Für einige Menschen sind die sogenannten Sneaker (englisch für Turnschuhe) mehr als nur bequeme und praktische Sport- und Freizeitschuhe. Anderen Personen wiederum ist dieser Trend eher schleierhaft. Als schickes Accessoire ergänzen die Turnschuhe das tägliche Outfit, und sogar das Handeln mit der beliebten Fußbekleidung ist möglich. Doch woher kommt dieser Wirbel um die Sneaker und wie lässt sich die Kultur dahinter erklären?
Der erste Sneaker erblickt das Licht der Welt
Vans, Converse All-Stars oder Adidas: Für echte Sneakerfans sind diese Begriffe keine Fremdwörter. Denn sie alle stehen für bekannte Hersteller der beliebten Freizeitschuhe. Bereits im 19. Jahrhundert entwickelten Schuhhersteller in den USA und in England die ersten “Sneaker”. Diese unterschieden sich aufgrund ihrer Bequemlichkeit und der gewählten Sohle von damals gängigen Schuhen. Als Vorreiter des heutigen Sneakers bestanden diese unter anderem aus einer flexiblen Gummisohle, verbunden mit einem Leinentuch.
Verschiedene Quellen berichten, dass der Marketingbegriff “Sneaker” bereits Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entstand. Er leitete sich vom englischen Wort “to sneak” ab, was übersetzt so viel wie “schleichen” bedeutet. Zur damaligen Zeit waren die meisten Schuhe beim Auftreten sehr laut, im Gegensatz zum weichen Tritt der Sneaker. Denn die damals übliche Fußbekleidung bestand aus Leder und unterscheidet sich mit ihrer festen Sohle deutlich vom leichten Gummischuh.
Vor den 1990er-Jahren hießen die Sport- und Freizeitschuhe im deutschsprachigen Raum noch Turnschuhe. Spätestens seit diesem Jahrzehnt kann auch bei uns fast jeder etwas mit dem Begriff “Sneaker” anfangen. Vor allem bei Jugendlichen sind die Turnschuhe schon seit mehreren Dekaden beliebt. Zahlreiche Stars machten bis heute Werbung dafür. Der Air Force 1 von Nike entstand in den 1980er-Jahren. Er ist ein Beispiel für diesen Erfolg. Basketballspieler und NBA-Spieler trugen ihn, und der Musiker Jan Delay veröffentlichte sogar ein Lied mit dem Titel “King Nike Air”. Bis heute zählt der Air Force 1 zu den weltweit meistverkauften Schuhen.
Sneakerheadz: Alles dreht sich um die beliebten Turnschuhe
Angesagte Sneakermodelle eignen sich als Geschenk für den nächsten Geburtstag. Sie lassen sich perfekt mit einer Karte mit Geburtstagswünschen ergänzen. Turnschuhliebhaber kommen durch diese Geschenkidee auf ihre Kosten. Denn bei den sogenannten “Sneakerheadz” dreht sich alles um die trendigen und vielseitigen Freizeitschuhe. Dieser Sneaker-Kult umfasst mehr als nur das bloße Tragen dieser Schuhe. Diese Schuhliebhaber kennen alle Hard-Facts zu den einzelnen Modellen und Anbietern und sammeln auch kultige und seltene Modelle. Damit die Schuhe einen solchen Wirbel überhaupt erst erfahren, spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Stars, die dafür werben und für mehr Bekanntheit sorgen, ein cooles Design und natürlich die Nachfrage. Für letzteres sind auch die sogenannten Sneakerheadz verantwortlich. Diese sammeln ihre beliebten Schuhe nicht nur, sondern können auch das nächste Release-Datum bereits auswendig.
Sneaker-Investment: Turnschuhe an der Börse?
Ist es möglich an der Frankfurter Börse oder an der New York Stock Exchange mit Turnschuhen Handel zu treiben und in diese zu investieren? Es existieren bereits andere Plattformen, die das ermöglichen. Einige Sneaker sind so wertvoll, dass der Kauf von Anteilen möglich ist. Diese stehen anschließend wieder zum Verkauf zur Verfügung. Dadurch ist es möglich, eine Rendite zu erzielen. Die Kursentwicklung lässt sich dabei anhand von Charts beobachten. Ein Beispiel hierfür ist der legendäre Turnschuh aus dem Film “Zurück in die Zukunft” der Nike MAG. Im Jahr 2011 kamen die ersten echten Nike-MAG-Sneaker auf den Markt, um die 1500 Stück. Die Ersteigerung erfolgte nur über eBay, und es war kein offizieller Kauf über einen Nike-Shop möglich. Die Nettogewinne flossen in die Michael J. Fox Foundation for Parkinson’s Research (MJFF). Dabei handelt es sich um eine Stiftung, die sich mit der Krankheit Parkinson beschäftigt. Mittlerweile existieren verschiedene Varianten des Schuhs wie der Nike MAG Back to the Future aus dem Jahr 2016. Diese Schuhe gingen teilweise für mehrere tausend Dollar über den Ladentisch. Das liegt auch daran, dass die zweite Schuhauflage auf 89 Stück begrenzt war.
Die Sneaker-Kultur: eine ganz besondere Schuhliebe
Hinter dem großen Interesse an Sneakern steckt also mehr als eine reine Fußbekleidung. Die Schuhe sind Trend und Kult zugleich. Mittlerweile sind Sneaker echte Allrounder: Sie eignen sich für verschiedene Anlässe. Es ist also heutzutage nicht unwahrscheinlich, einem Anzugträger mit Sneakern an den Füßen zu begegnen. Während andere den Schuh zum Sport tragen oder abends zum Feiern. Aufgrund der großen Modell- und Farbauswahl eignet sich die Fußbekleidung für die verschiedensten Outfits. Auch Stars wie Musiker und Sportler ziehen sie an. Auf den Laufstegen von New York, London oder Paris tragen die Models mittlerweile vermehrt ebenfalls die beliebten Turnschuhe.
Es führen vermutlich mehrere Faktoren dazu, dass es eine Sneaker-Kultur gibt: eine lange Tradition und Geschichte sowie eine vielseitige Nutzbarkeit. Zu guter Letzt sorgt auch eine limitierte Auflage dafür, dass bestimmte Modelle sehr begehrt sind. Das zeigt nicht nur der begehrte Nike MAG Back to the Future.