Abendgebete schenken dem Tag einen stillen Ausklang und öffnen das Herz für einen friedlichen Übergang in die Nacht. Wer den Tag mit einem kleinen Tagesrückblick abschließt, schafft Raum für inneren Frieden – egal, ob der Tag leicht oder herausfordernd war.
Ein Gebet am Abend kann helfen, Gedanken zur Ruhe zu bringen, Dankbarkeit zu spüren und Belastendes abzugeben. So lässt sich der Tag bewusst abschließen – und die Nacht beginnt in dem Gefühl, gut behütet zu sein. Die folgenden Gebete für die Nacht unterstützen dabei, loszulassen, zu danken und sich auf einen ruhigen Schlaf einzustimmen.
Die Abendgebete korrespondieren übrigens zu den Morgengebeten:
Schöne, kurze Morgengebete
- Abendgebete für eine gute Nacht
- Abendgebet: Achtsamkeit
- Abendgebet: Andacht
- Abendgebet: Disziplin
- Abendgebet: Entspannt in den Schlaf
- Abendgebet: Gutes säen
- Abendgebet: Hilfsbereitschaft
- Abendgebet: Im eigenen Rhythmus
- Abendgebet: Klarheit
- Abendgebet: Kleine Dinge würdigen
- Abendgebet: Lebensfreude
- Abendgebet: Licht im Dunkeln
- Abendgebet: Mut
- Abendgebet: Ordnung
- Abendgebet: Sanftmut
- Abendgebet: Schöpfung Gottes
- Abendgebet: Staunen
Abendgebete für eine gute Nacht
Nun folgen liebevoll gestaltete Abendgebete – jedes einzelne mit einem stärkenden Bibelvers, einem berührenden Engelbild, einem Gebet zum Tagesausklang, einer kleinen Inspiration zum Einschlafen sowie einem behutsamen Rückblick auf das, was der heutige Tag gebracht hat. Eine sanfte Begleitung für alle, die den Tag in Frieden abschließen und zur Ruhe kommen möchten.
Abendgebet: Achtsamkeit
Genau deshalb setzt eure ganze Kraft darauf, dass ihr in eurem Vertrauen auf Gott auch der gelebten Tugend eine Möglichkeit zur Entfaltung gebt, und in dieser Tugend der Erkenntnis, und in der Erkenntnis der Selbstbeherrschung, und in der Selbstbeherrschung der Fähigkeit zur Ausdauer, und in der Ausdauer der Gottesfurcht.
2. Petrus 1,5-6 (Das Buch)
Friedvoller Gott, DU Quelle tiefer Ruhe,
ich lasse los, was mich emotional bewegt,
und empfange deinen Frieden
im Hier und Jetzt.DU kennst jede Regung meiner Seele
und alle Gedankentänze des Tages.
Zeige mir, wo ich achtsam war –
und wo meine Gegenwart gefehlt hat.
Lass mich fühlen, wie DEINE Liebe
selbst in den kleinen Augenblicken wirkte.Erleuchte mich dort,
wo ich hastig handelte –
dass ich aus Klarheit und Mitgefühl
neu entscheiden kann.Leite meine Schritte zu einem sorgenden Blick für mich selbst und DICH in meinem Gegenüber.
Ich übergebe DIR, was mich bedrückt:
Gedanken, Unruhe, Selbstzweifel.
Ich empfange DEINEN Atem
als heilende Kraft,
die mich erneuert und
in Frieden wiegt.Segne meine Nacht,
dass mein Schlaf ein achtsames Innehalten ist,
und öffne mir morgen die Augen
für DEINE göttliche Gegenwart.Amen.
Betina Graf
In der Abendandacht nehmen wir uns Zeit, den Tag bewusst zu betrachten – ähnlich dem „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“1, das Jesuiten seit Ignatius von Loyola praktizieren. Hier eine fünfstufige Anleitung zur Praxis des „Ignatianischen Examens“:
- Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit in der Stille auf Gottes Gegenwart, indem Sie sich in Ruhe begeben und Ihr Herz für seine Nähe öffnen.
- Danken Sie für die Gaben des Tages, indem Sie zurückblicken und bewusst all das wahrnehmen, wofür Sie heute dankbar sind.
- Versuchen Sie, sich an die vergangenen Stunden zu erinnern – an Gedanken, Gefühle, Worte und Taten – und erspüren Sie Gottes Wirken dabei.
- Bitten Sie um Vergebung für alle Begebenheiten, in denen Unachtsamkeit, Fehler oder Schwächen sichtbar wurden, und nehmen Sie Gottes Gnade in Anspruch.
- Richten Sie Ihren Blick mit Gottes Hilfe auf den kommenden Tag, indem Sie einen guten Vorsatz fassen und mit einem Gebet wie dem „Vater unser“ abschließen.
Dies stärkt unsere Achtsamkeit: Wir erkennen Gottes Wirken in unserem Alltag und schenken Ihm Aufmerksamkeit.
Durch den Rückblick gewinnen wir Klarheit über unser Innenleben: Was hat mich bewegt? Wo habe ich unachtsam reagiert? Durch Dank und Bitte um Vergebung lösen wir innere Spannungen und erfahren Gottes befreiende Güte. Diese Praxis zeigt uns, dass unser Wert nicht von Leistung abhängt – sondern von Seiner unverdienten Liebe.
Schließlich ist diese Ruhezeit eine Vorbereitung auf einen achtsamen Morgen: Indem wir unseren Tag loslassen, treten wir in die Nacht mit Vertrauen – gestärkt durch Gottes Gegenwart.
Tagesrückblick – Achtsamkeit:
- Fragen Sie sich vor dem Schlafengehen: Wo habe ich Gottes Gegenwart heute gespürt? Wofür bin ich dankbar?
- Erinnern Sie sich an Momente, in denen Sie heute bewusst freundlich zu sich selbst oder anderen waren.
- Machen Sie eine kurze Atem-Meditation mit Gebetsankern: Schließen Sie die Augen und atmen Sie bewusst. Verknüpfen Sie jeden Atemzug mit einem kurzen Gebet wie „Herr, ich danke Dir“ beim Einatmen, und „Herr, ich vertraue Dir“ beim Ausatmen.
- Gehen Sie in Gedanken durch: Wo waren Sie heute achtsam – und wo nicht? Bitten Sie Gott um Vergebung und Neuorientierung.
- Legen Sie Ihren Kopf bewusst aufs Kissen und danken Sie Gott für eine Nacht in seiner Sicherheit.
- Stellen Sie sich innerlich vor, wie Sie Ihre Sorgen in eine imaginäre Schale – vielleicht in eine schöne Klangschale – legen und übergeben Sie sie Gott.
Möge Gott Ihnen heute Abend seinen Frieden schenken. Schlafen Sie geborgen in Seiner göttlichen Liebe!
Abendgebet: Andacht
Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!
Psalm 46,11 (Lutherbibel 2017)
Lieber Gott,
nach der Hektik
des vergangenen Tages
rufst DU mich zur Stille.
DU lehrst mich, innezuhalten und
DEIN souveränes Wirken anzuerkennen.In dieser Stille lege ich
meine Sorgen und Unruhe vor DICH.
Ich atme aus, lasse das Gewirr
meiner Gedanken los und
öffne mein Herz für DEINE Gegenwart.Hilf mir, die Kraft zu finden,
Kontrolle abzugeben und
Gottes übergeordneter Führung
zu vertrauen.Gott, ich bitte DICH,
dass DU mir heute Abend
innere Ruhe schenkst,
mein Herz beruhigst und
meinen Geist zur stillen Betrachtung führst.Möge mich DEIN Frieden
durch die Nacht tragen,
damit ich am Morgen frisch und
geordnet in DICH hinein erwache.Amen.
Betina Graf
Wenn der Tag zur Ruhe kommt, können Sie einen Moment innehalten – ganz ohne Worte. In dieser Stille spüren Sie, wie ein geistlicher Rückzug wirkt: Der Lärm des Alltags weicht, Ihr Inneres kommt zur Klarheit, und Sie dürfen einfach sein.
Ein guter Gedanke oder ein kurzer Atemzug kann ausreichen, um eine solche innere Einkehr zu erleben – zum Beispiel, wenn Sie vor dem Einschlafen tief ausatmen und ein einziges Wort wie „Gott“ in sich spüren. In solchen Momenten entsteht Nähe, in der sich die Bedeutung von Andacht entfaltet: Sie bemerken Sie selbst, Ihre Sorgen, und zugleich das größere Wirken Gottes, das Ihre Seele ordnet.
Wenn Sie nachts Ihren Kopf auf das Kissen legen, tragen Sie die Stille mit sich weiter – sie ordnet Ihr Denken und schenkt den Frieden, den keine äußere Ruhe geben kann. Dieses stille Vertrauen ist kein passive Flucht, sondern bewusste Hingabe. So kann der Tag, mit all seinen Herausforderungen, in einer heilsamen Andacht enden, die Ihr Herz in Gottes Nähe geborgen in den Schlaf begleitet.
Tagesrückblick – Andacht:
- Gehen Sie den heutigen Tag in Gedanken noch einmal durch und erinnern Sie sich an drei gute Momente – selbst kleine machen Ihr Herz weit und beruhigen Ihren Geist.
- Nennen Sie eine Herausforderung des Tages und überlegen Sie, was Sie daraus lernen konnten.
- Notieren Sie eine Begebenheit, in der Sie Gottes Nähe besonders gespürt haben.
- Überlegen Sie, bei welchem Tagesabschnitt Ihre Gedanken unruhig waren – und wie eine Minute Stille Ihnen hätte helfen können.
- Halten Sie fest, wofür Sie heute besonders dankbar sind.
- Legen Sie ein einziges Wort fest, das Ihren heutigen Tag zusammenfasst – und lassen Sie es in einem Gebet bei Gott ruhen.
Mögen Sie eine erholsame Nacht in der liebevollen Geborgenheit Gottes haben!
Abendgebet: Disziplin
Selig ist, wer Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben.
Jakobus 1,12 (Lutherbibel 2017)
Geduldiger Gott,
DU kennst den Weg,
den ich heute gegangen bin.
DU weißt, womit ich gerungen habe,
wo ich mich aufgerafft habe,
wo ich nachgegeben habe.Ich bringe vor DICH, was gelungen ist –
und auch das, woran ich gescheitert bin.
Sieh darauf mit einem gütigen Blick.Disziplin heißt für mich:
dranzubleiben an dem,
was DEINE Wahrheit widerspiegelt;
mich nicht zu verlieren im Beliebigen.Am Abend zeigt sich,
was wirklich zählt.
Nicht das Tempo des Tages,
sondern die Richtung, in die ich gegangen bin.DU bist da –
auch im Unfertigen.
In dir darf ich ruhen,
ohne etwas leisten zu müssen.Amen.
Betina Graf
Am Abend dürfen Sie loslassen, was nicht gelungen ist. Disziplin heißt nicht, sich zu verurteilen – sondern mit Klarheit zurückzublicken und mit Milde sich selbst zu begegnen. Sie haben heute gelebt, entschieden, gerungen. Das genügt.
Legen Sie alles in Gottes Hände und gönnen Sie sich den Frieden, der entsteht, wenn man sich selbst nichts vormachen muss. Ruhen Sie aus – und lassen Sie die Nacht Ihre Seele still ordnen!
Tagesrückblick – Disziplin:
- Schauen Sie auf das, was Sie heute eingehalten haben – aus Überzeugung, nicht aus Druck.
- Erlauben Sie sich, Unvollkommenes anzunehmen. Es muss nicht alles gelingen, damit der Tag wertvoll war.
- Würdigen Sie einen kleinen Schritt, den Sie sich vorgenommen und umgesetzt haben.
- Fragen Sie sich: Wo hat mir heute eine klare Entscheidung gutgetan?
- Seien Sie freundlich mit sich, wo etwas nicht geklappt hat – das gehört zum Weg dazu.
- Spüren Sie, wie gut es tut, bewusst abzuschließen, statt sich im Grübeln zu verlieren.
- Machen Sie sich bewusst: Disziplin heißt nicht Härte, sondern Verlässlichkeit gegenüber sich selbst.
- Lassen Sie Forderungen und Erwartungen für heute zur Ruhe kommen.
Möge diese Nacht Ihnen Ruhe bringen – getragen von dem, was heute gelungen ist!
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Abendgebet: Entspannt in den Schlaf
Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch.
1. Petrus 5,7 (Schlachter 2000)
Guter Gott,
ich lege diesen Tag in DEINE Hände –
mit allem, was war,
und allem, was ich hätte
anders machen wollen.Nimm mir die Unruhe,
die an mir zerrt.
Lass los, was ich nicht mehr ändern kann.
Lass ruhen, was keine Antwort braucht.Fülle meine Gedanken mit Frieden
und mein Herz mit Stille.Schenke mir die Kraft,
mich selbst nicht zu überfordern
und zu vertrauen,
dass nicht alles an mir hängt.Ich darf loslassen.
DU bleibst da.Amen.
Betina Graf
Am Abend zählt nicht mehr, was noch zu tun wäre, sondern was Sie loslassen dürfen.
Entspannung beginnt dort, wo Sie aufhören, sich selbst zu treiben. Wo Sie akzeptieren, dass dieser Tag genug war – mit allem, was gelungen ist, und allem, was offenbleibt.
Wer loslässt, gibt sich nicht auf. Er übergibt das Leben für einen Moment in größere Hände. Und genau das macht die Nacht zum Segen.
Impulse für heute – Entspannt in den Schlaf:
- Machen Sie bewusst Schluss – schließen Sie Laptop, Handy oder To-do-Listen ab.
- Zünden Sie eine Kerze an oder dimmen Sie das Licht – kleine Rituale helfen beim Übergang.
- Denken Sie an drei Dinge, die heute gut waren – auch wenn sie klein waren.
- Gönnen Sie sich zehn Minuten ohne Geräusche – keine Musik, kein Bildschirm, nur Stille.
- Trinken Sie einen warmen Tee oder legen Sie sich eine Wärmflasche bereit – spüren Sie den Körper.
- Sagen Sie innerlich „Danke“ – ohne Gründe sammeln zu müssen.
- Entlassen Sie belastende Gedanken: „Das darf jetzt ruhen.“
- Tun Sie bewusst nichts – und erlauben Sie sich dabei, sich nicht nützlich fühlen zu müssen.
- Vermeiden Sie Informationsflut vor dem Schlafengehen – geben Sie dem Kopf Raum zur Ruhe.
- Legen Sie sich mit einem Satz schlafen wie: Ich darf loslassen. Es ist genug für heute.
Lassen Sie den Tag los – sanft, wie man ein Blatt dem Wind übergibt. Schlafen Sie gut!
Abendgebet: Gutes säen
Und er (Jesus, Anmerkung der Redaktion) sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und steht auf, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie.
Markus 4,26-27 (Lutherbibel 2017)
Nährender Gott,
heute habe ich Worte gesprochen
und mit meinen Taten
Spuren hinterlassen –
manche bewusst, andere im Vorübergehen.
Ich weiß nicht, was davon aufgeht
und Früchte tragen wird.
Ich lege alles getrost vor DICH hin.Wenn ich etwas Gutes gesät habe,
dann segne es.
Wenn ich lieblos war,
vergib es mir.Lehre mich Geduld mit dem,
was im Verborgenen entsteht,
und Nachsicht mit mir selbst.DU bist der,
der alles zur rechten Zeit reifen lässt.
Ich darf ruhen.
DU bleibst am Werk.Amen.
Betina Graf
Sie wissen nicht, was gewachsen ist heute – nicht alles zeigt sofort Frucht. Ein Lächeln, ein ehrliches Wort, ein Moment des Zuhörens: Es sind zarte Spuren, aber sie bleiben nicht ohne Wirkung.
Was in Liebe geschieht, bleibt nicht ohne Echo. Vielleicht wächst es weiter – unsichtbar für Sie, aber spürbar für andere.
Vertrauen Sie darauf: Auch im Kleinen säen Sie mehr, als Sie ahnen.
Tagesrückblick – Gutes säen:
- Denken Sie an eine gute Geste, die Sie heute getan haben – auch wenn sie klein war.
- Erinnern Sie sich an ein Gespräch, in dem Sie ehrlich oder mitfühlend waren – und danken Sie dafür.
- Schreiben Sie eine kurze Nachricht an jemanden, dem Sie heute etwas Gutes mitgeben möchten.
- Sehen Sie nicht auf das, was fehlte – sondern auf das, was da war und gewirkt hat.
- Lassen Sie los, was Sie nicht kontrollieren können – das Wachstum liegt nicht in Ihrer Hand.
- Betrachten Sie sich selbst als Teil eines größeren Kreislaufs – Ihr Beitrag zählt.
- Ermutigen Sie sich: Auch ein Tag, der unscheinbar wirkt, kann fruchtbar sein.
- Legen Sie gedanklich alles Gute in Gottes Hände – er weiß darum.
- Gehen Sie mit dem Satz schlafen: Was ich gesät habe, darf wachsen – in Gottes Zeit.
Schlafen Sie gut – mit dem Wissen, dass Ihr Tag Spuren des Guten hinterlassen hat!
Abendgebet: Hilfsbereitschaft
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
Galater 6,2 (Lutherbibel 2017)
Fürsorglicher Gott,
dieser Tag war voller Begegnungen.
Ich habe gegeben –
und manches auch nicht geschafft.DU kennst mein Herz.
DU weißt, wann ich geholfen habe
und wann ich zu beschäftigt war.Nimm das Gute,
das ich weitergeben konnte,
und segne es.
Nimm auch das,
was ich übersehen habe.
Lass mich loslassen, was mich belastet,
und schenke mir Vergebung
für verpasste Chancen.In DEINER Gegenwart finde ich Trost und Geborgenheit für die Nacht.
Schenke allen Menschen
erholsamen Schlaf und bewahre uns
in DEINEM Frieden.Amen.
Betina Graf
Hilfsbereitschaft zeigt sich meistens im Kleinen: Im Zuhören, im Mitgehen, im Dasein. Nicht jede Hilfe verändert die Welt – aber vielleicht eine missliche Situation eines Menschen.
Am Abend geht es nicht darum, wie viel Sie getan haben, wie Ihre Motivation war. Sie müssen nicht alles schaffen. Aber wenn Sie heute ein Stück Weisheit, Trost oder Einsicht weitergegeben haben, dann war dieser Tag nicht umsonst.
Tagesrückblick – Hilfsbereitschaft:
- Denken Sie an einen Moment, in dem Sie heute für jemanden da waren – und ehren Sie ihn still.
- Überlegen Sie, wo Sie heute gerne mehr gegeben hätten – und lassen Sie es los. Morgen ist ein neuer Tag.
- Schreiben Sie eine kurze Nachricht oder Notiz an jemanden, der Ihre Unterstützung braucht.
- Beten Sie für einen Menschen, dem Sie heute nicht helfen konnten – manchmal beginnt Hilfe im Herzen.
- Machen Sie sich bewusst: Auch Ihre kleinen Gesten hatten Wirkung.
- Danken Sie innerlich den Menschen, die heute Ihnen geholfen haben – sei es durch Wort, Zeit oder Verständnis.
- Nehmen Sie sich für morgen vor, nicht nur zu reagieren, sondern selbst aufmerksam hinzusehen.
- Legen Sie Ihre Hilfsbereitschaft bewusst in Gottes Hände – auch er sieht, was niemand sonst bemerkt.
- Spüren Sie: Ihr Einsatz muss nicht perfekt sein – nur ehrlich.
- Schlafen Sie mit dem Gedanken: Ich darf helfen – und ich darf ruhen. Beides gehört zusammen.
Wer anderen den Tag erleichtert, darf abends sanft zur Ruhe finden. Eine gute Nacht voller Frieden, in der Ihre Seele ausruhen darf!
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Abendgebet: Im eigenen Rhythmus
Meine Zeit steht in deinen Händen.
Psalm 31,16 (Lutherbibel 2017)
Gütiger Gott,
der Tag neigt sich, und mit ihm
sinkt das Getriebensein.
Was ich geschafft habe, darf ruhen.
Was offen blieb, darf warten.Ich habe heute gespürt,
wie leicht es ist,
den eigenen Takt zu verlieren –
in der Eile, im Vergleich, im Zuviel.Aber DU rufst mich zurück
in mein Innerstes,
wo DEIN sanfter Rhythmus schlägt –
nicht fordernd, nicht gehetzt,
aber verlässlich wie ein Herzschlag.Lass mich loslassen,
was mich beschleunigt hat,
und zurückkehren
zu dem, was wahr ist:
dass mein Wert nicht von Leistung kommt,
sondern vom Sein.In DEINEM Rhythmus darf ich atmen.
In DEINEM Frieden darf ich schlafen.Amen.
Betina Graf
Manchmal drängt der Tag mit seiner Lautstärke, mit Anforderungen, die von außen kommen. Doch der wahre Rhythmus liegt tiefer – nicht im Kalender, sondern im Herzen. Er ist langsamer als der Takt der Welt, aber ehrlicher.
Am Abend dürfen Sie zu diesem inneren Takt zurückfinden. Zu dem Tempo, das zu Ihnen passt. Denn nicht das Schnellste, sondern das Stimmige, Wahrhaftige trägt auf Dauer.
Tagesrückblick – Im eigenen Rhythmus:
- Nehmen Sie sich bewusst fünf Minuten Stille – ohne Musik, ohne Gespräch. Nur Sie und der Moment.
- Legen Sie den Tag innerlich ab und sagen Sie sich: Ich muss nichts mehr leisten.
- Hören Sie in Ihren Körper hinein: Sind Sie müde, unruhig, entspannt? Nehmen Sie es einfach wahr.
- Machen Sie heute Abend nichts mehr „effizient“ – lassen Sie eine Tätigkeit einfach fließen.
- Verzichten Sie bewusst auf Vergleiche mit anderen – Sie dürfen Ihren eigenen Weg gehen.
- Trinken Sie etwas Warmes – nicht als Routine, sondern als kleine Geste der Fürsorge.
- Atmen Sie tief ein und aus – und sagen Sie sich: Ich darf langsamer werden.
- Schlafen Sie mit dem Gedanken: Mein Tempo genügt. Ich bin auf meinem Weg.
Möge nun Ruhe einkehren, die nichts von Ihnen verlangt – nur das Dasein im eigenen Tempo!
Abendgebet: Klarheit
Wenn jemand unter euch Weisheit braucht, weil er wissen will, wie er nach Gottes Willen handeln soll, dann kann er Gott einfach darum bitten. Und Gott, der gerne hilft, wird ihm bestimmt antworten, ohne ihm Vorwürfe zu machen.
Jakobus 1,5 (Neues Leben. Die Bibel)
Guter Gott,
heute war vieles gleichzeitig.
Gedanken, die sich überlagerten,
Entscheidungen, die schwer wogen,
Augenblicke, die unklar blieben.Jetzt, am Ende des Tages,
bitte ich DICH:
Lass mich unterscheiden lernen –
zwischen dem wirklich Wesentlichen
und dem, was nur Lärm im Kopf ist.Schenke mir einen Blick,
der die aufgewühlte Oberfläche durchdringt.
Gewähre meiner Seele inneren Frieden,
so dass ich Klarheit im Herzen
gewinnen kann.Wenn der Tag sich legt,
dann leg auch DU DEINE Hand
auf alles Ungeklärte.
Denn DU siehst weiter,
als ich es je könnte.In dieser Gewissheit
möchte ich ruhen.Amen.
Betina Graf
Klarheit entsteht selten mitten im Lärm. Sie wächst dort, wo Pausen sind und die Gedanken Raum bekommen. Nicht alles muss heute entschieden werden. Aber was in Ihnen nachklingt, verdient Gehör.
Klarheit beginnt mit Ehrlichkeit – mit sich selbst, mit den eigenen Fragen, mit dem, was unter der Oberfläche ruft.
Der Abend schenkt Zeit, nicht um alles zu klären, sondern um zu spüren, was wirklich wesentlich ist.
Tagesrückblick – Klarheit:
- Fragen Sie sich: Was war heute wirklich bedeutsam?
- Sprechen Sie innerlich aus, was noch offen oder unklar ist – benennen bringt Ordnung.
- Sortieren Sie Ihren morgigen Tag grob vor – mit Raum für Ruhe.
- Legen Sie das Handy beiseite – Klarheit braucht weniger Stimmen, nicht mehr.
- Lesen Sie einen Vers oder ein Zitat, das Sie innerlich ausrichtet.
- Danken Sie für einen Moment, in dem Sie heute ehrlich waren – mit anderen oder mit sich selbst.
- Atmen Sie bewusst – Klarheit beginnt oft mit dem ersten ruhigen Atemzug.
- Vertrauen Sie: Nicht alles muss heute zu Ende gedacht werden.
- Schlafen Sie mit dem Gedanken: Klarheit wächst im Stillen. Ich darf ruhen, auch wenn nicht alles geklärt ist.
Ein Abend, an dem nicht alles gelöst sein muss, der aber einen klaren Schritt möglich macht. Haben Sie eine gute Nacht!
Abendgebet: Kleine Dinge würdigen
Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: „Wenn Gott jetzt seine Herrschaft aufrichtet, geht es ähnlich zu wie bei einem Senfkorn, das jemand auf seinen Acker gesät hat. Es gibt keinen kleineren Samen; aber was daraus wächst, wird größer als alle anderen Gartenpflanzen. Es wird ein richtiger Baum, sodass die Vögel kommen und in seinen Zweigen ihre Nester bauen.“
Matthäus 13,31-32 (Gute Nachricht Bibel 2018)
Guter Gott,
heute war kein besonderer Tag –
er war ausgefüllt
mit unspektakulären Momenten,
die leicht zu übersehen sind.Ein Lächeln.
Ein warmer Schluck Tee.
Ein Sonnenstrahl auf dem Boden.Lehre mich, das Unscheinbare zu sehen,
nicht als Nebensache,
sondern als Kostbarkeit,
die einem Juwel gleicht.Nimm das Bescheidene, Zurückhaltende,
und mache es groß in deinem Licht.
Lass mich erkennen,
wie reich ein Tag ist,
wenn das Herz wach bleibt
für das, was keinen Lärm macht.Ich danke DIR für das,
was sich nicht aufdrängt
und dennoch bleibt.Amen.
Betina Graf
Die kleinen Dinge tragen den Tag. Nicht der große Applaus, nicht der perfekte Ablauf, sondern das stille Gute dazwischen.
Ein freundlicher Blick, eine schöne Formulierung, ein Gedanke, der Frieden schenkt – sie machen den Unterschied, auch wenn sie niemand zählt.
Wer sie wahrnimmt, lebt tiefer. Denn das Unspektakuläre kann das Eigentliche sein, das unser Herz berührt.
Tagesrückblick – Kleine Dinge würdigen:
- Denken Sie an drei schöne Kleinigkeiten, die heute passiert sind – und lächeln Sie darüber.
- Schreiben Sie eine kurze Notiz an sich selbst: Heute war gut, weil …
- Erinnern Sie sich an einen unscheinbaren Moment, der Ihnen gutgetan hat.
- Lassen Sie bewusst die Erwartung los, dass jeder Tag besonders sein muss.
- Trinken Sie Ihr Abendgetränk langsam – mit voller Aufmerksamkeit.
- Sehen Sie sich in Ihrer Umgebung um: Was ist klein, schön, still?
- Würdigen Sie innerlich eine Geste, die Sie heute erhalten oder gegeben haben.
- Legen Sie den Tag mit einem einfachen Dank nieder – ohne Analyse, einfach so.
- Sagen Sie sich: Ich habe heute gelebt. Und das genügt.
- Schlafen Sie mit dem Gedanken: Das Wertvollste geschieht oft im Stillen.
Mögen die unscheinbaren Begebenheiten dieses Tages nachklingen und das Einfache erfüllend sein!
Abendgebet: Lebensfreude
So kam ich zu dem Schluss, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als fröhlich zu sein und das Leben zu genießen. Wenn er zu essen und zu trinken hat und sich über die Früchte seiner Arbeit freuen kann, ist das Gottes Geschenk.
Prediger 3,12-13 (Hoffnung für alle)
Guter Gott,
DU hast mir diesen Tag anvertraut.
Ich habe getan, was ich konnte,
und manches gelassen.Inmitten von Routinen, Entscheidungen, Mühen gab es Augenblicke, in denen das Leben aufgeleuchtet hat – als Zeichen, dass es sich lohnt, in dieser Welt zu sein.
Lebensfreude entsteht nicht aus Besitz,
nicht aus Erfolg.
Sie wächst, wo ich mich berühren lasse
von dem, was mir begegnet –
ehrlich, unverstellt, lebendig.Ich danke DIR für alles,
was mich heute begeistern konnte –
für einen Gedanken,
der mir Kraft gegeben hat,
für das Gefühl,
mit mir selbst im Einklang zu sein.Ich bringe DIR diesen Tag –
mit Dank für alles,
was lebendig war.
Lass aus dem,
was ich erfahren habe,
etwas Gutes wachsen.Amen.
Betina Graf
Lebensfreude hat kein Maßband. Sie lässt sich nicht planen, nicht festhalten. Aber sie kommt – im Lachen mit jemandem, im Duft einer Blüte, in einem Gedanken, der innerlich aufatmen lässt.
Sie ist kein Besitz, sondern ein Geschenk. Wer achtsam ist, kann Sie wie kleine Wunder den Tag über sammeln.
Tagesrückblick – Lebensfreude:
- Erinnern Sie sich an etwas heute Nettes – ein Lächeln, ein schöner Klang, ein gutes Wort.
- Danken Sie innerlich für etwas, das keinen Zweck hatte, aber gutgetan hat.
- Lassen Sie einen Gedanken an etwas Schönes aus der Kindheit aufsteigen – ganz ohne Bewertung.
- Spüren Sie Ihren Körper – lebendig, müde, da. Auch das ist ein Grund zur Freude.
- Sprechen Sie innerlich den Satz: Ich darf mich freuen, auch mitten im Alltag.
- Sehen Sie ein vertrautes Objekt oder Bild neu – als wäre es das erste Mal.
- Gönnen Sie sich einen kleinen Genuss – bewusst, ohne Eile.
- Schlafen Sie mit dem Gedanken: Heute war nicht perfekt – aber voller Leben.
Möge dieser Tag ausklingen mit einem leisen Einverständnis: dass das Leben gut ist, wo es ein Ja in Ihnen findet!
Abendgebet: Licht im Dunkeln
Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Lebt als Kinder des Lichts.
Epheser 5,8 (Zürcher Bibel)
DU Licht in allem Dunkel,
DU Ursprung des Lebens,
DU leuchtest auch dort,
wo unsere Augen nichts mehr sehen.Ich bete DICH an,
DU Gegenwart aus Licht –
DU warst da in diesem Tag,
in allem, was geglückt ist,
und auch im Unvollkommenen.Vielleicht war ich selbst
nur ein schwacher Schein –
aber DU hast auch das
nicht verachtet.Erhalte in mir das innere Licht,
das nicht auf Wirkung zielt,
sondern auf Wahrheit.
Lass es leuchten in mir
für die, die suchen,
für die, die zweifeln,
für die, die vergessen haben,
dass es Licht überhaupt gibt.Und wenn die Nacht mich umhüllt,
dann sei DU mein Licht –
meine Führung im Dunkeln.Amen.
Betina Graf
Nicht jedes Licht ist hell. Manche Lichter blinken kaum sichtbar im Innersten eines Menschen. Sie reden nicht, sie beweisen nichts – aber sie wärmen. Und sie gehen nicht aus, auch wenn der Wind zunimmt.
Vielleicht haben Sie heute niemanden gerettet. Kein Leben verändert. Aber vielleicht haben Sie ein kleines Leuchten nicht ausgelöscht. Vielleicht war Ihre stille Präsenz genau das, was jemand gebraucht hat.
Und vielleicht ist das schon genug: dass Sie leuchten, ohne es vielleicht selber sogar zu merken.
Tagesrückblick – Wandeln im Licht:
- Gab es heute Momente, in denen Sie die Liebe Gotte besonders gespürt haben?
- Erinnern Sie sich an ein kleines Geschenk Gottes – sei es in einem Erfolg, einer Begegnung oder einem Gefühl der Geborgenheit.
- Werden Sie sich gewahr, dass selbst ein schwacher Schein in Ihrem Herzen von Gott wahrgenommen und wertgeschätzt wird.
- Bitten Sie um Bewahrung dieses inneren Lichts, das nicht auf Leistung zielt, sondern auf Wahrheit und stille Präsenz.
- Übergeben Sie die kommende Nacht vertrauensvoll dem Licht Gottes, das leise und unaufdringlich stark bei Ihnen bleibt.
Ein stilles Leuchten trägt durch die Dunkelheit – manchmal genügt schon ein warmer Gedanke!
Abendgebet: Mut
Seid stark und mutig, alle, die ihr auf den HERRN hofft!
Psalm 31,25 (Hoffnung für alle)
DU lebendiger Gott,
manchmal kostet es mehr Kraft,
standzuhalten als loszulassen,
den Mund aufzumachen
statt zu schweigen.DU weißt, wo ich heute mutig war –
auch wenn es niemand gesehen hat.
Und DU weißt auch,
wo ich gezögert habe,
aus Angst, aus Müdigkeit,
aus Zweifel an mir selbst.Ich bringe DIR beides:
meine Schritte nach vorn
und mein Innehalten.Stärke das Vertrauen in mir,
dass DU bei mir bist,
auch wenn der Weg unsicher scheint.
Lass mich mit geradem Rücken gehen,
nicht aus Stolz,
sondern weil DU mich hältst.DU bist mein Mut,
wo meiner endet.
DU bist meine Kraft,
wenn ich ermüde.Amen.
Betina Graf
Mut sieht oft anders aus, als wir denken. Er schreit nicht. Er stellt sich nicht in den Mittelpunkt. Manchmal ist Mut ein ehrlicher Satz in einem schweren Gespräch. Ein Nein, wo andere Ja sagen. Ein Ja zu sich selbst.
Wenn der Tag endet, zählen nicht die großen Taten. Es zählen die Momente, in denen Sie sich selbst treu geblieben sind. Auch wenn es nur für einen Augenblick war.
Tagesrückblick – Mut:
- Erinnern Sie sich an eine Situation heute, in der Sie für sich selbst eingestanden sind – würdigen Sie diesen Moment.
- Denken Sie an jemanden, dem Sie Mut zugesprochen haben – vielleicht ohne es zu merken.
- Schreiben Sie auf, was Ihnen heute schwerfiel – und was Sie dennoch geschafft haben.
- Sagen Sie sich innerlich: Ich bin weitergegangen – das zählt.
- Legen Sie Ihre Unsicherheiten bewusst in Gottes Hände – Sie müssen nicht alles selbst tragen.
- Betrachten Sie Ihre Angst mit Freundlichkeit – sie zeigt, dass Ihnen etwas wichtig ist.
- Danken Sie für eine Begegnung, in der Sie ehrlich waren – auch wenn es Mut kostete.
- Sprechen Sie innerlich einen Satz wie: Ich habe mich bemüht. Gott sieht das.
Möge die Kraft zurückkehren, die heute aufgebracht wurde – still und wohltuend!
Abendgebet: Ordnung
Verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern setze dein Vertrauen ungeteilt auf den HERRN! Denk an ihn bei allem, was du tust; er wird dir den richtigen Weg zeigen.
Sprüche 3,5-6 (Gute Nachricht Bibel 2018)
Heiliger Gott,
DU, der DU Tag und Nacht geschaffen
und diesen Rhythmus festgelegt hast,
begleite mich auch in dieser Abendstunde.Ich danke DIR für DEINE Führung
und DEINE Ordnung,
die heute in mir wirksam war.Hilf mir zu erkennen, wo ich heute
in DEINEM Plan geblieben bin –
und wo ich von DEINER liebenden Ordnung
abgedriftet bin.Lass mich loslassen,
was störend oder ungeordnet war.
Schenke mir die Gewissheit,
dass DU mich durch die Stille
der Nacht führst.Ordne meine Gedanken,
lege Frieden in mein Herz
und segne meine Nachtruhe.Amen.
Betina Graf
Am Abend verweist Ordnung auf einen bewussten Rückblick: Sie hilft dabei, den Tag gemäß Gottes Weisung zu betrachten – sowohl Erfolge als auch offene Punkte dürfen anerkannt und geordnet werden. Wenn wir den Tag im Gebet zur Ordnung bringen, integrieren wir unser Leben in Gottes größere Struktur, wie in den Schöpfungsrhythmen von Tag und Nacht.
Ordnung heißt auch, Ungeordnetes bewusst loszulassen. Indem wir unsere Gedanken und Erlebnisse vor Gott bringen, schaffen wir Platz für Seelenfrieden. Es ist ein geistliches Entrümpeln, das uns entlastet und Gottes Führung empfänglich hält.
Ich liege und
Psalm 4,9 (Lutherbibel 2017)
schlafe ganz mit Frieden;
denn allein du, HERR,
hilfst mir, dass ich
sicher wohne.
Diese geistliche Ordnung schenkt Ruhe und ein Gefühl innerer Sicherheit – eine ideale Voraussetzung für einen erholsamen Schlaf und für neue Klarheit am Morgen. Gott, der Tag und Nacht in geordneter Weise wechseln lässt, gibt uns die feste Zusage, sowohl in der Aktivität als auch in der Stille geführt zu sein.
Tagesrückblick – Ordnung:
- Nehmen Sie sich bewusst 2 Minuten, um den Tag innerlich zu ordnen (positive und offene Punkte).
- Schreiben Sie nur eine Sache auf, die heute geordnet war – z. B. Entscheidung, Beziehung, Aufgabe.
- Lassen Sie Ihr Handy, Ihre Gedanken bewusst los – symbolisch „abschalten“.
- Atmen Sie tief durch und sprechen innerlich: „Deine Ordnung erfüllt mich mit Frieden.“
- Erinnern Sie sich an Gottes Rhythmus: „Wie Tag & Nacht geordnet sind, so bist Du bei mir.“
- Tun Sie etwas Simples für mehr Ordnung: herumliegendes Geschirr abspülen oder in die Geschirrspülmaschine legen, Bett glatt ziehen, Licht dimmen, Bibel an den Platz legen.
Schlafen Sie sanft in der Sicherheit göttlicher Ordnung!
Abendgebet: Sanftmut
Eure Schönheit soll von innen kommen! Ein freundliches und ausgeglichenes Wesen ist euer unvergänglicher Schmuck. Das ist es, was Gott als wirklich kostbar ansieht.
1. Petrus 3,4 (Hoffnung für alle)
DU barmherziger Gott,
der Tag liegt hinter mir.
Nicht alles war ruhig in mir –
manches hat mich verletzt,
manches ungeduldig gemacht.Ich bitte DICH:
Nimm die Härte aus meinem Blick,
aus meinen Worten,
aus dem, was ich mir selbst abverlange.Schenke mir ein weiches Herz,
das nicht schwach ist,
sondern stark im Mitgefühl.
Ein Wesen, das nicht aufbraust,
sondern trägt.Lass mich erkennen,
dass Sanftmut nicht bedeutet,
nachzugeben,
sondern aus einer Tiefe zu leben,
die auf DICH vertraut.Ich bete DICH an,
du Quelle aller Milde –
und bitte DICH:
Lehre mich,
still zu bleiben in der Unruhe,
und freundlich, wo andere hart sind.Amen.
Betina Graf
Sanftmut ist kein Rückzug, sondern eine Entscheidung, eine innere Haltung. Sanft zu bleiben, wenn man verletzt wird – das ist keine Schwäche, sondern ein stilles Leuchten aus der Mitte.
Wer mit Sanftmut handelt, verändert mehr, als der, der drängt.
Tagesrückblick – Sanftmut:
- Denken Sie an eine Begegnung heute, in der Sie milde geblieben sind – würdigen Sie Ihre Stärke.
- Erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie gern ruhiger gewesen wären – und vergeben Sie sich.
- Atmen Sie bewusst tief ein und aus – jedes Ausatmen kann ein kleines Loslassen sein.
- Sprechen Sie innerlich den Satz: Ich darf weich sein – und dabei ganz bei mir bleiben.
- Streichen Sie heute bewusst einen inneren Vorwurf – gegen sich oder andere.
- Danken Sie für einen Moment des Mitgefühls, den Sie heute erfahren oder gegeben haben.
- Schreiben Sie einen Satz auf, den Sie sich heute gewünscht hätten – sprechen Sie ihn sich jetzt zu.
- Sehen Sie einen Menschen mit freundlichen Augen – im Gedanken oder im Gebet.
- Schlafen Sie mit dem Gedanken: Sanftmut ist Stärke – in stiller Form.
Ein Tag darf zu Ende gehen – mit einem Gefühl der Milde sich selbst gegenüber!
Abendgebet: Gottes Schöpfung
Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament kündet das Werk seiner Hände.
Psalm 19,2 (Einheitsübersetzung 2016)
Gütiger Schöpfer,
ich blicke zurück auf diesen Tag und
danke DIR für jede Facette des Lebens,
die sich entfaltete.DU bleibst gegenwärtig
im Werden und Vergehen;
DEINE schöpferische Kraft webt weiter
an allem Sein.Vergib mir, wo ich DEINE Werke
unbeachtet ließ oder wo ich
sorglos handelte.
Lehre mich, achtsam zu sein
gegenüber allem, was lebt,
und bewahre mich
in Verantwortung für das,
was mir anvertraut ist.Führe mich in die Nacht hinein
in Ruhe und Zuversicht,
und schenke mir Gelassenheit,
dass DEIN Geist mich erneuere.Möge ich morgen neu erwachen
in dem Bewusstsein,
dass DEINE Schöpfung
nicht abgeschlossen ist,
sondern mich täglich einlädt,
ein lebendiger Teil von ihr zu sein.Amen.
Betina Graf
Wenn die Nacht anbricht, tritt Gottes Schöpfung in einen gedeihenden Ruhezustand. Das Geflecht aus Pflanzen, Tieren, Erde und Wasser regeneriert sich. In der Nacht entfaltet sich ein unsichtbarer Lebensprozess – wie bei einem Wald, der über Nacht neue Substanz bildet. Es entsteht Erneuerung im Verborgenen, die sich später im Licht des neuen Tages zeigt.
Gedanken an den Tag verfließen, Begegnungen, Eindrücke und Entscheidungen werden neu geordnet. Im Schlaf verarbeiten wir all das und geben dem Leben Raum zur inneren Neuformung. Gottes Wirken hält fest, was wir heute pflanzten – egal wie unscheinbar es schien.
Auch unser Vertrauen in Gott kann wachsen: dass Gottes Geist über dem Gewordenen wacht, es nährt und bereitet. Jeder Morgen beginnt neu – getragen von dieser nächtlichen Regeneration, durch die Seine Treue bleibend wirkt.
Tagesrückblick zur Schöpfung Gottes:
- Denken Sie an Momente des Tages, in denen Gottes kreative Kraft sichtbar wurde – etwa durch Natur, Begegnungen oder Alltagserfahrungen.
- Ziehen Sie Bilanz über Situationen, in denen Leben in seiner Vielfalt erfahrbar war – und erkennen Sie darin Gottes geordnete Gegenwart.
- Reflektieren Sie Ihre Haltung im Miteinander – was trug heute zur Bewahrung und Pflege bei, im Geiste des Mitverantwortens?
- Betrachten Sie Ihr eigenes Tun heute: Wo hat es Schöpfung ergänzt, geformt oder erhalten?
- Lassen Sie Eindrücke nachklingen: Welche Situationen wirkten wie kleine Erneuerungskräfte, die im Alltag wuchsen?
- Erspüren Sie die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart – Gottes schöpferisches Wirken, das über den Tag hinaus trägt.
Möge Gottes Frieden Ihr Herz umschließen, während der Tag verklingt und sich neues Leben vorbereitet!
Abendgebet: Staunen
Steh auf und betrachte Gottes Wunder!
Hiob 37,14 (Neue evangelistische Übersetzung)
Gott des Lebens,
DU hast mir diesen Tag geschenkt –
nicht, damit ich ihn kontrolliere,
sondern damit ich ihn empfange.So vieles war das:
ein Augenblick der Nähe,
ein Duft aus der Kindheit,
ein Lächeln ganz ohne Grund.Ich habe nicht alles begriffen,
aber ich war Teil DEINER Schöpfung.
Das schenkt mir Frieden,
selbst wenn vieles offen bleibt.Lass mich bewahren,
was zart war und echt.
Mach mich empfänglich für das Gute,
das über sich hinausweist.Ich lege diesen Tag
zurück in deine Hände.
Und vertraue DIR,
weil DU selbst im Alltäglichen
das Unfassbare berührst.Amen.
Betina Graf
Im Staunen liegt ein stilles Gebet. Ein Innehalten vor dem, was größer ist als wir. Wir dürfen erkennen: Nicht alles muss erklärt werden, um kostbar zu sein.
Wer staunen kann, bleibt empfänglich: Für das Schöne. Für das Zarte. Für das Göttliche mitten im Gewöhnlichen.
Am Abend dürfen Sie ruhen – nicht im Wissen, sondern im Wundern.
Tagesrückblick – Staunen:
- Denken Sie an eine kleine Begebenheit heute, die schön war – und verweilen Sie darin.
- Gehen Sie ans Fenster, schauen Sie in den Himmel – auch Dunkelheit kann staunenswert sein.
- Halten Sie für einen Augenblick inne: Spüren Sie Ihren Atem, Ihren Herzschlag – Leben pur.
- Lesen Sie einen Satz, der Sie berührt – langsam, als wäre er neu.
- Lassen Sie ein Bild, eine Erinnerung oder ein Geräusch des Tages in Ihnen nachklingen.
- Denken Sie an etwas, das Sie früher ins Staunen versetzt hat – und spüren Sie dem nach.
- Schlafen Sie mit dem Gedanken: Ich lebe – und das allein ist ein Wunder.
Möge der Abend Momente schenken, die einfach nur schön sind – ohne Grund!
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Spiritualität und Esoterik
Fußnote
- Ignatius entwickelte diesen Tagesrückblick (Examen), um bewusster Gottes Spuren im Alltag wahrzunehmen. Er praktizierte es meist zweimal täglich (mittags und abends) als Übung in Dankbarkeit, Achtsamkeit und innerer Befreiung. ↩︎