Mamas Abenteuer-Geschichte mit Skorpionen

Omas Abenteuer-Geschichte mit den kleinen Skorpionen

von Betina Graf

Mamas Abenteuer-Geschichte mit Skorpionen

Die kleine Marina kuschelte sich unter ihre warme Bettdecke und wartete voller Vorfreude darauf, dass ihre Großmutter ins Zimmer kam. Großmutter, Mutter und Marina lebten nämlich im selben Haus. Es war Zeit für die abendliche Gute Nacht Geschichte. Was Marina nicht wusste: Ihre Großmutter würde ihr heute Abend eine ganz besondere Geschichte erzählen – eine wahre Begebenheit aus ihrem eigenen Leben.


Omas Abenteuer-Geschichte zum Anhören:


Die Tür ging auf und ihre Großmutter betrat lächelnd das Kinderzimmer. „Erzähl mir doch heute eine Abenteuergeschichte, Oma! Ich möchte heute Abend ein richtig spannendes Abenteuer erleben!“, rief Marina aufgeregt.

Ihre Oma lächelte geheimnisvoll. „Möchtest du ein wirklich echtes Abenteuer hören?“, fragte sie sanft.

„Oh ja!“, antwortete Marina begeistert. Die Aussicht auf eine echte Geschichte machte das Ganze noch aufregender.

„Gut“, sagte ihre Großmutter, während sie sich neben Marinas Bett setzte. „Ich werde dir ein Abenteuer aus meinem Leben erzählen.“ Mit diesen Worten begann eine der unvergesslichsten Geschichten, die Marina je gehört hatte.


Die Narbe an Großmutters Finger

„Schau mal, was ich hier habe“, sagte die Großmutter und öffnete ihre Hand vor Marina. Neugierig blickte Marina in die offene Hand ihrer Oma. „Deine Hand ist leer. Was möchtest du mir zeigen?“, fragte sie verwundert.

„Siehst du etwas Besonderes?“, ermutigte die Großmutter sie, genauer hinzusehen. Marina betrachtete aufmerksam die Hand ihrer Oma. „Da sind Linien … du meinst die Falten?“, fragte sie vorsichtig, bedacht darauf, ihre geliebte Großmutter nicht zu kränken.

„Schau noch einmal genau auf meinen Zeigefinger. Erkennst du die kleine Narbe dort?“, fragte die Großmutter, ihre Stimme voller Vorfreude. „Oh ja, jetzt sehe ich sie!“, rief Marina aus, als ihr Blick auf das kleine Mal fiel.

„Und was glaubst du, was das ist?“, fragte die Großmutter gespannt. Marina schaute interessiert. „Es sieht aus wie ein kleiner Pfeil“, stellte sie fest.

Omas Abenteuer-Geschichte: Skoprion-Schaufel

„Das hier“, sagte Oma, während sie auf die kleine Narbe auf ihrem Finger deutete, „ist der Abdruck von der Schaufel eines kleinen Skorpions.“ Ihre Augen glänzten vor Aufregung, als sie zu erzählen begann: „Als ich 17 Jahre alt war, besuchten meine Eltern einen meiner Onkel in Brasilien, und ich durfte mit. Mein Onkel und meine Tante hatten dort eine kleine Farm, eine Fazenda. Das kleine Landgut war ungefähr 100 km von der Hauptstadt Brasilia entfernt. Mein Onkel und seine Frau fuhren am Wochenende hinaus auf die Farm, um sich dort von der Arbeit zu erholen. Wir verbrachten dort eine ganze Woche.

Auf der Farm gab es zwei kleine Häuschen. In dem Häuschen mit dem Swimmingpool wohnten wir, in dem anderen Haus wohnte eine kleine Familie, die die Farm bewirtschaftete.“


Auf unerschrockener Entdeckungstour

Oma lächelte, als sie weitererzählte: „Ich war ein unerschrockenes, neugieriges Mädchen, immer bereit für das nächste Abenteuer. An einem Nachmittag, getrieben von meiner Entdeckerlust, wagte ich mich in den hinteren, weitläufigen Teil des Anwesens. Dort war, kurz vor dem dichten Urwald, ein trockengelegtes Landstück. Obwohl der Wald mich faszinierte, war er mir auch unheimlich, also blieb ich lieber davor und erkundete die offene Fläche. Ganz allein!

Plötzlich fiel mein Blick auf einen kleinen Hügel. Aus irgendeinem Grund begann ich, dort mit meinen Händen zu graben. Was ich fand, ließ mein Herz höher schlagen: ein Nest voll winziger, aber wunderschöner Skorpione. Total fasziniert hob ich einen davon auf. Doch kaum hatte ich das getan, spürte ich einen scharfen Schmerz – der kleine Skorpion hatte blitzschnell mit einer seiner Schaufeln in das Fleisch meines Fingers geschnitten. Obwohl sie klein waren, waren die Schaufeln messerscharf. Damit hatte ich nicht gerechnet!

Erschrocken schüttelte ich den Skorpion ab und eilte schnurstracks zum Haus zurück. Sofort verbanden mir meine Eltern die blutende Hand. Sie ermahnten mich eindringlich, vorsichtiger zu sein.“

Marina lauschte der Geschichte ihrer Großmutter gebannt und als Oma schließlich schwieg, sah sie sie mit großen Augen an. „Oma, das muss ein richtiges Abenteuer gewesen sein! Ich hoffe, ich habe auch einmal so eine spannende Geschichte zu erzählen.“

Die Großmutter lächelte liebevoll und beugte sich vor, um Marina einen sanften Gutenachtkuss auf die Stirn zu geben. „Eines Tages wirst du, mein Schatz“, sagte sie leise. „Und bis dahin träume von deinen eigenen Abenteuern.“


Ein wichtiger Rat an die Kinder

Wenn ihr beim Spielen draußen mal einen Skorpion seht, kommt bitte nicht zu nah heran und fasst ihn nicht an! Skorpione können nämlich stechen, und das tut ziemlich weh. Sie haben acht Beine, Scheren wie eine Zange und einen gekrümmten Schwanz, an dem der Stachel sitzt. Skorpione verstecken sich gern unter Steinen oder in Spalten, also achtet auf solche Plätze, wenn ihr draußen seid. Und falls ihr oder ein Freund von einem Skorpion gestochen werdet, ruft sofort einen Erwachsenen, damit er euch helfen kann. So bleibt ihr sicher und könnt trotzdem die Natur genießen!


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