Angst ist ein Gefühl, das jeder kennt – das zeigen auch die folgenden Sprüche über die Angst. Die Angst stammt aus grauer Vorzeit: In gefährlichen Situationen schüttet unser Körper eine große Menge des Stresshormons Adrenalin aus und versetzt sich dadurch in Alarmbereitschaft. Unsere Muskeln bereiten sich vor, die Höchstleistung zu vollbringen, die möglicherweise unser Leben rettet; nicht unmittelbar zum Überleben notwendige Funktionen des Körpers werden, soweit möglich, zeitweise von ihm eingestellt. Klare Gedanken kann man kaum noch fassen. Die Wissenschaft spricht von fight or flight, ‘Kampf oder Flucht’, denn für diese beiden möglichen Reaktionen sind wir optimal vorbereitet, wenn unser Körper Angst verspürt. Als drittes “F” wird neueren Erkenntnissen folgend manchmal freeze, ‘erstarren’, genannt, denn auch zu diesem Verhalten scheinen Menschen in Angst zu tendieren.
Niemand von uns hat gerne Angst. Glücklicherweise müssen die meisten von uns dieses unangenehme Gefühl nur manchmal aushalten, und dann auch nicht für besonders lange. Anders ergeht es Menschen mit pathologischen Angstzuständen wie beispielsweise extreme Phobien oder Angststörungen. Diese Menschen büßen durch ihre permanente Angst oft stark an Lebensqualität ein und benötigen fast immer psychologische Hilfe, um ihre Angst endlich loszuwerden. Doch weshalb auch immer Sie Angst verspüren – manchmal hilft es, sich einfach mit dem Thema auseinanderzusetzen und darüber nachzudenken, was diese scheinbar alles beherrschende Angst überhaupt ist und wie wir mit ihr umgehen sollten. Auf dieser Seite finden Sie Sprüche und Zitate rund um das Thema “Angst”, die Sie als Anhaltspunkt für Ihre Auseinandersetzung benutzen können.
Gegen die Nacht
Franz von Assisi
können wir nicht
ankämpfen, aber
wir können ein Licht
anzünden.
Weisheiten und Sprüche über die Angst
Angst begleitet uns auf unserem Lebensweg als ständiger, jedoch nicht unüberwindlicher Begleiter. Sie flüstert Zweifel und malt Schatten, wo Licht sein könnte. Doch in der Auseinandersetzung mit ihr können wir vielleicht zu tieferem Verständnis und unerwarteter Stärke finden. Die folgenden Sprüche über die Angst betrachten dieses allgegenwärtige Gefühl aus verschiedenen Perspektiven:
Den eigenen Willen trainieren heißt, den Mut aufbringen, in kleinen Schritten immer mehr die Angst zu überwinden.
Betina Graf
Spruch-ID: 3358
Die Entschlossenheit,
Martin Luther
uns von keiner Sache
überwinden zu lassen,
so furchterregend sie auch ist,
ermöglicht uns, jeder Angst
zu widerstehen.
Spruch-ID: 3543
Martin Luther kannte die Angst, die furchterregend sein kann, wohl auch selbst. Er spricht uns „aus zeitlicher Ferne“ Mut zu, die Angst zu überwinden und Krisen zu überstehen.
Die Furcht
Sprichwort der Malinke (Guinea)
vor der Gefahr
ist schrecklicher
als die Gefahr selbst.
Spruch-ID: 4715
Unabhängig davon, um welche Angst es bei uns in Hinblick auf den Coronavirus geht, wir dürfen getrost sein, dass uns geholfen wird – und zwar in allen Bereichen. Die Situation ist vollkommen neu für uns, und wir sehen schreckliche Szenarien in den Nachbarländern. Mit aller Kraft versuchen wir hierzulande, die Kurve zu kriegen, dass nicht die schlimmsten Umstände wie zum Beispiel in Italien eintreten mögen. Aber auch finanziell verspricht die Regierung Hilfe für alle Betroffenen. Bleiben Sie ruhig und gesund!
Beherzt ist nicht,
Khalil Gibran
wer keine Angst kennt,
beherzt ist,
wer die Angst kennt
und sie überwindet.
Spruch-ID: 4717
Nicht nur die Angst vor der Ansteckung, auch die Angst vor den Folgen, die die Coronavirus-Krise in den äußeren Umständen hat, kann uns lähmen. Denken wir daran, dass es immer ein Licht am Ende des Tunnels gibt, so dass wir das machen, was wir in der Hand haben: zum Beispiel Abstand zu anderen halten, stets gut und ausdauernd die Hände zu waschen, anderen Menschen Mut zuzusprechen, dankbar zu sein für das Pflegepersonal und die Ärzte, für die Kassiererinnen und Kassierer im Supermarkt. Wir können die Angst überwinden, indem wir das Nächste tun, das uns möglich ist, und sei es, dass es nur das ist, zuhause zu bleiben.
Gott gebe mir die Gelassenheit,
Reinhold Niebuhr
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern,
die ich ändern kann,
und die Weisheit,
das eine vom anderen
zu unterscheiden.
Spruch-ID: 4718
Gelassenheit ist in schwierigen Zeiten bzw. in Krisenzeiten schwierig. Da hilft vielleicht dieser Gedanke ein bisschen.
Das Einzige,
Franklin Roosevelt
was wir zu fürchten haben,
ist die Furcht selbst.
Spruch-ID: 4728
Angst kann lähmen. So wie ein Reh auf der Straße stehen bleibt, wenn es in der Dunkelheit von Scheinwerfern geblendet wird. Nach dem Bewusstwerden des Eintritts einer Krise, wie es beispielsweise zu Anfang der Corona-Krise der Fall war, kann ein Schock eintreten: der Schock darüber, dass das, was – zunächst eigentlich aus weiter Ferne beobachtet – uns jetzt direkt persönlich, wirtschaftlich und sozial betrifft. Wir sind aber keine Rehe, sondern Menschen. Das heißt, wir können aus dieser Schockstarre heraustreten, aktiv werden und für uns und unsere Lieben sorgen. Damit die Krise möglichst schnell zu Ende geht.
Im Laufe des Lebens
Marie von Ebner-Eschenbach
verliert alles seine Reize
wie seine Schrecken;
nur eines hören wir
nie auf zu fürchten:
das Unbekannte.
Spruch-ID: 4730
Krisen wie es zum Beispiel die Coronakrise darstellte, rütteln uns auf und erschüttern das, was wir zuvor für sicher gehalten haben. In Zeiten der Unsicherheit innere Stärke beweisen ist wohl eine besondere Lebenskunst. Zunächst gilt es sich zu erholen von dem Schrecken, dass nichts, was vorher selbstverständlich war, das dann noch ist. Unsicherheiten stellen sich ein wie zum Beispiel die Frage, ob man arbeitslos wird, oder ob genügend Hilfe eintrifft, um Zeiten zu überbrücken, in denen Aufträge wegfallen.
- „Den größten Fehler, den man machen kann, ist immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“ (Dietrich Bonhoeffer)
- „Die Angst klopft an die Tür. Das Vertrauen öffnet. Niemand steht draußen. Chinesische Weisheit“ (Volksweisheit / Volksgut)
- „Wenn wir zulassen, dass uns etwas in Angst und Schrecken versetzt, ist das Leben nicht mehr lebenswert.“ (Lucius Seneca)
- „Das höchste Glück des Menschen ist die Befreiung von Furcht.“ (Walther Rathenau)
- „Besser ohne Angst auf einem Lager aus Blättern, als unruhig auf einem goldenen Bett.“ (Epikur von Samos)
- „Unglücklich ist nur der, der sein Glück mit keinem teilt, und vor dem Unglück bangt, noch eh’ es ihn ereilt.“ (Friedrich Rückert)
- „Krankheit ist eine Erfahrung des sogenannten menschlichen Geistes. Es ist die Angst, die sich im Körper manifestiert.“ (Mary Baker Eddy)
- „Kein Übel ist so groß wie die Angst davor. “ (Lucius Seneca)
- „Ein wirksames Heilmittel gegen die Angst ist die Milde.“ (Lucius Seneca)
- „Die Angst ist der Fluch des Menschen.“ (Fjodor Dostojewski)
- „Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen.“ (Napoleon Bonaparte)
- „Angst vor dem Leid ist schlimmer als das Leid selbst.“ (Unbekannt)
- „Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr.“ (Marie Curie)
- „Jegliche Furcht rührt daher, dass wir etwas lieben.“ (Thomas von Aquin)
Sprüche gegen die Angst in Krisenzeiten
Welche Sprüche und Corona Gedichte können uns hier zur Krisenbewältigung gegen die Angst helfen: gegen die Angst vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus, gegen die Angst vor den wirtschaftlichen und finanziellen Folgen, die die Coronavirus-Krise mit sich bringt?
Es gilt hier, Schwierigkeiten zu überwinden, die ganz neu und unvorhergesehen für uns sind. Ängste treten auf, mit denen wir vor einiger Zeit in der Ausprägung noch überhaupt nicht gerechnet haben, zum Beispiel die Angst vor Arbeitslosigkeit, die Angst, wie es mit der Selbstständigkeit oder mit der Firma weitergeht. Es ist eine Krise im Außen, die eine innere Krise nach sich ziehen kann.
Denken Sie daran, was Nelson Mandela einmal gesagt hat:
Der größte Ruhm im Leben
Nelson Mandela
liegt nicht darin, nie zu fallen,
sondern jedes Mal
wieder aufzustehen.
Hier finden Sie nun Gedichte zur Krisenbewältigung, die in dieser schwierigen Situation Mut und Zuversicht schenken können, und die vielleicht auch etwas gegen die Angst angehen:
Nimmt man die Chance
aus der Krise –
wird sie zur Gefahr.Nimmt man die Angst
Weisheit aus China
aus der Krise –
wird sie zur Chance.
Spruch-ID: 1208
Es es leichter gesagt als getan, in einer Krisenzeit ruhig zu bleiben, keine Angst zu haben und in der Krise eine Chance zu sehen. Wie wir den Weg aus der Krise finden und ob wir gestärkt daraus hervorgehen können, werden wir erst im Rückblick wissen. Zunächst gilt es, nach vorne zu schauen, Selbstvertrauen zu fassen und das Nächstmögliche, was wir tun können, zu tun.
Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.
Marie von Ebner-Eschenbach
Spruch-ID: 2430
Dieser Spruch scheint mir in Abwandlung zum Bibelspruch in Matthäus 17,20 zu sein: „Er (Jesus, Anmerkung der Redaktion) aber sagt zu ihnen: wegen eures Kleinglaubens; denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berge sagen: rücke von hier weg dort hinüber, und er wird fortrücken; und nichts wird euch unmöglich sein.“ (Textbibel 1899).
Unabhängig davon, ob wir nun gläubig sind oder nicht, so kann uns dieser Mut-mach-Spruch von Marie von Ebner-Eschenbach doch Selbstvertrauen vermitteln. Glauben wir daran, dass wir es schaffen, auch unvorhersehbare Krisen zu überstehen!
Alle Hindernisse
Friedrich Nietzsche
und Schwierigkeiten
sind Stufen, auf denen
wir in die Höhe steigen.
Spruch-ID: 4719
Am Anfang einer Krise ist es schwer, schon ein möglichst gutes Ende absehen zu können. Und doch geht es nach jeder Talfahrt wieder aufwärts. Vielleicht kann uns dieser Spruch von Nietzsche etwas trösten, wenn wir uns bewusst machen, dass wir alle Schwierigkeiten letztlich überwinden können. Seien wir getrost, dass wir hinterher gestärkt aus dieser Krise hervorgehen können. Auf jeden Fall: nicht aufgeben!
Den guten Seemann
Volksweisheit / Volksgut
erkennt man
bei schlechtem Wetter.
Spruch-ID: 4720
Stellen wir uns vor, wir sind auf See und trotzen dem Sturm. Dieses Bild vermittelt Zuversicht, da es uns bewusst macht, dass wir uns Krisenzeiten in einer Sondersituation befinden: es ist nicht immer Sturm, und jeder Sturm legt sich wieder. Nehmen wir das Ruder in die Hand, und trotzen wir den Schwierigkeiten, die auf uns zukommen, und den Ängsten, die wir zu besiegen haben!
Still sitzen. Nichts tun.
Volksweisheit / Volksgut
Der Frühling kommt.
Das Gras wächst.
Spruch-ID: 4724
Es macht einen riesengroßen Unterschied, ob wir uns freiwillig der inneren Einkehr oder der Achtsamkeit widmen wollen, oder ob wir durch äußere Umstände, wie es in Krisenzeiten schon einmal durch äußere Umstände sein kann, zum Rückzug gezwungen sind. Dennoch können wir vielleicht die Gelegenheit nutzen, anstelle dass wir uns Sorgen machen, uns den Themen Meditation und innerer Einkehr sowie Achtsamkeit zu widmen. Diese können vielleicht ein wenig die Sorgen und die Angst verscheuchen, da sie uns zu inneren Reichtümern führen können.
Ein Vogel hat niemals Angst davor, dass der Ast unter ihm brechen könnte. Nicht weil er dem Ast vertraut, sondern seinen eigenen Flügeln.
Unbekannt
Spruch-ID: 4727
Dieser schöne, bildliche Vergleich spricht uns Mut zu, auf uns selbst vertrauen zu können: Wir vermögen mehr, als wir uns zuvor vielleicht zugetraut hätten. Wir können eine Krise bewältigen. Stecken wir den Kopf nicht in den Sand, sondern nehmen wir die Herausforderung getrost an!
Niemand weiß,
Publilius Syrus
was er kann,
bevor er’s versucht.
Spruch-ID: 4731
Krisenzeiten bedeuten, Mut und Kraft sowie innere Stärke zu beweisen. Wir können mehr, als wir denken!
Denkanstöße zum Thema Angst
Angst ist ein universelles Gefühl, das uns alle in unterschiedlichen Momenten unseres Lebens begleitet. Sie kann lähmen, aber auch als Katalysator für unsere Persönlichkeitsentwicklung sein. Hier sind Denkanstöße, die Ihnen helfen können, Ihre Ängste aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten und vielleicht sogar Wege zu finden, sie als Quelle der Stärke zu nutzen:
- Welche Botschaft hält Ihre Angst für Sie bereit? Was sollen Sie lernen, damit Sie weniger Angst haben? Zum Beispiel könnte die Botschaft bei finanzieller Angst sein, einen besseren Umgang mit Geld zu finden. Auf diese Weise übernehmen Sie Verantwortung für Ihre Angst und Sie können aktiv und konstruktiv auf gute Lösungen hinarbeiten.
- Wie verändert sich Ihre Wahrnehmung von Angst, wenn Sie sie als Signal statt als Hindernis sehen? Könnte es sein, dass Ihr Körper oder Geist versucht, Ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen?
- Erinnern Sie sich an eine Zeit, in der Sie trotz großer Angst erfolgreich waren. Was sagt das über Ihre Fähigkeit aus, Herausforderungen zu meistern? Wie könnten diese Erfahrungen Ihre Sicht auf zukünftige Ängste verändern?
- Was ist das Schlimmste, das passieren könnte, und wie wahrscheinlich ist es? Diese Frage kann helfen, Angst zu relativieren und realistische Perspektiven zu gewinnen.
- Inwiefern könnten kleine, bewusste Schritte außerhalb Ihrer Komfortzone Ihre Beziehung zur Angst verändern? Überlegen Sie, wie kleine Herausforderungen Ihnen helfen können, Vertrauen in Ihre Fähigkeiten zu entwickeln.
- Wie würden Sie handeln, wenn Sie wüssten, dass Sie nicht scheitern können? Diese Frage lädt dazu ein, die begrenzenden Überzeugungen zu erkunden, die hinter der Angst stehen können.
- Wer könnte Ihr Verbündeter im Umgang mit Angst sein, und wie könnten Sie diese Unterstützung suchen? Erinnern Sie sich daran, dass das Teilen von Ängsten mit vertrauensvollen Personen Sie stärken und neue Perspektiven eröffnen kann.
Von Leid und Trauer zu Trost:
