Sprüche über die Zeit - die Gunst der Stunde nutzen
Sprüche über die vielbeschworene Gunst der Stunde drücken eine einfache, aber wichtige Erkenntnis aus: dass es für alles einen richtigen Zeitpunkt gibt. Diesen Zeitpunkt gilt es abzupassen und zu nutzen, ehe er wieder verstrichen ist – sei es bei der Gartenarbeit oder aber beim Versenden einer Bewerbung. Die Kunst besteht darin, sich die Zeit nicht Untertan machen zu wollen, sondern mit ihr und in ihr zu leben – ähnlich einem Fisch, der sich in einem Fluss bequem mit oder bis zur Erschöpfung gegen die Strömung bewegen kann.
Einer der besten Zeitgeber dazu ist und bleibt unsere eigene innere Uhr, die uns einerseits einen täglichen, andererseits einen jahreszeitlichen Rhythmus angibt. Unsere innere Uhr hat mehr mit Gefühlen als mit objektiver Messbarkeit zu tun, wie auch unser Zeitempfinden generell: Während eines sogenannten Flow-Erlebens scheint die Zeit nur so zu verfliegen, während sie sich bei Langeweile ziehen kann wie Kaugummi. Trotz aller Mechanisierung und Digitalisierung sind wir noch immer Lebewesen, die sich nicht perfekt durchtakten lassen. Auch damit hat die besagte Gunst der Stunde zu tun: Das eigene Leben nicht kleinlich durchplanen, sondern nach eigenem Gefühl tun, wozu der Augenblick günstig scheint. Versuchen Sie es doch mal!
Schöne Sprüche zum Thema Zeit

Verbringe die Zeit nicht
mit der Suche nach einem Hindernis,
vielleicht ist keins da.
Einige Menschen sind begeisterungsfähig, und deshalb handeln sie möglicherweise eher unüberlegt. Andere wiederum denken lange nach, und über dieses lange Überlegen hinweg verpassen sie möglicherweise Chancen. Für letztere mag dieser Spruch von Franz Kafka geeignet sein, sich einen Ruck zu geben, und ein kleines Wagnis einzugehen, denn letztendlich: die komplette Gewissheit wird es nie geben können.
Viele Menschen merken gar nicht,
dass sie sich, wenn sie sich
eine Uhr umbinden,
an die Zeit fesseln.
Betrachtung der Zeit
Mein sind die Jahre nicht,
die mir die Zeit genommen;
Mein sind die Jahre nicht,
die etwa möchten kommen;
Der Augenblick ist mein,
und nehm ich den in acht,
so ist der mein, der Jahr
und Ewigkeit gemacht.
Im Augenblick leben, nicht über das Gestern grübeln und nicht für die Zukunft Pläne schmieden – das ist gar nicht so einfach. Vielleicht eine kleine Übung dazu, wenn Sie mögen: Nehmen Sie sich für heute oder für das Wochenende eine kleine Auszeit nur für sich.
Das kann ein kleiner Spaziergang sein, das Betrachten einer Blume, eine Tasse Kaffee auf dem Balkon … und versuchen Sie in dieser Zeit bei sich zu bleiben: nicht an andere zu denken, auch nicht gedanklich in Vergangenheit oder Zukunft zu sein, sondern verweilen Sie bei sich. Vielleicht nehmen Sie die Umgebungsgeräusche wahr, oder Sie genießen die Stille? Was passiert, wenn Ihre Gedanken zur Ruhe kommen?
Wenn Ihre Gedanken abschweifen, hilft vielleicht ein von Ihnen selbst gesetzter positiver Gedanke, zum Beispiel: „Ich komme innerlich zur Ruhe“, „Ich bin ein geliebtes Kind Gottes“, „Liebe“, „Frieden“ usw.

Zeit
So wandelt sie im ewig gleichen Kreise,
die Zeit, nach ihrer alten Weise,
auf ihrem Wege taub und blind.
Das unbefangne Menschenkind
erwartet stets vom nächsten Augenblick
ein unverhofftes seltsam neues Glück.
Die Sonne geht und kehret wieder,
kommt Mond und sinkt die Nacht hernieder,
die Stunden die Wochen abwärts leiten,
die Wochen bringen die Jahreszeiten.
Von außen nichts sich je erneut.
In dir trägst du die wechselnde Zeit,
in dir nur Glück und Begebenheit!

Gewähre dir
Muße und Zeit,
um weitreichende
Entscheidungen
reifen zu lassen.
Manchmal bedarf es der Zeit, um weitreichende Entscheidungen treffen zu können; es ist kein „Abwarten und Tee trinken“, sondern eher ein innerer Reifeprozess, der uns unsere Entscheidung zu einer inneren Gewissheit werden lässt.
Es gibt Wichtigeres im Leben,
als beständig dessen Geschwindigkeit
zu erhöhen.
Gott schuf die Zeit,
von Eile hat er nichts gesagt.
Nie stille steht die Zeit,
der Augenblick entschwebt,
und den du nicht genutzt,
den hast du nicht gelebt.
Nicht in die ferne Zeit verliere dich.
Den Augenblick ergreife.
Der ist dein.

Wer die Zeit verklagen will,
dass so zeitig sie verraucht,
der verklage sich nur selbst,
dass er sie nicht zeitig braucht.
Der eine wartet,
dass die Zeit sich wandelt,
der andere packt sie an
und handelt.
Fälschlicherweise wird dieser Spruch Dante Alighieri zugeschrieben. Der Autor bzw. die Autorin ist unbekannt.

Alles hat seine Zeit.
Der Hahn kann nicht
den Hahn spielen,
solange er noch
in der Schale ist.
Manchmal planen wir etwas für eine bestimmte Zeit, doch äußere oder innere Umstände kommen uns dazwischen. Da kann es uns vielleicht etwas trösten, dass wir nicht alles in der Hand haben und wir auf unser Schicksal (oder auf Gott) vertrauen dürfen, dass schon alles zur rechten Zeit kommen wird. Dieser Spruch über die Zeit spielt darauf auf humorvolle Weise an.
Kleine Wassertropfen,
kleine Sandkörnchen bilden
den mächtigen Ozean und
das schöne Land.
Die kleinen Minuten,
so bescheiden sie auch erscheinen,
ergeben die mächtigen
Zeitalter der Ewigkeit.
Kleine freundliche Taten,
kleine&nsp;Worte der Liebe machen
aus unserer Erde ein Paradies,
dem Himmel gleich.
Geduld und Zeit erreichen mehr
als Stärke und Leidenschaft.
Die Stunde ist kostbar.
Warte nicht auf eine spätere,
gelegenere Zeit.
Nichts bezeichnet den
Menschen mehr als das,
wofür er niemals Zeit findet.

Zeit
ist der größte Tröster,
sie trägt auf ihrem Rücken
noch alle Umwälzungen heim,
sie trocknet die bittersten Tränen,
indem sie uns neue Wege zeigt
und neue Stimmen an unser Ohr bringt.
Es ist gut, wenn uns
die verrinnende Zeit
nicht als etwas erscheint,
das uns verbraucht,
sondern als etwas,
das uns vollendet.

Gott gab uns die Zeit,
von Eile hat er nichts gesagt.
Leider aber ist die Eile – moderner auch gerne “Stress” genannt – für immer mehr Menschen der prägendste Aspekt ihres Lebens. Lassen Sie das für sich nicht zu! Ein Menschenleben will genossen und voll ausgeschöpft werden, das geht in Hast nicht. Besser ist es, sich viel Zeit für sich selbst und andere zu nehmen, die Dinge in ihrer eigenen Geschwindigkeit auf sich zukommen zu lassen und besonnen zu reagieren. Organisation ist dabei eine Schlüsselfähigkeit (und glücklicherweise eine erlernbare obendrein), aber organisieren heißt eben auch delegieren, Pausen einlegen und nicht mehr verlangen, als machbar ist. Wissen, wann es zu viel ist – da liegt’s!
Es ist nicht wenig Zeit,
die wir haben,
sondern es ist viel Zeit,
die wir nicht nutzen.

Flüchtiger als Wind und Welle
flieht die Zeit; was hält sie auf?
Sie genießen auf der Stelle,
sie ergreifen schnell im Lauf.
Sage nicht: “Wenn ich Zeit dazu habe”,
vielleicht hast du nie Zeit dazu.
Wenn nicht jetzt – wann dann?
Die Seligkeit des Augenblicks
verlängert das Leben
um tausend Jahre.

Zeit ist nur ein Bach,
an dem ich angeln gehe.
Nimm dir Zeit zum Träumen,
das ist der Weg zu den Sternen.
Nimm dir Zeit zum Nachdenken,
das ist die Quelle der Klarheit.
Nimm dir Zeit zum Lachen,
das ist die Musik der Seele.
Nimm dir Zeit zum Leben,
das ist der Reichtum des Lebens.
Nimm dir Zeit zum Freundlichsein,
das ist das Tor zum Glück.

Es ist nicht zu wenig Zeit,
die wir haben, sondern zu viel Zeit,
die wir nicht für uns nutzen.

Gebraucht der Zeit,
sie geht so schnell von hinnen,
doch Ordnung lehrt euch
Zeit gewinnen.

Was heißt das,
über die Zeit zu klagen?
Wie jeder sie macht,
so muss er sie tragen.

Wer zwingen will die Zeit,
den wird sie selber zwingen;
wer sie gewähren lässt,
dem wird sie Rosen bringen.

Die Zeit
Es gibt ein sehr probates Mittel,
die Zeit zu halten am Schlawittel:
Man nimmt die Taschenuhr zur Hand
und folgt dem Zeiger unverwandt.
Sie geht so langsam dann, so brav
als wie ein wohlgezogen Schaf,
setzt Fuß vor Fuß so voll Manier
als wie ein Fräulein von Saint-Cyr.
Jedoch verträumst du dich ein Weilchen,
so rückt das züchtigliche Veilchen
mit Beinen wie der Vogel Strauß
und heimlich wie ein Puma aus.
Und wieder siehst du auf sie nieder;
ha, Elende! – Doch was ist das?
Unschuldig lächelnd macht sie
wieder die zierlichsten Sekunden-Pas.

Wir grüßen die neue Zeit!
Wir fürchten nicht den Sturm der Zeit,
und stürmt er noch so stark,
wir grüßen ihn und sind gefeit
und fest bis in das Mark.
Wir führen ihn, so rauh er reißt, –
und führt er uns auch weit
in eine Zeit, die Zukunft heißt:
Wir grüßen die neue Zeit!
Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen,
und den Himmel in einer wilden Blume,
halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand
und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
Im Kleinen lässt sich das Große entdecken, und in einem Moment die Ewigkeit. Lassen wir uns verzaubern von den scheinbar kleinen Dingen des Lebens und gehen wir im Alltag auf Entdeckungsreise!
Die Kürze der Zeit verbietet uns,
lange Hoffnungen zu haben.

Welch ein kleines Teilchen der
unendlichen und unermesslichen Zeit
ist jedem von uns zugemessen!
So schnell wird es ja
von der Ewigkeit verschlungen.
Wie klein ist das Erdklümpchen,
auf dem Du umherschleichst!
Dies alles bedenke und halte
dann nichts für groß als das:
zu handeln, wie Deine Natur
Dich führt und zu leiden,
was das Leben mit sich bringt.
Das Meer der Zeit
ist nur eine Woge
auf dem Meere
der Ewigkeit.
Jede Zeitspanne
scheint umso kürzer,
je glücklicher man ist.
Wenn du die wahre Beschaffenheit
von irgendetwas kennenlernen willst,
so überlass’ es der Zeit.
Eine Stunde, wenn sie
glücklich ist, ist viel.
Nicht das Maß
der Zeit entscheidet,
das Maß des Glücks.
Die Zeit ist unendlich lang
und ein jeder Tag ein Gefäß,
in das sich sehr viel eingießen lässt,
wenn man es wirklich ausfüllen will.
Auf der großen Zeituhr
steht ein einziges Wort “Jetzt”.
Auf der Straße “Nachundnach”
erreicht man das Haus “Niemals”.

Es gibt Augenblicke in unserem Leben,
in denen Zeit und Raum tiefer werden
und das Gefühl des Daseins
sich unendlich ausdehnt.
Die Zeit ist eine verspielte Katze.
Sie umschmeichelt einen und
schlabbert den Tag auf
wie eine Schale Milch.
Nehmen wir diesen aktuellen Tag: Lacht er uns ein bisschen an? Oder gibt es Schwierigkeiten und Hürden für uns?
Wir haben auch Arbeit, und gar zu zweit,
und haben die Sonne und Regen und Wind.
Und uns fehlt nur eine Kleinigkeit,
um so frei zu sein, wie die Vögel sind:
Nur Zeit.
Die Zeit ist eine Feile,
die geräuschlos arbeitet.
Die Zeit heilt alle Wunden.
Die Zeit allein heilt keine Wunden.
Sie gibt uns aber die Gelegenheit,
unsere Wunden zu pflegen.
Zeit fühlen –
nichts tun, nichts wollen:
Das ist Luxus.
Wir alle gehen ins Tal hinab,
in welchem Alter wir auch stehen,
denn die Zeit hält keinen Augenblick still.

Wir alle sind Besucher
dieser Zeit, dieses Ortes.
Wir sind nur auf der Durchreise.
Unsere Bestimmung hier ist,
zu beobachten, zu lernen,
zu wachsen, zu lieben …
und dann kehren wir
nach Hause zurück.
Sprichwort der australischen Ureinwohner
Übersetzung der Viabilia-Redaktion
Der Originaltext lautet: We are all visitors to this time, this place. We are just passing through. Our purpose here is to observe, to learn, to grow, to love… and then we return home.
Übersetzung der Viabilia-Redaktion