Sprüche und Weisheiten über die Einsamkeit
Die Einsamkeit hat zwei Seiten, was die folgenden Sprüche über Einsamkeit zeigen: die furchtbare, bei der der dringend benötigte Kontakt zu anderen fehlt, und die freie, bei der wir auf uns gestellt über uns hinauswachsen können. Sprüche und Weisheiten gibt es zu beiden dieser Aspekte wie Sand am Meer – unsere ausgewählten Sprüche rund um die Einsamkeit finden Sie auf dieser Seite. Wir hoffen, dass in Zeiten der Einsamkeit einer dieser Sprüche zu Ihrem Mantra werden, Sie vor dem Schlechten in der Einsamkeit bewahren und Ihnen das Positive am Alleinsein zeigen kann.
Wie nehmen Sie die Einsamkeit wahr? Ist sie für Sie eine Belastung oder eine Befreiung, eine Zeit der Prüfung oder der Belohnung? Wenn Sie Menschen fragen, ob einsam zu sein für sie etwas Gutes oder Schlechtes ist, werden Sie beiderlei Antworten bekommen – und mit Blick auf die Lebensumstände der antwortenden Person verstehen wir oft auch, warum. Wer mit einer großen Familie zusammenlebt und kaum eine ruhige Minute hat, träumt vom Alleinsein, während einsame Herzen, die tapfer gegen die Isolation in den eigenen vier Wänden ankämpfen, sich davor fürchten. Unabhängig davon, ob Sie die Einsamkeit genießen, sollten Sie sie jedoch zumindest aushalten können – die eigene, ungetrübte Gegenwart ertragen und ihr vielleicht sogar etwas abgewinnen können, ist eine erstrebenswerte Fähigkeit, und wer sie besitzt, tut sich leichter im Leben.
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Ausgewählte Sprüche über die Einsamkeit
Im Folgenden lesen Sie Sprüche über die Einsamkeit und das Alleinsein:
Einsamkeit
ist der Aufschrei der Seele
nach Zuwendung.
Ein Hauptstudium der Jugend sollte sein,
die Einsamkeit ertragen lernen,
weil sie eine Quelle des Glücks
und der Gemütsruhe ist.
Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.
Vereinsamt
Die Krähen schrein
und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein –
Wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat!Nun stehst du starr,
schaust rückwärts ach! wie lange schon!
Was bist Du Narr
vor Winters in die Welt – entflohn?Die Welt – ein Tor
zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
was du verlorst, macht nirgends Halt.Nun stehst du bleich,
zur Winter – Wanderschaft verflucht,
dem Rauche gleich,
der stets nach kältern Himmeln sucht.Flieg’, Vogel, schnarr’
Dein Lied im Wüsten – Vogel -Ton! –
Versteck’, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!Die Krähen schrein
und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein,
weh dem, der keine Heimat hat.

Einsamkeit
Was ist wahre Einsamkeit?
Sind wir einsam, wenn das Leben
rings von Stille ist umgeben?
Wenn die rege Fantasie
uns in schaffender Magie
neu beseelt mit süßem Streben
Bilder der Vergangenheit? -
Ist das wahre Einsamkeit?Oder wenn in stillen Gründen,
in des Waldes heil’ger Nacht,
Sonnenglanz in reiner Pracht
durch die leis’ bewegten Wipfel,
durch die glanzumsäumten Gipfel
nur verstohlen blickend, lacht,
und in den verworrnen Zweigen
selbst die kleinen Sänger schweigen?Oder wenn in dunklen Mauern,
in des Kerkers engen Raum,
der Gefangene sich kaum
darf in seinen Ketten regen,
wenn sein Herz mit raschen Schlägen
nährt der Hoffnung Göttertraum,
und geteilt in Freud’ und Trauern,
Ahndungen ihn tief durchschauern? -Nein, nur das ist Einsamkeit,
wenn sich Wesen um uns drängen,
denen nicht in zarten Klängen
sich vernehmbar macht das Herz,
oft voll Wonne, oft voll Schmerz -
die uns das Gemüth verengen
durch der Langeweile Leid -
das ist wahre Einsamkeit!

Du meine heilige Einsamkeit
Du meine heilige Einsamkeit,
du bist so reich und rein und weit
wie ein erwachender Garten.Meine heilige Einsamkeit du -
halte die goldenen Türen zu,
vor denen die Wünsche warten.
Hier wird Einsamkeit nicht als etwas negatives gesehen. Einsamkeit im Sinne eines selbst gewählten Alleinseins kann inspirieren.
Einsamkeit
Die Einsamkeit ist wie ein Regen.
Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen;
von Ebenen, die fern sind und entlegen,
geht sie zum Himmel, der sie immer hat.
Und erst vom Himmel fällt sie auf die Stadt.Regnet hernieder in den Zwitterstunden,
wenn sich nach Morgen wenden alle Gassen
und wenn die Leiber, welche nichts gefunden,
enttäuscht und traurig von einander lassen;
und wenn die Menschen, die einander hassen,
in einem Bett zusammen schlafen müssen:dann geht die Einsamkeit mit den Flüssen…
Einsamkeit des Herzens
Was die Hand auch mag ergreifen,
wohin meine Blicke streifen,
einsam steh’ ich und allein.
Gleich dem Alcyon fortgezogen
von des Meers bewegten Wogen,
find’ ich nie die Heimat mein.In der Menschen Lustgewühle,
bei dem Tanz, beim frohen Spiele,
muss ich ewig einsam steh’n;
denn im lauten Glanz der Tage
können sie nicht meine Sprache
und mein Wollen nicht versteh’n.Die Natur in ihrer Stille
fasst nicht eines Herzens Fülle,
das voll Sehnsucht zu ihr spricht.
Blumen blühen, Sterne scheinen; –
wie die Menschen lächeln, weinen, –
wissen Blum’ und Sterne nicht.Dass der Leier Saiten klingen,
dass sich Lieder ihr entschwingen,
nimmer mir den Sinn verklärt.
Denn sie sind im Schmerz gesungen,
wie der Pelikan die Jungen
mit dem eignen Herzblut nährt.Großer Geister Hochgedanken
heben über Raumes Schranken,
sind uns ewig lieb und nah’.
Aber in den hehren Kreisen
stehe zitternd zwischen Weisen
ich mit meiner Torheit da.Wohin flüchten? – Was beginnen? –
ach, umsonst wär’ all’ mein Sinnen,
tönte nicht dein süßes Wort.
Deiner Liebe reiche Fluten
löschen meiner Sehnsucht Gluten,
tragen friedlich mich zum Port.
Kleine Erläuterung: ein “Alcyon” ist ein Gürtelfischer, d.h. ein großer, auffälliger und lauter Eisvogel.
Einsamkeit
Nun ist es still da draußen,
die Wälder rauschen sacht,
die Ströme murmelnd rinnen,
es geht ein tiefes Sinnen
hin durch die tiefe Nacht.Des Windes leises Wehen
säuselt im hohen Ried;
die Sterne droben kreisen,
tönend in ewigen Weisen
ihr ewig großes Lied.Die Welt ist groß und prächtig
zu solcher stillen Zeit;
es schweigt das eigne Denken,
es will ins All versenken
sich stumm das eigne Leid.
Einsamkeit, verbunden mit einem
klaren, heiteren Bewusstsein ist,
ich behaupte es, die einzig wahre Schule
für einen Geist von edlen Anlagen.
Der wahre, tiefe Friede des Herzens
und die vollkommene Gemütsruhe
sind allein in der Einsamkeit zu finden.

Allein zu sein!
Drei Worte,
leicht zu sagen,
und doch so schwer,
so endlos schwer
zu tragen.
Denken wir an die Menschen, die sich einsam fühlen. Vielleicht kennen Sie jemanden, dem Sie ein wenig das Gefühl geben können, nicht allein zu sein?

Kahle Äste,
kahle Zweige –
winterschwarz.Wer will, sieht
den Ansatz der Knospen.

Betrachte die Einsamkeit als ein Leuchten,
ein reines Licht, das sich aus sich selbst nährt,
außerhalb der Welt und dennoch
in ihrem Mittelpunkt.
Einsamkeit, zumal wenn sie selbst gewählt ist, kann positive Seiten haben. Es kommt auf den eigenen Blickwinkel an, wie ich damit zurecht komme.
Es ist manchmal ein gutes Mittel,
die notwendige Einsamkeit sicherzustellen,
damit man sich auf etwas konzentrieren kann,
was man tiefer erforschen will.

Weit tiefe, bleiche, stille Felder –
o wie mich das freut,
über alle, alle Täler, Wälder
die prächtige Einsamkeit!
Alles Übel rührt daher,
dass wir unfähig sind,
allein in einem Raum
zu sitzen.
Begegnest du der Einsamkeit – hab´ keine Angst!
Sie ist eine kostbare Hilfe, mit sich selbst
Freundschaft zu schließen.
Einsamkeit ist das Los
aller hervorragender Geister.
Niemals bin ich allein.
Viele, die vor mir lebten und
fort von mir strebten, webten,
webten an meinem Sein.
Was ich geleistet habe,
ist nur ein Erfolg des Alleinseins.
Niemals bin ich weniger müßig
als in meinen Mußestunden
und niemals weniger einsam,
als wenn ich allein bin.

Jede starke Empfindung
muss in der Einsamkeit ausreifen.