Mann, der sich Sorgen macht

Sich (keine) Sorgen machen

von Betina Graf

Mann, der sich Sorgen macht
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Sich Sorgen zu machen ist für viele Menschen leider ein normaler Teil des Lebens. Dabei gibt es zum Thema Sorgen bzw. sich keine Sorgen machen so viele schöne Sprüche, die uns die weise Botschaft vermitteln: Ohne Sorge lebt es sich viel leichter! Das ist nur eben viel leichter gesagt als getan. Natürlich, manche Sorge ist unabdingbar und sogar angebracht, weil uns Sorgen dazu verleiten, Gefahren rechtzeitig zu erkennen und Ihnen entgegenzuwirken. Viel zu schnell aber versinkt man in einem regelrechten Sumpf von Sorgen, die oft Dinge betreffen, die wir ohnehin nicht beeinflussen können, und die uns keine Zeit mehr für Freude im Leben lassen. Deswegen ist eine Lektion, die wir alle im Leben lernen müssen, das Loslassen und das Vertrauen – in uns, in andere, in eine göttliche Macht.

Wenn die Sorgen Sie nicht loslassen wollen, kann es helfen, ein Tagebuch zu führen und sich sprichwörtlich von der Seele zu schreiben, wovor man sich fürchtet. Der Akt des Aufschreibens erlaubt es unserem Gehirn, sich vom Aufgeschriebenen zu distanzieren und es loszulassen. Darum wirken die Dinge oft nicht mehr so schlimm, wenn man sie nur mal ausformuliert – und darum hilft es gegen Einschlafschwierigkeiten, das, was einem im Kopf herumspukt, schriftlich festzuhalten. Fühlen Sie sich trotz Tagebuch ungebührlich von Sorgen belastet, kann es helfen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das gilt auch, wenn die Sorgen begründet sind – dann machen Sie nämlich eine besonders belastende Lebensphase durch und können psychologische Unterstützung gebrauchen.

Die heimlichen Orte
meines Unglücks
liegen tief
in alten
Glaubenssätzen
verborgen.

Betina Graf

Sprüche über Sorgen

In einer Welt, die von Herausforderungen und Unsicherheiten geprägt ist, begegnen wir alle hin und wieder Momenten, in denen Sorgen unseren Geist umhüllen. Das zeigen auch die folgenden Sprüche und Weisheiten aus der Literatur:

  • „Das Leben bringt Wolken genug. Schaff dir nicht selber noch Wolken dazu!“ (Karl May)
  • „Betrachte immer die helle Seite der Dinge! Und wenn sie keine haben, dann reibe die dunkle, bis sie glänzt.“ (Sprichwort)
  • „Kleine Sorgen machen viele Worte – große Sorgen machen stumm.“ (Volksweisheit / Volksgut)
  • „Du kannst nicht verhindern, dass ein Vogelschwarm über deinen Kopf hinwegfliegt. Aber du kannst verhindern, dass er in deinen Haaren nistet.“ (Martin Luther)
  • „Es ist gut, manchmal die Sorgen so zu behandeln, als ob sie nicht da wären; das einzige Mittel, ihnen ihre Wichtigkeit zu nehmen.“ (Rainer Maria Rilke)
  • „Das Grämen vor der Zeit halte ich für ein sehr unnützes Geschäft.“ (Catharina Elisabeth Goethe)
  • „Obwohl sie nicht hundert Jahre werden, bereiten sich die Menschen Sorgen für tausend Jahre.“ (Volksweisheit / Volksgut)
  • „Sorgen, das sind schlimme Gäste, kleben zähe, sitzen feste. Musst ihnen nur hurtig den Rücken drehn! Wenn sie dich bei der Arbeit sehn, bleibt ihnen nichts übrig, als weiterzugehn.“ (Otto Julius Bierbaum)
  • „Wer um alle Dinge sorgen will, den erwartet Leides viel.“ (Bernhard Freidank)
  • „Sorgen soll man nicht mit ins Bett nehmen.“ (Ovid)
  • „Es weiß niemand besser, wo ihn der Schuh drückt, als der, der ihn trägt.“ (Volksweisheit / Volksgut)
  • „Es hat keinen Sinn, Sorgen im Alkohol ertränken zu wollen, denn Sorgen sind gute Schwimmer.“ (Robert Musil)
  • „Die Nacht ist ein Löschblatt für viele Sorgen.“ (Volksweisheit / Volksgut)

Sprüche über Sorgen mit Bild

Sich Sorgen zu machen, ist eine tief verwurzelte menschliche Erfahrung, die aus unserer natürlichen Neigung entsteht, über die Zukunft nachzudenken und potenzielle Gefahren zu antizipieren. Diese Besorgnis kann ein zweischneidiges Schwert sein; einerseits ist sie ein Beweis für unsere Fähigkeit, vorausschauend zu denken und uns auf kommende Herausforderungen vorzubereiten, andererseits kann sie uns aber auch lähmen und unsere Lebensqualität beeinträchtigen, wenn sie überhandnimmt.

Spruch über die Gedanken und Sorgen

Zerre deine Gedanken
weg von deinen Sorgen,
an den Ohren, an den Füßen
oder auf sonst eine Art,
die dir recht ist.

Das ist das Beste,
was du für deine
Gesundheit
tun kannst.

Mark Twain

Spruch-ID: 4441

Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle. Wenn wir unsere Gedanken steuern, zum Beispiel uns bewusst von den Sorgen ablenken, kann sich dies auch positiv auf unsere Gesundheit auswirken.


Spruch über Sorgen, wenn du schlafen gehst

Wenn du schlafen gehst, stecke die Sorgen in die Schuhe.

Volksweisheit / Volksgut

Spruch-ID: 3580


Spruch über Sorgen

Halte dir jeden Tag dreißig Minuten
für deine Sorgen frei, und in dieser Zeit mache ein Nickerchen.

Abraham Lincoln

Spruch-ID: 658

Bei diesem Spruch sind sich Lao-Tse und Abraham Lincoln einig … Lao-Tse sagt hierzu:

Lege dir jeden Tag für deine Sorgen eine halbe Stunde zurück. Und in dieser Zeit mache ein Schläfchen.


Kurzer Spruch über Sorgen

Sorgen kehren wie Zugvögel
gern in ihr altes Nest zurück.

Unbekannt

Spruch-ID: 4444

 


Spruch über die Hoffnung: nicht zweifeln

Zweifle nicht
am Blau des Himmels,
wenn über deinem Dach
dunkle Wolken stehen.

Unbekannt

Spruch-ID:130

 


Sorgen loswerden – Tipps

Das Phänomen des Sich-Sorgen-Machens ist eine universelle menschliche Erfahrung, die tief in unserem Bestreben verwurzelt ist, Unsicherheiten und potenzielle Bedrohungen des Lebens vorherzusehen. Es handelt sich um eine natürliche Reaktion auf die unabwägbaren Aspekte unserer Existenz. Doch obwohl ein gewisses Maß an Sorge uns dazu bewegen kann, proaktiv zu handeln und uns auf verschiedene Lebenssituationen vorzubereiten, kann ein Übermaß davon zu einem Zustand führen, in dem Angst und Besorgnis dominieren und unsere Fähigkeit, das Leben zu genießen und im Moment zu leben, stark einschränken.

Ein konstanter Zustand der Sorge kann unsere mentale und emotionale Gesundheit beeinträchtigen, indem er Stress, Schlaflosigkeit und sogar Depressionen verursachen kann. Es ist, als würden wir in einem endlosen Meer von „Was-wäre-wenn“-Szenarien treiben, ohne je das Ufer zu erreichen. Der Schlüssel zum Umgang mit übermäßigen Sorgen liegt darin, Strategien zu entwickeln, die es uns ermöglichen, unsere Gedanken zu beruhigen und eine ausgeglichenere Perspektive zu gewinnen.

Sorgen loszuwerden ist ein Prozess, der Bewusstsein und aktive Bemühungen erfordert, um die Muster unseres Denkens und Fühlens zu verändern. Obwohl es vielleicht nicht möglich ist, sich aller Sorgen vollständig zu entledigen, können wir doch lernen, sie zu minimieren und besser zu bewältigen. Hier sind einige Ansätze, die vielleicht zur Unterstützung dienen können:

  • Achtsamkeitspraxis: Achtsamkeit lehrt uns, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und unsere Gedanken und Gefühle ohne Urteil zu beobachten. Diese Praxis kann uns helfen, uns von besorgniserregenden Gedanken zu distanzieren und zu erkennen, dass sie vorübergehend sind.
  • Atemübungen und Meditation: Diese Techniken können helfen, den Geist zu beruhigen und Stress zu reduzieren. Durch tiefe, bewusste Atmung und Meditation können wir eine Pause von der ständigen Gedankenschleife nehmen und einen Zustand innerer Ruhe erreichen.
  • Gedanken hinterfragen: Oft sind unsere Sorgen auf übertriebene oder irrationale Gedanken zurückzuführen. Indem wir lernen, solche Gedanken zu identifizieren und herauszufordern, können wir ihre Macht über uns verringern. Fragen Sie sich: Wie realistisch ist dieses Szenario? Gibt es Beweise, die dagegen sprechen?
  • Fokus auf das, was kontrollierbar ist: Viele Sorgen entstehen aus Dingen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf Handlungen und Entscheidungen, die in Ihrer Macht stehen, und lassen Sie los, was Sie nicht ändern können.
  • Selbstfürsorge praktizieren: Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf sind grundlegend für unser emotionales Wohlbefinden. Indem wir für unseren Körper sorgen, stärken wir auch unseren Geist.
  • Eine Dankbarkeitspraxis einführen: Sich auf positive Aspekte des Lebens zu konzentrieren, kann helfen, die Perspektive zu verschieben und von sorgenvollen Gedanken wegzukommen. Versuchen Sie, täglich drei Dinge aufzuschreiben, für die Sie dankbar sind.
  • Grenzen für Sorgen setzen: Bestimmen Sie eine „Sorgenzeit“, ein begrenztes Zeitfenster am Tag, in dem Sie sich erlauben, über Ihre Sorgen nachzudenken. Außerhalb dieser Zeit verschieben Sie sorgenvolle Gedanken bewusst auf die nächste „Sorgenzeit“.
  • Professionelle Hilfe suchen: Manchmal können Sorgen ein Zeichen tiefer liegender Probleme sein, wie Angststörungen oder Depressionen. Ein Therapeut oder Berater kann Strategien anbieten, um mit diesen Herausforderungen umzugehen.
  • Soziale Unterstützung: Sprechen Sie mit Freunden oder Familienmitgliedern über Ihre Sorgen. Oft kann das Teilen Ihrer Gefühle mit anderen Erleichterung bringen und neue Perspektiven eröffnen.
  • Positive Aktivitäten: Engagieren Sie sich in Aktivitäten, die Freude und Zufriedenheit bringen. Hobbys, Zeit in der Natur, kreatives Schaffen oder Freiwilligenarbeit können positive Emotionen fördern und von Sorgen ablenken.

10 Denkanstöße zum Thema Sorgen

Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht ab und zu unter Sorgen leidet. Obwohl Sorgen zum Leben dazu gehören, können sie uns manchmal belasten und in unserem Alltag einschränken. Deshalb möchten wir Ihnen im Folgenden 10 Denkanstöße und Anregungen geben, wie Sie mit Ihren Sorgen besser umgehen lernen können. Wir hoffen, dass vielleicht die eine oder andere Idee zu einem leichteren und entspannteren Leben beitragen kann:

  1. Gibt es Situationen, in denen Sie volles Vertrauen in Ihr Leben und Ihr Schicksal spüren? Zeiten, in denen Sie zuversichtlich in die Zukunft blicken? Welche Elemente haben dazu beigetragen und können Sie diese bewusst für sich einsetzen?
  2. Welche täglichen oder wöchentlichen Praktiken könnten Sie darin unterstützen, Stress und Sorgen abzubauen? Notieren Sie spontan Ihre Ideen dazu und setzen Sie diese um.
  3. Grübeln und sich Sorgen machen gehören oft zusammen. Haben Sie schon einmal bewusst immer wiederkehrende Gedankenschleifen unterbrochen? Zum Beispiel, indem Sie die Grübelzeit limitieren oder Sie pro Tag dafür einen (begrenzten) Zeitpunkt reservieren, auf den Sie Ihre Grübeleien vertagen können.
  4. Denken Sie einmal an Ihre letzte Sorge. Ist sie eingetreten? Wie viel Prozent Ihrer Sorgen schätzen Sie, dass bei Ihnen wirklich eintreten?
  5. Kreativer Umgang mit Sorgen: Verwandeln Sie Ihre Sorgen in Kunst. Wenn Sie gerne malen, zeichnen oder basteln, nutzen Sie Ihre Sorgen als Inspiration für Ihre Kunstwerke. Malen Sie Ihre Sorgen auf Leinwände oder zeichnen Sie sie in Ihr Skizzenbuch. Wenn Sie lieber etwas mit den Händen machen, basteln Sie kleine Skulpturen oder Formen, die Ihre Sorgen symbolisieren. Diese kreative Vorgehensweise kann dazu beitragen, einen bewussteren Umgang mit den eigenen Sorgen zu finden.
  6. Wenn Ihnen das Schreiben besser liegt, schreiben Sie einen Brief an Ihre Sorgen. Setzen Sie sich hin und schreiben Sie einen Brief an Ihre Sorgen. Schreiben Sie auf, was Sie belastet und welche Ängste Sie haben. Aber schreiben Sie auch auf, was Sie gerne ändern möchten und welche Schritte Sie unternehmen werden, um Ihre Sorgen loszuwerden. Wenn Sie den Brief fertig geschrieben haben, verbrennen Sie ihn oder zerreißen Sie ihn symbolisch, um Ihre Sorgen loszulassen.
  7. Haben Sie schon einmal daran gedacht, Ihre Sorgen durch positive Affirmationen abzumildern? In dem Sinne, dass Sie sich selber gut zureden und eine gewisse Beruhigung eintreten kann. Negative Gedanken und Sorgen können auf Dauer sehr belastend sein. Schreiben Sie positive Sätze auf, die Sie motivieren und Sie daran erinnern, dass Sie stark und fähig sind. Wiederholen Sie diese Affirmationen jeden Morgen und jeden Abend, um sich auf positive Gedanken zu konzentrieren.
  8. Achtsam im gegenwärtigen Moment leben kann dazu beitragen, dass ein ständiges Sich-Sorgen-Machen in den Hintergrund tritt. Auch Meditation kann diesen Effekt haben.
  9. Wenn ein und dieselbe Sorge beständig das eigene Leben bestimmt: Fragen Sie sich, welcher Glaubenssatz dahinter stecken kann, dass Sie genau bei dem einen Sorgen-Thema nicht vom Fleck kommen. Versuchen Sie, für ein Jahr lang aktiv in kleinen Handlungen dazu beizutragen, dass das Sorgen-Thema immer weniger wird. Vielleicht kann es sich dadurch sogar auflösen?
  10. Nutzen Sie die Natur zur Besänftigung Ihrer Sorgen: Gehen Sie nach draußen und verbringen Sie Zeit in der Natur. Spazieren Sie durch den Wald oder den Stadtpark, oder wenn Sie in der Nähe von einem See oder Meer wohnen, setzen Sie sich am Strand hin und lauschen Sie den Wellen. Die Natur kann eine beruhigende Wirkung auf unseren Körper und Geist haben und kann dabei helfen, Sorgen zu lindern.

Von Leid und Trauer zu Trost: