Schöne Sprüche über innere Ruhe und in sich ruhen
Die innere Ruhe ist umso wichtiger geworden in dieser Welt, in der von außen Hektik, Lärm und Stress immerzu auf uns einprasseln. Wenn die äußere Ruhe fehlt, wird es essentiell, einen ausgleichenden inneren Pol der Ruhe zu schaffen. Ja, manche erschaffen sich in ihrem Zuhause sogar eine richtige kleine Oase zur Entspannung. Aber das Bedürfnis nach innerer Ruhe ist kein Phänomen der Gegenwart – es begleitet den Menschen schon immer und wird es auch weiterhin tun.
In sich selbst zu ruhen bedeutet dabei immer dasselbe: die Abwesenheit von Dingen, die unsere innere Ruhe stören. Was das wiederum für Dinge sind, ist jedoch verschieden. Für manche ist es einfach Unruhe, die von außen auf sie einprasselt. Andere kämpfen mit schlechten Erinnerungen oder Emotionen, die ihre innere Ruhe bedrohen. Sorgen, Angst, Hass, Stress; all das bedroht die Harmonie der Stille in uns. Die folgenden Sprüche können Ihnen vielleicht helfen, sich darauf zurückzubesinnen.
In sich ruhen und mit sich selber eins sein
Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet,
ist es zwecklos, sie andernorts zu suchen.
Seelenruhe bekommt man,
wenn man aufhört zu hoffen.
Hoffnung kann sowohl Antriebskraft als auch Hindernis im Vorankommen sein: ein Hindernis speziell dann, wenn es sich um eine eher krampfhafte Hoffnung handelt, das Blatt möge sich – wider Erwarten – doch zu seinen Gunsten verändern. Das wiederum kann sehr aufreibend und aufwühlend sein: an einem Wunsch oder an einer Erwartung festzuhalten, die sich einfach nicht erfüllen will.
Die Bescheidenheit glücklicher Menschen
kommt von der Ruhe, welche das Glück
ihren Gemütern verleiht.
Hier bei diesem Spruch steht die Bescheidenheit als Tugend im Mittelpunkt, sein Glück zu finden. Die Bescheidenheit als Resultat glücklicher Menschen. Wie schön, wenn das Glück nicht dazu verleitet, andere zu übergehen, sondern besonnen und bescheiden das eigene Glück zu genießen:
Es ist so leicht,
unwillkommene und unliebsame
Gedanken zurückzuweisen,
und schon hat man
seine Ruhe wieder.
Nur ein
ruhendes Wasser
wird wieder klar.
Lob und Tadel
Wenn auch die ganze Welt dich lobt
und man nur Gutes von dir sagt,
so bist du doch ein armer Mann,
wenn dich das eigne Herz verklagt.
Und wenn man Böses von dir sagt,
lass, Freund, es dich bekümmern nicht,
du kannst mit freier Stirne geh’n,
wenn frei das eigne Herz dich spricht.

Ein Mönch hatte sich in die Einsamkeit zurückgezogen, um sich fern vom lärmenden Leben ganz der Meditation und dem Gebet widmen zu können. Einmal kam ein Wanderer zu seiner Einsiedelei, und bat ihn um etwas Wasser. Der Mönch ging mit ihm zur Zisterne.
Dankbar trank der Fremde den ihm gereichten Becher leer, und fragte dann: “Sag’ mir, welchen Sinn siehst du in deinem Leben in der Stille?” Der Mönch wies mit einer Geste auf das aufgewühlte Wasser und …
Nur die Ruhe
in uns selbst
lässt uns sorglos
zu neuen Ufern gleiten.
Überlegungen, die in Ruhe und Muße stattfinden, können leichter zu einer inneren Überzeugung werden, dass der nächste Schritt der Richtige für uns ist.
Lebensstärke
ist Ruhen in sich.

Lass’ mein Nichtstun,
wenn nichts zu tun ist,
voll ungetrübten tiefen Friedens sein,
wie der Abend am Strande,
wenn die See schweigt.
Konzentriere dich in deinem Leben
auf die wesentlichen Dinge und lebe
mit dir und der Welt in Harmonie.
Ruhe bringt Gleichgewicht und Leichtigkeit,
Gleichgewicht und Leichtigkeit bringen
inneren Frieden und Gelassenheit.
Um ruhig zu sein,
muss der Mensch
nicht denken,
sondern träumen.

Ruhe ist für die Seele
der Anfang der Reinigung.
In einem Zur-Ruhe-Kommen, sei es für ein paar Minuten, ein paar Stunden oder sogar Tage (in einem Kloster oder Retreat) lässt sich Kraft schöpfen für den weiteren Lebensweg – der dann vielleicht noch ein bisschen mehr mit uns zu tun hat. Für manche kann es zu Anfang nicht ganz einfach sein, sich auf solch eine Erfahrung einzulassen, andere wiederum genießen diese Zeit für sich.

Arbeit und Ruhe gehören zusammen
wie die Wurzeln und die Blüte.

Gönne dir genug Ruhe;
ein ausgeruhter Acker
trägt reiche Frucht.
Ruhe kehrt in ein solches Herz ein,
das nicht länger von Wünschen beherrscht wird,
so wie ein Feuer aufhört zu lodern,
dem man den Brennstoff entzieht.
Alter vedischer Sanskrittext
Aufruhr ist ein Spross des Teufels,
Ruhe ist ein Kind Gottes.
Aus dem Bewusstsein,
gut angezogen zu sein,
empfängt eine Frau mehr
innere Ruhe als aus
religiöser Überzeugung.

Gib den Füßen Ruhe,
aber auch dem Herzen.
Diese Weisheit aus Nigeria spricht Körper und Seele an. Eigentlich ist das Zitat kein richtiger Babyspruch, aber wenn wir an die manchmal “schlaflosen” Nächte der Eltern denken, passt der Spruch dann vielleicht doch auch ganz gut in die Rubrik Babysprüche ;)

Gehe deinen Weg ruhig
inmitten von Lärm und Hast,
und wisse, welchen Frieden
die Stille schenken mag.
Alle Sorgen des Lebens
stürzen über uns zusammen,
weil wir uns weigern, jeden Tag
eine Weile still in unserem
Zimmer zu sitzen.
Um zur inneren Ruhe zu gelangen, sollte man sich wie die Erde selbst verhalten: Täglich trampeln die Menschen auf ihr herum und fügen ihr Schaden zu – und doch schenkt sie einem täglich, was man zum Leben braucht.
Freude, Mäßigkeit und Ruh’
schließt dem Arzt die Türe zu.

Wie wohnst du?
Mach die Tür auf
zu dir
schau rein
wie du wohnst
oder ob
du schon lange unbehaust bist
Mach die Tür auf
zu dir
und tritt ein
vielleicht warst du ja selbst
schon lange
nicht mehr zu Haus
Mach die Tür auf
zu dir
und sieh nach
was sich eingenistet hat
bei dir
Nimm Platz
bei dir
und -
kündige allen
die ungebeten
hier hausen
damit du selber
Wohnung nimmst
in dir
und bitte –
lass sie offen
die Tür
Foto: © Ringo Effenberger
Das Höchste,
was der Mensch besitzen kann,
ist jene Ruhe, jene Heiterkeit,
jener innere Friede, die durch
keine Leidenschaft beunruhigt
werden.
Man muss gut sein
und das Übrige erwarten.
Mit diesem Spruch entbindet uns Kant von der Verpflichtung, immer alles steuern zu wollen. Stattdessen sieht er das Erfolgsrezept im Leben darin, der Welt positiv zu begegnen und alles zu sich kommen zu lassen. Die nervenschonendere Alternative ist das sicherlich …

Oasen
finden wir
überall dort,
wo wir nach den
Quellen des Lebens
suchen.
Jeden Tag mindestens eine kleine, “Durst stillende” Auszeit für sich finden oder schaffen, kann besonders zur Lebensqualität und Lebensfreude beitragen. Das ist auch in schwierigen Zeiten möglich, wie dieser Spruch über das Leben im Symbol der Oase versinnbildlicht. Manchmal dürfen wir hier kreativ sein und uns etwas einfallen lassen!
Ruheinseln im Alltag finden

Ich wünsche jedem, der sich tapfer stellt
zum Kampf mit aller Unbill dieser Welt,
ein trautes Plätzchen, wo er dann und wann
die ganze weite Welt vergessen kann.
Ruhe ist Glück –
wenn sie ein Ausruhen ist,
wenn wir sie gewählt,
wenn wir sie gefunden,
nachdem wir sie gesucht;
aber Ruhe ist kein Glück,
wenn sie unsere einzige
Beschäftigung ist.
Wie so viele im Leben kann auch die Ruhe Fluch und Segen sein. Es kommt darauf an, ob wir sie wünschen oder ihr wahllos ausgeliefert sind …
Sprüche über die Muße

Gewähre dir
Muße und Zeit,
um weitreichende
Entscheidungen
reifen zu lassen.
Manchmal bedarf es der Zeit, um weitreichende Entscheidungen treffen zu können; es ist kein „Abwarten und Tee trinken“, sondern eher ein innerer Reifeprozess, der uns unsere Entscheidung zu einer inneren Gewissheit werden lässt.
Muße ist
der schönste Besitz
von allen.
Wie herrlich ist es, nichts zu tun,
und dann vom Nichtstun auszuruhn.
Nichts tun ist besser
als mit viel Mühe
nichts schaffen.
Die Ruhe zieht das Leben an.
Das meiste haben wir gewöhnlich
in der Zeit getan, in der wir meinen,
nichts getan zu haben.
Auch die Pause
gehört zur Musik.
Einen Tag
ungestört in Muße zu verleben heißt,
einen Tag lang ein Unsterblicher zu sein.

Ob ich morgen leben werde ,
das weiß ich freilich nicht.
Aber wenn ich morgen lebe,
dass ich morgen Tee trinken werde,
weiß ich ganz gewiß.

Treib’ den Fluss nicht an,
lass’ ihn strömen.

Auch in deiner Nähe
warten leise Wohlfühlorte,
wo Denken leichter,
klarer, milder wird.
Wer von seinem Tag
nicht zwei Drittel
für sich selbst hat,
ist ein Sklave.

Am ruhigen Fluss ist das Ufer
voller Blumen.

Übe die Regungslosigkeit,
beschäftige dich mit Untätigkeit,
finde im Verzicht Genuss,
und du siehst das Große im Kleinen,
das Viele im Wenigen.
In der Zeit des Kampfes gegen den Coronavirus sind wir besonders herausgefordert, uns zurückzuziehen und möglicherweise auch aufgrund finanziell sich ankündigender Probleme Verzicht zu üben. Wir verlassen gewohnte Pfade und müssen uns den Herausforderungen stellen. Ob wir dann auch in den Genuss der Wirkung kommen, wie sie Lao-Tse in diesem Spruch ankündigt, bleibt für uns zu hoffen – schließlich ist diese Art der Regungslosigkeit nicht freiwillig, sondern von außen aufgezwungen. Machen wir trotzdem das Bestmögliche daraus!
Die Menschen, die nach Ruhe suchen,
die finden Ruhe nimmermehr,
weil sie die Ruhe, die sie suchen,
in Eile jagen vor sich her.

Erquicklich ist die Mittagsruh’,
nur kommt man oftmals nicht dazu.
Niemals bin ich weniger müßig
als in meinen Mußestunden
und niemals weniger einsam,
als wenn ich allein bin.

Lass’ mein Nichtstun,
wenn nichts zu tun ist,
voll ungetrübten tiefen Friedens sein,
wie der Abend am Strande,
wenn die See schweigt.
Für jeden Menschen ist es bedeutsam,
wie er arbeitet; bedeutsamer jedoch ist,
was einer tut, wenn er Muße pflegt.

Muße ist schöpferisch.
Fürchte nicht, Dich
zu unterhalten!

Ruhe aus!
Ein Feld, das geruht hat,
trägt prächtige Ernte.

Oft sind es gut genutzte Mußestunden,
in welchen der Mensch das Tor
zu einer neuen Welt findet.

Ruhe ist für die Seele
der Anfang der Reinigung.
Dieser Spruch über die Ruhe passt gut als Geschenkanhänger, zum Beispiel als Geschenkanhänger für ein Buchgeschenk über die Achtsamkeit, über Meditation oder über das Fasten. Für Menschen, die es etwas langsamer angehen lassen dürfen; vielleicht als lieber kleiner Hinweis auf Besonnenheit, etwas in Abstand zu kommen von Hektik und Betriebsamkeit.

Arbeit und Ruhe gehören zusammen
wie die Wurzeln und die Blüte.

Menschen,
die die Muße und Ruhe
nicht mehr kennen, führen auch
im größeren Reichtum
ein armes Leben.
Muße scheint die Lust zu sein,
wahres Glück und seliges Leben
in sich selbst zu tragen.
Das Christentum ist eine Religion, die harte Arbeit und Selbstlosigkeit von ihren Anhängerinnen und Anhängern fordert – aber selbst diese arbeitsame Religion kennt mit dem Sonntag einen festen Ruhetag in der Woche. Wenn selbst einer der Kirchenväter Sie dazu ermutigt, sich Zeit für Muße und sich selbst zu nehmen, können Sie das guten Gewissens auch tun!
Versuche stets,
ein kleines Stück Himmel
über Deinem Leben
freizuhalten.
Muße? Das ist das Gegenteil von Nichtstun.
Es ist gesteigerte Empfänglichkeit, ein Tun,
das nicht aus dem Zwang der Not kommt,
nicht aus der Gier nach Gewinn,
nicht aus dem Gebot oder der Pflicht,
sondern allein aus der Liebe und der Freiheit.
Es ist die anspruchsvollste aller Beschäftigungen,
weil sie aus dem Kern unseres Wesens hervorgeht
und aus der Freude am Schaffen selbst getan wird.
Es ist vor allem die unverwelkliche Fähigkeit
zum Staunen und zum Ergriffensein.
Dieser Spruch definiert wunderbar, was das Wort “Muße” eigentlich bedeutet – und reflektiert zugleich, welch entfremdete Einstellung wir oftmals zu unserer Freizeit haben, die ja oft als weniger wertvoll betrachtet wird als die mit Arbeit verbrachte Zeit. Die Muße ist sehr viel besser als ihr Ruf und gehört zu einem glücklichen Leben untrennbar dazu.