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Betina Graf Über uns
Blüten des Teebaums (pink)

Der besondere Saft des Teebaums

Es war der englische Botaniker Joseph Banks, der auf der ersten Südsee-Expedition von James Cook im Jahr 1769 in den Südpazifik mitreiste und dort die folgende Entdeckung machte. Bei einem Aufenthalt in Neuseeland beobachtete er, wie die Einheimischen, die sich selbst Maori nannten, Honig und Teile eines Baumes als Heilmittel erfolgreich gegen verschiedene Leiden verwendeten. Da die Maori dabei aus der Rinde auch einen Sud brauten, gab die Mannschaft von James Cooks Segelschiff dem Baum oder Strauch den Spitznamen „tea tree“, auf Deutsch ‘Teebaum’. In der Botanik wird er als Leptospermum scoparium bezeichnet, sein deutscher Name ist Südseemyrte. Die Einheimischen Neuseelands nannten den Baum jedoch Manuka. Heute steht dieser Begriff für einen ganz besonderen Saft, den man in Form von Manuka-Honig kaufen kann.

Warum ist Manuka Honig so einzigartig?

Wörter wie „einzigartig“ werden heute sehr inflationär verwendet, weshalb prinzipiell Vorsicht geboten ist, wenn von irgendetwas Einzigartigem die Rede ist. Doch Manuka-Honig hat es sich verdient, einzigartig genannt zu werden, denn er enthält einen Stoff, den eben nur Manuka Honig enthält.

Zunächst ist auch beim Manuka-Honig alles wie bei jedem anderen Honig dieser Welt. Eine Biene landet auf der Blüte der Südseemyrte, sammelt dort den Nektar ein, bestäubt dabei mit den von anderen Blüten mitgebrachten Pollen diese Blüte und macht sich mit ihrer Beute, dem Nektar, auf den Weg in den Bienenstock. Dort wird der Nektar in einer Wabe eingelagert, um dem Bienen-Nachwuchs das Futter zu sichern. Der Nektar in der Wabe dehydriert, er verliert Wasser durch Verdunstung und wird zu Honig. Aber nicht nur das: Neben dem Zucker enthält der Nektar der Südseemyrte den Stoff Dihydroxyaceton. Dieser Stoff wandelt sich in der Wabe und nur in der Wabe in das Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal um, kurz MGO. Interessant dabei ist, das auch die Bienen auf irgendeine, noch nicht genau erforschte Art und Weise zur Entstehung von MGO beitragen. Nach bisherigem Erkenntnisstand braucht es den Transport des Nektars durch die Bienen, damit sich MGO in der Wabe entwickelt.

Was bewirkt Manuka-Honig?

Wie bei vielen natürlichen Produkten, die als Heilmittel eingesetzt werden, ranken sich auch um den Manuka-Honig verschiedene Aussagen bezüglich der Wirksamkeit. Er soll innerlich gegen Entzündungen und Infektionen helfen, zugleich aber auch äußerlich gegen Wundinfektionen und er soll die Wundheilung beschleunigen.

Die Evidenzlage zu Manuka-Honig sieht aktuell so aus: nachgewiesen wurde angeblich, dass mit Manuka-Honig bei Teilschichtverbrennungen der Haut der Heilungsprozess etwa vier bis fünf Tage schneller vonstattengeht als mit herkömmlichen Verbänden. Manuka-Honig ist bei infizierten Wunden nach Operationen, so die Quellen, wirksamer als Antiseptika in Verbindung mit Mullbinden. Fast schon ein bisschen paradox sei die Wirksamkeit von Manuka-Honig mit hohem MGO-Gehalt auf Porphyromonas gingivalis. Das ist ein Keim, der schwere Parodontitis verursacht und zu Zahnausfall führen kann. Das MGO im Manuka-Honig reduziere die Keimzahl im Mundraum deutlich. In diesem Fall kann also durchaus behauptet werden, dass Medizin nicht immer bitter sein muss und sogar auf dem Frühstücksbrötchen Verwendung finden kann.

Fairerweise sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass prinzipiell jeder Honig eine antibakterielle Wirkung besitzt, nicht nur Manuka-Honig. Das ist der Grund, wieso Tee mit Honig beispielsweise bei Halsschmerzen als altbewährtes Hausmittel gilt.