Ausgewählte schöne Sprüche von Lao-Tse
Lao-Tse – Begründer der Weisheitslehre des Taoismus
Lao-Tse (chin. 老子) heißt soviel wie “der alte Meister”. Lao-Tse soll ein Philosoph gewesen sein – weiter unten lesen Sie Zitate und Weisheiten von Lao-Tse -, und wird als Begründer des Taoismus angesehen. In diesem Schaubild zum Buddhismus sehen Sie Lao-Tse kurz im Gesamtzusammenhang. Ob die Lehren, die Lao-Tse zugeschrieben werden, tatsächlich alle von ihm stammen, kann angezweifelt werden. Man geht vielmehr davon aus, dass die taoistische Lehre über einen mehrere Jahrhunderte dauernden Entwicklungsprozess heranreifte.
Lao-Tse selber soll im 6. Jh. v. Chr. gelebt haben (geboren in in der Präfektur Kǔ im heutigen Henan). Er soll ein Amt als Archivar in einer Bibliothek bekleidet haben. Chaos und Verfall des damaligen Reiches ahnend, soll er die Präfektur und das Land verlassen haben.
Die Legende zu Lao-Tse’s Weisheitslehre
Der Legende nach ritt Lao-Tse auf einem Ochsen bis zum Grenzpass Han Gu. Dort soll Lao-Tse dann von dem Gelehrten Yin Xi dazu aufgefordert worden sein, sein Wissen mitzuteilen. Dieses Wissen soll er in seiner Niederschrift Tao-Te-King dargelegt haben.
Es ist aber auch möglich, dass Lao-Tse selber nie gelebt hat, sondern dass die Schriften als eine gesammelte Lehre Lao-Tse als einem fiktiven Weisheitslehrer zugeordnet wurden.
Schöne Sprüche und Weisheiten von Lao-Tse
Ob Gelehrter, fiktiver Lehrer in Weisheitsfragen oder gar ein Gott, denn auch als solcher wurde Lao-Tse schon verehrt – die Weisheit weiser Worte überdauert oft die Zeiten, und nicht anders war und ist es auch mit den Sprüchen und Zitaten des berüchtigten Lao-Tse. Im Folgenden finden Sie eine kleine Auswahl der schönsten Zitate, die Lao-Tse zugeschrieben werden.
Übrigens: Lassen Sie sich nicht davon verwirren, wenn Sie statt der Schreibweise Lao-Tse auch die Schreibweisen Laozi, Lao-tzu, Laudse o. ä. sehen – gemeint ist immer dieselbe Person. Chinesische Namen lassen sich nicht immer gut ins lateinische Alphabet übertragen und historische chinesische Namen können nicht mit absoluter Sicherheit in ihrer Aussprache rekonstruiert werden.


Der Reisende ins Innere
findet alles, was er sucht,
in sich selbst.
Das ist die höchste Form
des Reisens.
Reisen ist Innere kann man auch zum Beispiel begleitet durch Meditation oder Hypnose machen. Sind die Erfahrungen vergleichbar mit äußeren, „echten“ Reisen? Bestimmt sind sie genauso interessant …

Auf der ganzen Welt gibt es nichts
Weicheres und Schwächeres als das Wasser,
und doch, in der Art, wie es dem Harten zusetzt,
kommt nichts ihm gleich.
Es kann durch nichts verändert werden.
Dass Schwaches das Harte besiegt und
Weiches das Harte besiegt,
weiß jedermann auf Erden,
aber niemand vermag danach zu handeln.
In schwierigeren Zeiten ist es wichtig, ruhig zu bleiben und durchzuhalten.

Stimmst du mit dem Weg überein,
durchströmt dich seine Kraft.
Dein Tun wird naturnah,
deine Art die Art des Himmels.

Wer andere erkennt, ist gelehrt.
Wer sich selbst erkennt, ist weise.
Wer andere besiegt, hat Muskelkraft.
Wer sich selbst besiegt, ist stark.
Wer zufrieden ist, ist reich.
Wer seine Mitte nicht verliert, ist unüberwindlich.
Lesen Sie hier mehr über die innere MItte und wie man sie finden kann.
Auch der längste Marsch
beginnt mit dem ersten Schritt.
Eine Reise von 1000 Meilen
beginnt mit dem ersten Schritt.
Wunschlosigkeit führt
zur inneren Ruhe.
Vielleicht kennen Sie das auch: Kaum hat sich ein Wunsch erfüllt, treten neue Wünsche, Ziele und Hoffnungen auf. Zusammen mit dem „Parkinsonschen Gesetz der Verschwendung“, das besagt, dass die Ausgaben sich an die Einkommensgrenzen anpassen, kann das zu einem beständigen Gefühl des Nicht genug Habens führen – oder andersrum formuliert: des Immer mehr haben Wollens. Innere Ruhe sieht da natürlich anders aus, weil sie auch etwas mit sich begnügen und zufrieden sein können zu tun hat.
Die Dinge sind dazu da,
dass man sie benutzt,
das Leben zu gewinnen,
und nicht,
dass man das Leben benutzt,
um die Dinge zu gewinnen.
Reich ist, wer weiß,
dass er genug hat.
Genug zu haben, kann relativ sein, denn wir vergleichen uns mit unserer Umgebung. Würden wir uns mit der Weltbevölkerung vergleichen, würden wir uns vielleicht reich fühlen.
Nichts tun ist besser
als mit viel Mühe
nichts schaffen.
Güte in den Worten
erzeugt Vertrauen,
Güte beim Denken
erzeugt Tiefe,
Güte beim Verschenken
erzeugt Liebe.
Lege Dir jeden Tag
für Deine Sorgen
eine halbe Stunde zurück.
Und in dieser Zeit
mache ein Schläfchen.

Das Sein des Nichts
Dreißig Speichen treffen die Nabe,
die Leere dazwischen macht das Rad.
Lehm formt der Töpfer zu Gefäßen,
die Leere darinnen macht das Gefäß.
Fenster und Türen bricht man in Mauern,
die Leere damitten macht die Behausung.
Das Sichtbare bildet die Form eines Werkes,
das Nicht-Sichtbare macht seinen Wert aus.
Buddhistischer Spruch über das Sein
Möge dein schlechtester Tag
der Zukunft besser sein als
dein bester in der Vergangenheit.
Was die Raupe Ende der Welt nennt,
nennt der Rest der Welt Schmetterling.
Wenn ich loslasse, was ich bin,
werde ich, was ich sein könnte.
Wenn ich loslasse, was ich habe,
bekomme ich was ich brauche.


Im fließenden Wasser kann man
sein eigenes Bild nicht sehen,
wohl aber im Ruhenden.
Bleiben wir besonnen und konzentrieren wir uns auf die Vorzüge, die Zeiten des Rückzugs und manchmal sogar Stillstands mit sich bringen. Besonnenheit statt Panik! Muße statt Stress!
Ich habe drei Schätze,
die ich hüte und hege.
Der Eine ist die Liebe,
der Zweite ist die Genügsamkeit,
der Dritte ist die Demut.
Nur der Liebende ist mutig,
nur der Genügsame ist großzügig,
nur der Demütige ist fähig zu herrschen.

Treib’ den Fluss nicht an,
lass’ ihn strömen.

Beim Streben nach Wissen wird
täglich etwas hinzugefügt.
Bei der Einübung ins Tao wird
täglich etwas fallen gelassen.
In einem herzlichen Satz ist
genug Wärme für den Winter.

Der große Weg ist sehr einfach,
aber die Menschen lieben
die Umwege.

Der Weg zum Tun
ist zu sein.

Übe die Regungslosigkeit,
beschäftige dich mit Untätigkeit,
finde im Verzicht Genuss,
und du siehst das Große im Kleinen,
das Viele im Wenigen.
In der Zeit des Kampfes gegen den Coronavirus sind wir besonders herausgefordert, uns zurückzuziehen und möglicherweise auch aufgrund finanziell sich ankündigender Probleme Verzicht zu üben. Wir verlassen gewohnte Pfade und müssen uns den Herausforderungen stellen. Ob wir dann auch in den Genuss der Wirkung kommen, wie sie Lao-Tse in diesem Spruch ankündigt, bleibt für uns zu hoffen – schließlich ist diese Art der Regungslosigkeit nicht freiwillig, sondern von außen aufgezwungen. Machen wir trotzdem das Bestmögliche daraus!
Kehrt zum Einfachen und Wahren zurück,
vermindert Eigensucht und Begehren.
Der Weise pflegt die Wurzel,
denn wenn sie gut gedeiht,
wird Tugend aus ihr wachsen.
Erst am Ende unseres Weges
stehen die Antworten.
Die Wahrheit kommt
mit wenigen Worten aus.
Belehren ohne Worte,
Vollbringen, ohne zu handeln:
So gehen die Meister vor.
Biegsamkeit und Nachgiebigkeit
sind die Verwalter des Lebens,
Härte und Stärke sind
die Soldaten des Todes.
Das Tao des Himmels bevorzugt nicht,
ewig gibt es dem, der sich als gut erweist.
Heimkehr zur Wurzel heißt: Stille.
Stille heißt: Rückkehr zur Bestimmung.
Rückkehr zur Bestimmung heißt: Ewigkeit.
Erkennen des Ewigen heißt: Erleuchtung.
Nichtstun ist besser,
als mit viel Mühe
nichts zu schaffen.
Durch Leichtfertigkeit
verliert man die Wurzeln,
durch Unruhe die Übersicht.
Ich beobachte mich und
verstehe dadurch die anderen.
Der Wissende redet nicht.
Der Redende weiß nicht.
Am Ende deiner Reise
wirst du nicht gefragt:
“Bist du ein Heiliger geworden?”, oder:
“Hast du für das Heil der Menschen gekämpft?”
Die einzige Frage, die du
zu beantworten hast, ist:
“Bist du du selbst geworden?”
Unser Leben als Reise zu uns selbst, beinhaltet sie nicht gerade auch einen Lebensweg, auf dem wir andere Menschen begleiten und von anderen begleitet werden? Im Spiegel unserer Gegenüber verändern wir uns und können uns weiterentwickeln – wenn wir mögen, immer authentischer zu uns selbst hin.
Wenn du deprimiert bist,
lebst du in der Vergangenheit.
Wenn du ängstlich bist,
lebst du in der Zukunft.
Bist du in Frieden mit dir,
dann lebst du in der Gegenwart.
Wenn du erkennst,
dass es dir an nichts fehlt,
gehört dir die ganze Welt.
Wenn du alles
bekommen möchtest,
gib alles auf.
Um zur inneren Ruhe zu gelangen, sollte man sich wie die Erde selbst verhalten: Täglich trampeln die Menschen auf ihr herum und fügen ihr Schaden zu – und doch schenkt sie einem täglich, was man zum Leben braucht.

Wer sein Ziel kennt,
findet den Weg.
Es können mehrere Wege zum Ziel führen, und so mancher Umweg bringt Überraschungen und neue Erkenntnisse.

Das Tao ist
wie ein leeres Gefäß,
man schöpft daraus,
ohne dass es je leer wird.
[…]
Man schaut nach ihm und sieht es nicht.
Sein Name lautet: ohne Form.
Man horcht nach ihm und hört es nicht.
Sein Name lautet: ohne Laut.
Man tappt nach ihm und greift es nicht.
Sein Name lautet: ganz fein.

Reisen ist besonders schön,
wenn man nicht weiß,
wohin es geht.
Aber am allerschönsten ist es,
wenn man nicht mehr weiß,
woher man kommt.
Vielleicht ist damit gemeint, dass man sich die Welt überall zu seinem Zuhause machen kann …
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