Abendgebete: Gebete für die Nacht

Abendgebete – Gebete für die Nacht mit Tagesrückblick

von Betina Graf

Abendgebete: Gebete für die Nacht

Abendgebete schenken dem Tag einen stillen Ausklang und öffnen das Herz für einen friedlichen Übergang in die Nacht. Wer den Tag mit einem kleinen Tagesrückblick abschließt, schafft Raum für inneren Frieden – egal, ob der Tag leicht oder herausfordernd war. Die folgenden Gebete für die Nacht helfen dabei, loszulassen, zu danken und sich auf einen ruhigen Schlaf einzustimmen.

Die Abendgebete korrespondieren übrigens zu den Morgengebeten:
Schöne, kurze Morgengebete


Abendgebete für eine gute Nacht

Nun folgen liebevoll gestaltete Abendgebete – jedes einzelne mit einem stärkenden Bibelvers, einem berührenden Engelbild, einem Gebet zum Tagesausklang, einer kleinen Inspiration zum Einschlafen sowie einem behutsamen Rückblick auf das, was der heutige Tag gebracht hat. Eine sanfte Begleitung für alle, die den Tag in Frieden abschließen und zur Ruhe kommen möchten.


Abendgebet: Disziplin

Selig ist der Mensch, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen.

Jakobus, 1,12

Abendgebet mit Engelbild Disziplin

Guter Gott,
du kennst den Weg,
den ich heute gegangen bin.
DU weißt, womit ich gerungen habe,
wo ich mich aufgerafft habe,
wo ich nachgegeben habe.

Ich bringe vor DICH, was gelungen ist –
und auch das, woran ich gescheitert bin.
Sieh darauf mit einem gütigen Blick.

Disziplin heißt für mich:
dranzubleiben an dem,
was Sinn trägt.
Mich nicht verlieren im Beliebigen.

Am Abend zeigt sich,
was wirklich zählt.
Nicht das Tempo des Tages,
sondern die Richtung, in die ich gegangen bin.

DU bist da –
auch im Unfertigen.
In dir darf ich ruhen,
ohne etwas leisten zu müssen.

Amen

Betina Graf
Abendgebet Disziplin von Betina Graf

Am Abend dürfen Sie loslassen, was nicht gelungen ist. Disziplin heißt nicht, sich zu verurteilen – sondern mit Klarheit zurückzublicken und mit Milde sich selbst zu begegnen. Sie haben heute gelebt, entschieden, gerungen. Das genügt.

Legen Sie alles in Gottes Hände und gönnen Sie sich den Frieden, der entsteht, wenn man sich selbst nichts vormachen muss. Ruhen Sie aus – und lassen Sie die Nacht Ihre Seele still ordnen!

Tagesrückblick – Disziplin:

  • Schauen Sie auf das, was Sie heute eingehalten haben – aus Überzeugung, nicht aus Druck.
  • Erlauben Sie sich, Unvollkommenes anzunehmen. Es muss nicht alles gelingen, damit der Tag wertvoll war.
  • Würdigen Sie einen kleinen Schritt, den Sie sich vorgenommen und umgesetzt haben.
  • Fragen Sie sich: Wo hat mir heute eine klare Entscheidung gutgetan?
  • Seien Sie freundlich mit sich, wo etwas nicht geklappt hat – das gehört zum Weg dazu.
  • Spüren Sie, wie gut es tut, bewusst abzuschließen, statt sich im Grübeln zu verlieren.
  • Machen Sie sich bewusst: Disziplin heißt nicht Härte, sondern Verlässlichkeit gegenüber sich selbst.
  • Lassen Sie Forderungen und Erwartungen für heute zur Ruhe kommen.

Möge diese Nacht Ihnen Ruhe bringen – getragen von dem, was heute gelungen ist!

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Abendgebet: Entspannt in den Schlaf

Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.

1. Petrus 5,7

Abendgebet: Gebet zur guten Nacht mit Engel auf Bild

Guter Gott,
ich lege diesen Tag in deine Hände –
mit allem, was war,
und allem, was ich hätte anders machen wollen.

Nimm mir die Unruhe,
die an mir zerrt.
Lass los, was ich nicht mehr ändern kann.
Lass ruhen, was keine Antwort braucht.

Fülle meine Gedanken mit Frieden
und mein Herz mit Stille.

Schenke mir die Kraft,
mich selbst nicht zu überfordern
und zu vertrauen,
dass nicht alles an mir hängt.

Ich darf loslassen.
DU bleibst da.

Amen.

Betina Graf
Abendgebet Entspannung von Betina Graf

Am Abend zählt nicht mehr, was noch zu tun wäre, sondern was Sie loslassen dürfen.

Entspannung beginnt dort, wo Sie aufhören, sich selbst zu treiben. Wo Sie akzeptieren, dass dieser Tag genug war – mit allem, was gelungen ist, und allem, was offenbleibt.

Wer loslässt, gibt sich nicht auf. Er übergibt das Leben für einen Moment in größere Hände. Und genau das macht die Nacht zum Segen.

Impulse für heute – Entspannt in den Schlaf:

  • Machen Sie bewusst Schluss – schließen Sie Laptop, Handy oder To-do-Listen ab.
  • Zünden Sie eine Kerze an oder dimmen Sie das Licht – kleine Rituale helfen beim Übergang.
  • Denken Sie an drei Dinge, die heute gut waren – auch wenn sie klein waren.
  • Gönnen Sie sich zehn Minuten ohne Geräusche – keine Musik, kein Bildschirm, nur Stille.
  • Trinken Sie einen warmen Tee oder legen Sie sich eine Wärmflasche bereit – spüren Sie den Körper.
  • Sagen Sie innerlich „Danke“ – ohne Gründe sammeln zu müssen.
  • Entlassen Sie belastende Gedanken: „Das darf jetzt ruhen.“
  • Tun Sie bewusst nichts – und erlauben Sie sich dabei, sich nicht nützlich fühlen zu müssen.
  • Vermeiden Sie Informationsflut vor dem Schlafengehen – geben Sie dem Kopf Raum zur Ruhe.
  • Legen Sie sich mit einem Satz schlafen wie: Ich darf loslassen. Es ist genug für heute.

Lassen Sie den Tag los – sanft, wie man ein Blatt dem Wind übergibt. Schlafen Sie gut!


Abendgebet: Gutes säen

Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen auf das Land wirft und schläft und aufsteht Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie.

Markus 4, 26-27

Abendgebet: Gutes säen mit Engel-Bild

Guter Gott,
heute habe ich Worte gesprochen,
Blicke geschenkt,
Gedanken gedacht.
Ich weiß nicht, was davon aufgeht –
doch ich lege es dir hin.

Wenn ich etwas Gutes gesät habe,
dann segne es.
Wenn ich lieblos war,
vergib es mir.

Lehre mich, Geduld zu haben
mit dem, was wächst –
und mit mir selbst.

DU bist der,
der alles zur rechten Zeit reifen lässt.
Ich darf ruhen.
DU wirkst weiter.

Amen.

Betina Graf
Abendgebet Gutes säen von Betina Graf

Sie wissen nicht, was gewachsen ist heute – nicht alles zeigt sofort Frucht. Ein Lächeln, ein ehrliches Wort, ein Moment des Zuhörens: Es sind leise Spuren, aber sie bleiben nicht ohne Wirkung.

Was in Liebe geschieht, bleibt nicht ohne Echo. Vielleicht wächst es weiter – unsichtbar für Sie, aber spürbar für andere.

Vertrauen Sie darauf: Auch im Kleinen säen Sie mehr, als Sie ahnen.

Tagesrückblick – Gutes säen:

  • Denken Sie an eine gute Geste, die Sie heute getan haben – auch wenn sie klein war.
  • Erinnern Sie sich an ein Gespräch, in dem Sie ehrlich oder mitfühlend waren – und danken Sie dafür.
  • Schreiben Sie eine kurze Nachricht an jemanden, dem Sie heute etwas Gutes mitgeben möchten.
  • Sehen Sie nicht auf das, was fehlte – sondern auf das, was da war und gewirkt hat.
  • Lassen Sie los, was Sie nicht kontrollieren können – das Wachstum liegt nicht in Ihrer Hand.
  • Betrachten Sie sich selbst als Teil eines größeren Kreislaufs – Ihr Beitrag zählt.
  • Ermutigen Sie sich: Auch ein Tag, der unscheinbar wirkt, kann fruchtbar sein.
  • Legen Sie gedanklich alles Gute in Gottes Hände – er weiß darum.
  • Gehen Sie mit dem Satz schlafen: Was ich gesät habe, darf wachsen – in Gottes Zeit.

Schlafen Sie gut – mit dem Wissen, dass Ihr Tag Spuren des Guten hinterlassen hat!


Abendgebet: Hilfsbereitschaft

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Galater 6,2

Abendgebet mit Engelbild zum Thema Hilfsbereitschaft

Guter Gott,
dieser Tag war voller Begegnungen.
Ich habe gegeben –
und manches auch nicht geschafft.

DU kennst mein Herz.
DU weißt, wann ich geholfen habe
und wann ich zu beschäftigt war.

Nimm das Gute,
das ich weitergeben konnte,
und segne es.
Nimm auch das,
was ich übersehen habe,
und schenk mir morgen
neue Aufmerksamkeit.

Mach mich bereit,
nicht nur zu sehen,
sondern auch zu handeln –
mit einem offenen Blick
und einem weiten Herzen.

Amen.

Betina Graf
Abendgebet über Hilfsbereitschaft von Betina Graf

Hilfsbereitschaft zeigt sich meistens im Kleinen: Im Zuhören, im Mitgehen, im Dasein. Nicht jede Hilfe verändert die Welt – aber vielleicht eine missliche Situation eines Menschen.

Am Abend geht es nicht darum, wie viel Sie getan haben, wie Ihre Motivation war. Sie müssen nicht alles schaffen. Aber wenn Sie heute ein Stück Weisheit, Trost oder Einsicht weitergegeben haben, dann war dieser Tag nicht umsonst.

Tagesrückblick – Hilfsbereitschaft:

  • Denken Sie an einen Moment, in dem Sie heute für jemanden da waren – und ehren Sie ihn still.
  • Überlegen Sie, wo Sie heute gerne mehr gegeben hätten – und lassen Sie es los. Morgen ist ein neuer Tag.
  • Schreiben Sie eine kurze Nachricht oder Notiz an jemanden, der Ihre Unterstützung braucht.
  • Beten Sie für einen Menschen, dem Sie heute nicht helfen konnten – manchmal beginnt Hilfe im Herzen.
  • Machen Sie sich bewusst: Auch Ihre kleinen Gesten hatten Wirkung.
  • Danken Sie innerlich den Menschen, die heute Ihnen geholfen haben – sei es durch Wort, Zeit oder Verständnis.
  • Nehmen Sie sich für morgen vor, nicht nur zu reagieren, sondern selbst aufmerksam hinzusehen.
  • Legen Sie Ihre Hilfsbereitschaft bewusst in Gottes Hände – auch er sieht, was niemand sonst bemerkt.
  • Spüren Sie: Ihr Einsatz muss nicht perfekt sein – nur ehrlich.
  • Schlafen Sie mit dem Gedanken: Ich darf helfen – und ich darf ruhen. Beides gehört zusammen.

Wer anderen den Tag erleichtert, darf abends sanft zur Ruhe finden. Eine gute Nacht voller Frieden, in der Ihre Seele ausruhen darf!

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Abendgebet: Im eigenen Rhythmus

Meine Zeit steht in deinen Händen.

Psalm 31,16

Abendgebet: Gebet zur Nacht, im eigenen Rhythmus

Guter Gott,
der Tag neigt sich,
und mit ihm sinkt auch das Getriebensein.
Was ich geschafft habe, darf ruhen.
Was offen blieb, darf warten.

Ich habe heute gespürt,
wie leicht es ist,
den eigenen Takt zu verlieren –
in der Eile, im Vergleich, im Zuviel.

Aber DU rufst mich zurück
in mein Innerstes,
wo DEIN leiser Takt schlägt –
nicht fordernd, nicht laut,
aber verlässlich wie ein Herzschlag.

Lass mich loslassen,
was mich beschleunigt hat,
und zurückkehren
zu dem, was wahr ist:
dass mein Wert nicht von Leistung kommt,
sondern vom Sein.

In DEINEM Rhythmus darf ich atmen.
In DEINEM Frieden darf ich schlafen.

Amen

Betina Graf
Abendgebet In deinem Rhythmus von Betina Graf

Manchmal drängt der Tag mit seiner Lautstärke, mit Anforderungen, die von außen kommen. Doch der wahre Rhythmus liegt tiefer – nicht im Kalender, sondern im Herzen. Er ist langsamer als der Takt der Welt, aber ehrlicher.

Am Abend dürfen Sie zu diesem inneren Takt zurückfinden. Zu dem Tempo, das zu Ihnen passt. Denn nicht das Schnellste, sondern das Stimmige, Wahrhaftige trägt auf Dauer.

Tagesrückblick – Im eigenen Rhythmus:

  • Nehmen Sie sich bewusst fünf Minuten Stille – ohne Musik, ohne Gespräch. Nur Sie und der Moment.
  • Legen Sie den Tag innerlich ab und sagen Sie sich: Ich muss nichts mehr leisten.
  • Hören Sie in Ihren Körper hinein: Sind Sie müde, unruhig, entspannt? Nehmen Sie es einfach wahr.
  • Machen Sie heute Abend nichts mehr „effizient“ – lassen Sie eine Tätigkeit einfach fließen.
  • Verzichten Sie bewusst auf Vergleiche mit anderen – Sie dürfen Ihren eigenen Weg gehen.
  • Trinken Sie etwas Warmes – nicht als Routine, sondern als kleine Geste der Fürsorge.
  • Atmen Sie tief ein und aus – und sagen Sie sich: Ich darf langsamer werden.
  • Schlafen Sie mit dem Gedanken: Mein Tempo genügt. Ich bin auf meinem Weg.

Möge nun Ruhe einkehren, die nichts von Ihnen verlangt – nur das Dasein im eigenen Tempo!


Abendgebet: Klarheit

Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden.

Jakobus, 1,5

Abendgebet mit Engel für mehr Klarheit

Guter Gott,
heute war vieles gleichzeitig.
Gedanken, die sich überlagerten,
Entscheidungen, die schwer wogen,
Augenblicke, die unklar blieben.

Jetzt, am Ende des Tages,
bitte ich DICH:
Lass mich unterscheiden lernen –
zwischen dem, was zählt,
und dem, was nur laut ist.

Schenke mir einen Blick,
der tiefer geht.
Ein Herz, das still wird
und erkennt, was richtig ist,
was dran ist und was ich
getrost lassen darf.

Wenn der Tag sich legt,
dann leg auch DU deine Hand
auf alles Ungeklärte.
Denn DU siehst weiter,
als ich es je könnte.

In dieser Gewissheit
möchte ich ruhen.

Amen.

Betina Graf
Abendgebet Klarheit von Betina Graf

Klarheit entsteht selten mitten im Lärm. Sie wächst dort, wo Pausen sind und die Gedanken Raum bekommen. Nicht alles muss heute entschieden werden. Aber was in Ihnen nachklingt, verdient Gehör.

Klarheit beginnt mit Ehrlichkeit – mit sich selbst, mit den eigenen Fragen, mit dem, was unter der Oberfläche ruft.

Der Abend schenkt Zeit, nicht um alles zu klären, sondern um zu spüren, was wirklich wesentlich ist.

Tagesrückblick – Klarheit:

  • Fragen Sie sich: Was war heute wirklich bedeutsam?
  • Sprechen Sie innerlich aus, was noch offen oder unklar ist – benennen bringt Ordnung.
  • Sortieren Sie Ihren morgigen Tag grob vor – mit Raum für Ruhe.
  • Legen Sie das Handy beiseite – Klarheit braucht weniger Stimmen, nicht mehr.
  • Lesen Sie einen Vers oder ein Zitat, das Sie innerlich ausrichtet.
  • Danken Sie für einen Moment, in dem Sie heute ehrlich waren – mit anderen oder mit sich selbst.
  • Atmen Sie bewusst – Klarheit beginnt oft mit dem ersten ruhigen Atemzug.
  • Vertrauen Sie: Nicht alles muss heute zu Ende gedacht werden.
  • Schlafen Sie mit dem Gedanken: Klarheit wächst im Stillen. Ich darf ruhen, auch wenn nicht alles geklärt ist.

Ein Tag, der nicht alles lösen muss, aber einen klaren Schritt möglich macht.


Abendgebet: Kleine Dinge

Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn … das kleinste unter allen Samenkörnern, aber wenn es wächst, wird es größer als alle Kräuter.

Matthäus 13,31-32

Abendgebet: Wertschätzung der kleinen Dinge

Guter Gott,
heute war kein besonderer Tag –
und doch war er gefüllt
mit unscheinbaren Momenten,
die leicht zu übersehen sind.

Ein Lächeln.
Ein warmer Schluck Tee.
Ein Sonnenstrahl auf dem Boden.

Lehre mich, das Unscheinbare zu sehen,
nicht als Nebensache,
sondern als stille Kostbarkeit.

Nimm, was klein war heute,
und mache es groß in deinem Licht.
Und lass mich erkennen,
wie reich ein Tag ist,
wenn das Herz wach bleibt
für das, was keinen Lärm macht.

Ich danke dir für das,
was sich nicht aufdrängt
und dennoch bleibt.

Amen.

Betina Graf
Abendgebet Die kleinen Dinge würdigen von Betina Graf

​Die kleinen Dinge tragen den Tag. Nicht der große Applaus, nicht der perfekte Ablauf, sondern das stille Gute dazwischen.

Ein freundlicher Blick, eine schöne Formulierung, ein Gedanke, der Frieden schenkt – sie machen den Unterschied, auch wenn sie niemand zählt.

Wer sie wahrnimmt, lebt tiefer. Denn das Unspektakuläre kann das Eigentliche sein, das unser Herz berührt.

Tagesrückblick – Kleine Dinge würdigen:

  • Denken Sie an drei schöne Kleinigkeiten, die heute passiert sind – und lächeln Sie darüber.
  • Schreiben Sie eine kurze Notiz an sich selbst: Heute war gut, weil …
  • Erinnern Sie sich an einen unscheinbaren Moment, der Ihnen gutgetan hat.
  • Lassen Sie bewusst die Erwartung los, dass jeder Tag besonders sein muss.
  • Trinken Sie Ihr Abendgetränk langsam – mit voller Aufmerksamkeit.
  • Sehen Sie sich in Ihrer Umgebung um: Was ist klein, schön, still?
  • Würdigen Sie innerlich eine Geste, die Sie heute erhalten oder gegeben haben.
  • Legen Sie den Tag mit einem einfachen Dank nieder – ohne Analyse, einfach so.
  • Sagen Sie sich: Ich habe heute gelebt. Und das genügt.
  • Schlafen Sie mit dem Gedanken: Das Wertvollste geschieht oft im Stillen.

Mögen die unscheinbaren Begebenheiten dieses Tages nachklingen und das Einfache erfüllend sein!


Abendgebet: Lebensfreude

Es ist nichts Besseres, als sich zu freuen und das Leben zu genießen … das ist Gottes Geschenk.

Prediger 3,12-13

Abendgebet-Bild mit Engel, der Lebensfreude ausstrahlt

Guter Gott,
DU hast mir diesen Tag anvertraut.
Ich habe getan, was ich konnte,
und manches gelassen.

Inmitten von Routinen, Entscheidungen, Mühen gab es Augenblicke, in denen das Leben aufgeleuchtet hat – als Zeichen, dass es sich lohnt, in dieser Welt zu sein.

Lebensfreude entsteht nicht aus Besitz,
nicht aus Erfolg.
Sie wächst, wo ich mich berühren lasse
von dem, was mir begegnet –
ehrlich, unverstellt, lebendig.

Ich danke dir für alles,
was mich heute begeistern konnte -–
für einen Gedanken,
der mir Kraft gegeben hat,
für das Gefühl,
mit mir selbst im Einklang zu sein.

Ich bringe DIR diesen Tag –
mit Dank für alles,
was lebendig war.
Lass aus dem,
was ich erfahren habe,
etwas Gutes wachsen.

Amen

Betina Graf
Abendgebet von Betina Graf

Lebensfreude hat kein Maßband. Sie lässt sich nicht planen, nicht festhalten. Aber sie kommt – im Lachen mit jemandem, im Duft einer Blüte, in einem Gedanken, der innerlich aufatmen lässt.

Sie ist kein Besitz, sondern ein Geschenk. Wer achtsam ist, kann Sie wie kleine Wunder den Tag über sammeln.

Tagesrückblick – Lebensfreude:

  • Erinnern Sie sich an etwas heute Nettes – ein Lächeln, ein schöner Klang, ein gutes Wort.
  • Danken Sie innerlich für etwas, das keinen Zweck hatte, aber gutgetan hat.
  • Lassen Sie einen Gedanken an etwas Schönes aus der Kindheit aufsteigen – ganz ohne Bewertung.
  • Spüren Sie Ihren Körper – lebendig, müde, da. Auch das ist ein Grund zur Freude.
  • Sprechen Sie innerlich den Satz: Ich darf mich freuen, auch mitten im Alltag.
  • Sehen Sie ein vertrautes Objekt oder Bild neu – als wäre es das erste Mal.
  • Gönnen Sie sich einen kleinen Genuss – bewusst, ohne Eile.
  • Schlafen Sie mit dem Gedanken: Heute war nicht perfekt – aber voller Leben.

Möge dieser Tag ausklingen mit einem leisen Einverständnis: dass das Leben gut ist, wo es ein Ja in Ihnen findet!


Abendgebet: Licht

Lebt als Kinder des Lichts.

Epheser 5,8

Abendgebet, Gebet zur Nacht, mit Engelbild zu Licht

DU Licht in allem Dunkel,
DU Ursprung des Lebens,
DU leuchtest auch dort,
wo unsere Augen nichts mehr sehen.

Ich bete DICH an,
DU Gegenwart aus Licht –
DU warst da in diesem Tag,
in allem, was geglückt ist,
und auch im Unvollkommenen.

Vielleicht war ich selbst
nur ein schwacher Schein –
aber DU hast auch das
nicht verachtet.

Erhalte in mir das innere Licht,
das nicht auf Wirkung zielt,
sondern auf Wahrheit.
Lass es leuchten in mir
für die, die suchen,
für die, die zweifeln,
für die, die vergessen haben,
dass es Licht überhaupt gibt.

Und wenn die Nacht mich umhüllt,
dann sei DU mein Licht –
nah, leise, unaufdringlich stark.

Amen.

Betina Graf
Abendgebet Du Licht im Dunkeln von Betina Graf

Nicht jedes Licht ist hell. Manche Lichter blinken kaum sichtbar im Innersten eines Menschen. Sie reden nicht, sie beweisen nichts – aber sie wärmen. Und sie gehen nicht aus, auch wenn der Wind zunimmt.

Vielleicht haben Sie heute niemanden gerettet. Kein Leben verändert. Aber vielleicht haben Sie ein kleines Leuchten nicht ausgelöscht. Vielleicht war Ihre stille Präsenz genau das, was jemand gebraucht hat.

Und vielleicht ist das schon genug: dass Sie leuchten, ohne es vielleicht selber sogar zu merken.

Tagesrückblick – Wandeln im Licht:

  • Beginnen Sie den Tag mit der bewussten Entscheidung, achtsam und freundlich zu sein.
  • Lächeln Sie bewusst Menschen an, denen Sie begegnen, um eine positive Atmosphäre zu schaffen.
  • Bieten Sie spontan Ihre Hilfe an, wenn Sie sehen, dass jemand Unterstützung benötigt.
  • Beobachten Sie im Alltag Ihre automatischen Reaktionen auf bestimmte Situationen oder Personen. Anstatt impulsiv zu handeln, nehmen Sie einen Moment der Stille, um bewusst zu entscheiden, wie Sie reagieren möchten.

Ein stilles Leuchten trägt durch die Dunkelheit – manchmal genügt schon ein warmer Gedanke!


Abendgebet: Mut

Seid stark und fasst Mut, alle, die ihr auf den HERRN hofft!

Psalm 31,25

Bild zum Abendgebet Mut mit Engel

DU lebendiger Gott,
manchmal kostet es mehr Kraft,
standzuhalten als loszulassen,
den Mund aufzumachen
statt zu schweigen.

DU weißt, wo ich heute mutig war –
auch wenn es niemand gesehen hat.
Und DU weißt auch,
wo ich gezögert habe,
aus Angst, aus Müdigkeit,
aus Zweifel an mir selbst.

Ich bringe DIR beides:
meine Schritte nach vorn
und mein Innehalten.

Stärke das Vertrauen in mir,
dass DU bei mir bist,
auch wenn der Weg unsicher scheint.
Lass mich mit geradem Rücken gehen,
nicht aus Stolz,
sondern weil DU mich hältst.

DU bist mein Mut,
wo meiner endet.
DU bist meine Kraft,
wenn ich leise werde.

Amen.

Betina Graf
Abendgebet Mut von Betina Graf

Mut sieht oft anders aus, als wir denken. Er schreit nicht. Er stellt sich nicht in den Mittelpunkt. Manchmal ist Mut ein ehrlicher Satz in einem schweren Gespräch. Ein Nein, wo andere Ja sagen. Ein Ja zu sich selbst.

Wenn der Tag endet, zählen nicht die großen Taten. Es zählen die Momente, in denen Sie sich selbst treu geblieben sind. Auch wenn es nur für einen Augenblick war.

Tagesrückblick – Mut:

  • Erinnern Sie sich an eine Situation heute, in der Sie für sich selbst eingestanden sind – würdigen Sie diesen Moment.
  • Denken Sie an jemanden, dem Sie Mut zugesprochen haben – vielleicht ohne es zu merken.
  • Schreiben Sie auf, was Ihnen heute schwerfiel – und was Sie dennoch geschafft haben.
  • Sagen Sie sich innerlich: Ich bin weitergegangen – das zählt.
  • Legen Sie Ihre Unsicherheiten bewusst in Gottes Hände – Sie müssen nicht alles selbst tragen.
  • Betrachten Sie Ihre Angst mit Freundlichkeit – sie zeigt, dass Ihnen etwas wichtig ist.
  • Danken Sie für eine Begegnung, in der Sie ehrlich waren – auch wenn es Mut kostete.
  • Sprechen Sie innerlich einen Satz wie: Ich habe mich bemüht. Gott sieht das.

Möge die Kraft zurückkehren, die heute aufgebracht wurde – still und wohltuend!


Abendgebet: Sanftmut

Ein sanfter und stiller Geist ist köstlich vor Gott.

1. Petrus 3,4

Bild zum Abendgebet über Sanftmut

DU barmherziger Gott,
der Tag liegt hinter mir.
Nicht alles war ruhig in mir –
manches hat mich verletzt,
manches ungeduldig gemacht.

Ich bitte DICH:
Nimm die Härte aus meinem Blick,
aus meinen Worten,
aus dem, was ich mir selbst abverlange.

Schenke mir ein weiches Herz,
das nicht schwach ist,
sondern stark im Mitgefühl.
Ein Wesen, das nicht aufbraust,
sondern trägt.

Lass mich erkennen,
dass Sanftmut nicht bedeutet,
nachzugeben,
sondern aus einer Tiefe zu leben,
die auf dich vertraut.

Ich bete DICH an,
du Quelle aller Milde –
und bitte DICH:
Lehre mich,
still zu bleiben in der Unruhe,
und freundlich, wo andere hart sind.

Amen.

Betina Graf
Abendgebet Sanftmut von Betina Graf

Sanftmut ist kein Rückzug, sondern eine Entscheidung, eine innere Haltung. Sanft zu bleiben, wenn man verletzt wird – das ist keine Schwäche, sondern ein stilles Leuchten aus der Mitte.

Wer mit Sanftmut handelt, verändert mehr, als der, der drängt.

Tagesrückblick – Sanftmut:

  • Denken Sie an eine Begegnung heute, in der Sie milde geblieben sind – würdigen Sie Ihre Stärke.
  • Erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie gern ruhiger gewesen wären – und vergeben Sie sich.
  • Atmen Sie bewusst tief ein und aus – jedes Ausatmen kann ein kleines Loslassen sein.
  • Sprechen Sie innerlich den Satz: Ich darf weich sein – und dabei ganz bei mir bleiben.
  • Streichen Sie heute bewusst einen inneren Vorwurf – gegen sich oder andere.
  • Danken Sie für einen Moment des Mitgefühls, den Sie heute erfahren oder gegeben haben.
  • Schreiben Sie einen Satz auf, den Sie sich heute gewünscht hätten – sprechen Sie ihn sich jetzt zu.
  • Sehen Sie einen Menschen mit freundlichen Augen – im Gedanken oder im Gebet.
  • Schlafen Sie mit dem Gedanken: Sanftmut ist Stärke – in stiller Form.

Ein Tag darf zu Ende gehen – mit einem Gefühl der Milde sich selbst gegenüber!


Abendgebet: Staunen

Steh still und erkenne die Wunder Gottes.

Hiob 37,14

Abendgebet: Bild zum Thema Staunen

Gott des Lebens,
DU hast mir diesen Tag geschenkt –
nicht, damit ich ihn kontrolliere,
sondern damit ich ihn empfange.

So vieles war das:
ein Augenblick der Nähe,
ein Duft aus der Kindheit,
ein Lächeln ganz ohne Grund.

Ich habe nicht alles begriffen,
aber ich war Teil DEINER Schöpfung.
Das schenkt mir Frieden,
selbst wenn vieles offen bleibt.

Lass mich bewahren,
was zart war und echt.
Mach mich empfänglich für das Gute,
das über sich hinausweist.

Ich lege diesen Tag
zurück in deine Hände.
Und vertraue DIR,
weil DU selbst im Alltäglichen
das Unfassbare berührst.

Amen.

Betina Graf
Abendgebet Staunen von Betina Graf

Im Staunen liegt ein stilles Gebet. Ein Innehalten vor dem, was größer ist als wir. Wir dürfen erkennen: Nicht alles muss erklärt werden, um kostbar zu sein.

Wer staunen kann, bleibt empfänglich: Für das Schöne. Für das Zarte. Für das Göttliche mitten im Gewöhnlichen.

Am Abend dürfen Sie ruhen – nicht im Wissen, sondern im Wundern.

Tagesrückblick – Staunen:

  • Denken Sie an eine kleine Begebenheit heute, die schön war – und verweilen Sie darin.
  • Gehen Sie ans Fenster, schauen Sie in den Himmel – auch Dunkelheit kann staunenswert sein.
  • Halten Sie für einen Augenblick inne: Spüren Sie Ihren Atem, Ihren Herzschlag – Leben pur.
  • Lesen Sie einen Satz, der Sie berührt – langsam, als wäre er neu.
  • Lassen Sie ein Bild, eine Erinnerung oder ein Geräusch des Tages in Ihnen nachklingen.
  • Nehmen Sie ein Alltagsgegenstand bewusst in die Hand – betrachten Sie Form, Farbe, Material.
  • Denken Sie an etwas, das Sie früher ins Staunen versetzt hat – und spüren Sie dem nach.
  • Schlafen Sie mit dem Gedanken: Ich lebe – und das allein ist ein Wunder.

Möge der Abend Momente schenken, die einfach nur schön sind – ohne Grund!