere Befreiung einstellen. Alles Fragen hört auf. Leben im Jetzt, im Augenblick, führt zum Kern der eigenen Existenz. Deshalb kann Zen als die Erfahrung im Augenblick gesehen werden.
Den Weg zu studieren heißt sich selbst zu studieren,
sich selbst zu studieren heißt sich selbst vergessen.
Sich selbst zu vergessen bedeutet
eins zu werden mit allen Existenzen.
Dögen
Dies geschieht beispielsweise über:
- Achtsamkeit
- Einfachheit
- Mitgefühl
Die folgenden Zitate und Sprüche über Zen geben einen kleinen Einblick in die Art des Denkens im Zen. Sie liefern ein Grundverständnis, doch kann Zen im Grunde nicht mit Worten wiedergegeben werden, sondern besser in Meditation und Praxis des Zazen erfahren werden.
Aber auch, wenn wir uns nicht in der Praxis des Zen bzw. Zazen üben wollen, dürfen uns die folgenden Weisheiten der Inspiration dienen.
Ausgewählte schöne Sprüche des Zen und Zazen-Buddhismus

Still sitzen. Nichts tun.
Der Frühling kommt.
Das Gras wächst.
Es kann zugleich ernüchternd wie auch befreiend sein, sich darüber klarzuwerden, wie entbehrlich der Mensch als Spezies wie auch jeder individuelle Mensch letztendlich ist. Das Gras braucht uns jedenfalls nicht, um zu wachsen; die Natur” geht ihren Gang ohne uns besser als mit uns, wie die Klimakrise immer eindrücklicher zeigt. Daraus ergibt sich die Frage: wie sollten wir leben, um die Welt mit unserem Leben zu bereichern und nicht zu verwüsten?

Wenn du begreifst,
sind die Dinge einfach,
wie sie sind.Wenn du nicht begreifst,
sind die Dinge einfach,
wie sie sind.
Zen-Weisheiten haben etwas Beruhigendes an sich. Auch dieser Spruch zeigt Gelassenheit den äußeren Dingen gegenüber. Ein bisschen erinnert der Spruch an Wuwei, dem So-Lassen der äußeren Umstände, insbesondere derer, die man eh nicht oder nur schwer ändern kann.

Ein Mönch hatte sich in die Einsamkeit zurückgezogen, um sich fern vom lärmenden Leben ganz der Meditation und dem Gebet widmen zu können. Einmal kam ein Wanderer zu seiner Einsiedelei, und bat ihn um etwas Wasser. Der Mönch ging mit ihm zur Zisterne.
Dankbar trank der Fremde den ihm gereichten Becher leer, und fragte dann: “Sag’ mir, welchen Sinn siehst du in deinem Leben in der Stille?” Der Mönch wies mit einer Geste auf das … [im PDF weiterlesen]

Wirf’ deine Gedanken wie Herbstblätter in einen blauen Fluss, schau’ zu, wie sie hineinfallen und davontreiben – und dann: Vergiss’ sie!

Die Vergangenheit loslassen
Der Schüler ging zum Meister
und fragte ihn nachdrücklich:
“Wie kann ich mich von dem,
was mich an die Vergangenheit
heftet, lösen?”Da stand der Meister auf,
ging zu einem Baumstumpf,
umklammerte ihn und jammerte:“Was kann ich tun, damit
dieser Baum mich loslässt?”

Wenn ich auch in dieser
Welt der Illusion lebe,
soll meine Meditation doch
wie die Lotosblüte sein,
die sich schön und makellos
aus dem Schlamm erhebt.

Sei gegenwärtig in allem, was du tust:
die einzige Wirklichkeit ist jetzt.
Solange du Vergangenem nachhängst
oder Zukünftigem nachstellst,
bist du nicht wirklich hier, am Leben.
Der Zen-Buddhismus fokussiert sich auf das Hier und Jetzt. Er räumt der Wahrnehmung des Gegenwärtigen den höchsten Stellenwert ein. Darum legt er großen Wert auf Meditation.

Wenn du etwas tust,
dann tu es so gut
wie möglich.Achte nicht
auf das Ergebnis,
das Ergebnis ist
nicht wichtig.
Diese Weisheit aus dem Zen-Buddhismus kehrt die Sicht der Welt der Wirtschaft etwas um. Insofern ist dies ein bemerkenswerter Spruch, da er unsere westliche Weltsicht umkehrt: Das eigene Bemühen und die Sorgfalt bei der Arbeit stehen im Vordergrund. Mit dieser Sichtweise machen wir uns unabhängig von äußeren Maßstäben und äußeren Erfolgen. Wobei anzumerken bleibt, dass es wohl schwierig ist, sich komplett von äußeren Zielen zu befreien: Wenn wir uns lange Zeit sehr anstrengen und die Erfolge im Außen lassen trotzdem auf sich warten oder stellen sich einfach nicht ein, kann das nichtsdestotrotz sehr frustrierend sein. Dieser Spruch kann uns in so einer Situation etwas aufbauen.
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Der Buddhismus strebt danach, sich von den weltlichen Zwängen zu befreien und einen Zustand der völligen emotionalen Ungebundenheit zu erreichen. Dazu gehört auch, sich von Gier und dem ständigen Drang nach Mehr zu befreien, der weit über das hinausgeht, was man benötigt.

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Im Zen-Buddhismus versuchen die Gläubigen, die Erleuchtung durch Aufmerksamkeit und eine ehrliche Betrachtung der Welt um sie herum zu erlangen. Ob dieser Spruch wohl auch entstand, nachdem jemand einen erleuchteten Zeitgenossen beobachtet hat?

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