Der Einfluss von Licht auf die Hautalterung
In der Regel denken die meisten Menschen bei der Wort-Kombination von „Licht und Hautalterung“ an den negativen Einfluss der Infrarotstrahlung auf die menschliche Haut. Die ist unbestreitbar und nicht umsonst finden sich unzählige Sonnenschutzcremes mit unterschiedlich hohen UV-Schutz-Faktoren am Markt. Wer hat zudem nicht die eine oder andere Person im Bekanntenkreis, deren „Lederhaut“ der deutliche Beweis langer schutzloser Aufenthalte im prallen Sonnenlicht ist?
Doch Licht ist nicht einfach Licht. Licht ist aus physikalischer Sicht Strahlung, die in unzählige elektromagnetische Wellen zerlegt ist. Diese Wellen wiederum können wie Wellen im Wasser mal kurz, mal lang erscheinen. In der Forschung ist schon seit langem bekannt, dass einzelne Lichtwellen mit bestimmten Wellenlängen die Haut nicht schädigen, sondern deren Zellstruktur verbessern können. Ein Produkt, das auf dieser Erkenntnis basiert, ist die LED Maske.
Die NASA hat es zuerst entdeckt
Eigentlich war die NASA im Jahr 1995 auf der Suche nach einer Möglichkeit, im All Gemüse wachsen zu lassen. Das Problem war nicht das Wachstum der Pflanzen an sich. Vorherige Experimente zeigten: Gemüse wie Tomaten oder Salat wächst im Weltall unter Zufuhr von Nährstoffen, Luft und Wasser genauso gut wie auf der Erde. Das Problem war das Licht. Die eingesetzten Lichtquellen wurden einfach zu warm im eng begrenzten Bereich einer Raumstation.
Also hob im Oktober 1995 das Space Shuttle Columbia in Richtung Erdorbit ab, an Bord eine Versuchsreihe zur Untersuchung des Pflanzenwachstums unter LED-Licht mit bestimmten Wellenlängen. LEDs emittieren nur minimal Wärme, können aber exakt in fast jedem Wellenspektrum Licht in jeder gewünschten Stärke und Intensität abstrahlen.
Rotes und blaues LED-Licht fördern Antioxidantien in Gemüse
Allein die Erkenntnis, dass rotes und blaues LED-Licht Antioxidantien in Gemüse fördern können, war den Aufwand des Experiments mit LED im Weltall wert. Antioxidantien reduzieren im Körper die sogenannten freien Radikale, ungebundene Sauerstoffmoleküle, die mit dem Alterungsprozess und der Entstehung einer Reihe von Krankheiten in Verbindung gebracht werden. Für die NASA ging es darum, Gemüse mit einer erhöhten Zahl an Antioxidantien während Langstreckenflügen für die gesundheitliche Prävention der Astronaut:innen zu züchten.
Der Zufall wollte es, dass die Forscher:innen im Weltall noch etwas anderes entdeckten. Bei ihrer Arbeit mit den Pflanzen unter LED-Licht stellten sie fest, dass Läsionen auf ihrer Haut schneller abheilten, als dies unter normaler Beleuchtung der Fall war. Diese Zufallsentdeckung wurde und wird auf der Erde weiter untersucht.
Bessere Hautgesundheit durch LED-Licht?
Inzwischen wurden mehrere In-Vitro-Studien, aber auch Human-Studien mit roten und blauen LEDs durchgeführt, in denen die Erkenntnisse aus dem Weltall auch auf die Situation in der Erdatmosphäre übertragen werden konnte. Die schnellere Abheilung von Haut-Wunden bleibt dabei das vorerst wichtigste Ergebnis.
In den In-Vitro-Studien zeigte sich bei LED-Lichttherapien zudem eine 140- bis 200-prozentige Zunahme von Fibroblasten, den Grundbausteinen für Kollagen. Außerdem steigerte sich das Wachstum menschlicher Oberflächenepithelzellen um 155 bis 171 Prozent. Oberflächenepithelzellen nehmen eine wichtige Schutzfunktion der Haut gegen Krankheitserreger ein.
Fazit
Werden die Ergebnisse der Studien zusammengefasst, lässt sich durchaus die These aufstellen, dass LED-Lichttherapien nicht nur der Hautalterung vorbeugen können, sondern allgemein dem Wohlbefinden dienlich sind. Natürlich ist es hierbei von größter Bedeutung, dass die Strahlungsintensität der blauen und roten LED genau eingestellt ist. Außerdem muss beachtet werden, dass die Forschung zum Thema gerade erst begonnen hat.
