In dieser Ostergeschichte zum deutschen Brauch des Osterlamms will Lina zum ersten Mal ganz allein das Osterlamm für das Familienfrühstück backen. Als der Kuchen im Ofen schief aufgeht und oben viel zu dunkel wird, scheint das große Fest fast ruiniert. Doch dann wird aus dem „kaputten“ Kuchen ein kleines Rettungsprojekt – mit Puderzucker, Marzipanohren und einer wichtigen Erkenntnis: Traditionen dürfen Kreativität vertragen.
Unten auf der Seite gibt es die Ostergeschichte „Das Osterlamm mit der Zuckerjacke“ als PDF zum Download sowie Quizkarten zum Osterbrauch des Osterlamms.
Steckbrief zur Ostergeschichte mit dem Osterbrauch aus Deutschland
Hier zunächst eine kurze Übersicht zur Geschichte „Das Osterlamm mit der Zuckerjacke“ – mit Altersgruppe, Themen und zentralen Botschaften:
| Kriterium | Klassifizierung |
|---|---|
| Gehört zu | Ostergeschichten, Kindergeschichten, kurze Geschichten, Geschichten für die Grundschule |
| Altersgruppe | Zum Vorlesen: ca. 5 bis 9 Jahre (Lesezeit 3 bis 4 Minuten) Zum Selberlesen: ca. 7 – 10 Jahre (Grundschule ) |
| Osterbrauch | Gebackenes Osterlamm in Deutschland |
| Themen | Mitmachen bei Familientraditionen, Umgang mit Missgeschicken, Kreativität in der Küche, Selbstvertrauen, gemeinsame Problemlösung in der Familie |
| Botschaften | Missgeschicke bedeuten nicht, dass alles verloren ist – mit Kreativität man kann vieles retten. |
| Traditionen leben davon, das Kinder mitmachen und eigene Ideen einbringen. | |
| Wichtiger als die perfekte Form ist das gemeinsame Tun und die Liebe, die „mitgebacken“ wird. |
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Das Osterlamm mit der Zuckerjacke
Am Karsamstag roch es bei Familie Weber nach Vanille. Auf dem Tisch stand eine schwere Backform in Form eines kleinen Schafes.
„Dieses Jahr backe ICH das Osterlamm“, verkündete Lina. „Ganz allein!“
Oma lächelte. „Zu Ostern backen viele Familien in Deutschland so ein Lamm“, sagte sie. „Weißt du noch, wie viele Eier da reinkommen?“
„Vier“, sagte Lina. „Und Zucker, Mehl, Butter, Backpulver, Vanillezucker und ein bisschen geriebene Zitronenschale.“
Papa rückte die Form näher zu sich heran. „Unser Lamm steht morgen in der Mitte beim Osterfrühstück“, sagte er.
„Eben“, murmelte Lina. „Ich bin ja schon in der dritten Klasse.“
Sie schlug die Eier auf. Eins landete in der Schüssel, eins auf der Arbeitsplatte. Dann kam Mehl dazu, Zucker, Butter. Lina rührte so kräftig, dass Mehlstaub durch die Küche wirbelte.
Als Papa kurz in den Keller ging, füllte Lina die Form. Bis zum Rand. „Besser zu viel als zu wenig“, dachte sie zufrieden.
Der Duft im Ofen war himmlisch. Doch nach einer Weile roch es leicht verbrannt. Lina riss die Ofentür auf. Das Lamm war oben sehr braun, unten schief. Ein Ohr fehlte fast, Teig war wie eine Welle am Rand herabgelaufen.
„Es sollte schön werden“, flüsterte sie. „Jetzt ist es kaputt.“
„Sieht … besonders aus“, sagte Papa, der gerade wieder zur Küchentür hereinkam.
Oma tippte mit dem Holzlöffel gegen die Kruste. „Von außen sieht man nur die Hülle“, meinte sie. „Das Wichtigste passiert innen.“
Sie schnitt ein kleines Stück heraus. Innen war der Teig goldgelb und saftig. „Probier.“
Lina kostete. Es schmeckte süß, nach Vanille und ein bisschen nach Zitrone. „Gar nicht verbrannt“, staunte sie.
„Weißt du, was Bäcker machen, wenn ein Kuchen anders aussieht als geplant?“, fragte Oma.
„Wegwerfen?“, murmelte Lina.
„Im Gegenteil. Sie geben ihm ein neues Gesicht.“
Gemeinsam schnitten sie die dunklen Stellen weg. Lina puderte das Lamm dick mit Puderzucker ein, Papa formte aus Marzipan neue Ohren. Am Ende trug es eine weiße Zuckerjacke und hatte ein schiefes, freundliches Gesicht.
Am nächsten Morgen stand das Lamm in der Mitte des Frühstückstisches. Mama staunte. „Wer hat das gebacken?“
„Ich“, sagte Lina und hob das Kinn. „Mit einem kleinen Rettungsteam.“
Alle lachten. Als sie das Lamm anschnitten, war es innen weich und saftig.
„Bräuche sind ein bisschen wie dein Osterlamm“, sagte Oma. „Sie müssen nicht jedes Mal gleich aussehen. Hauptsache, du machst sie mit Herz und einer Prise Fantasie.“
Lina sah auf das Lamm. Es war nicht perfekt. Aber es war ihres. Und genau das fühlte sich richtig an.
Osterbrauch in Deutschland
In vielen Regionen Deutschlands gehört ein Osterlamm-Kuchen zum Fest. Dafür wird ein süßer Rühr- oder Hefeteig in einer speziellen Backform in Lammgestalt gebacken und oft mit Puderzucker bestäubt. Das Lamm erinnert ursprünglich an das „Osterlamm“ aus der christlichen Tradition und steht für Neubeginn, Schutz und Frieden. Heute ist es für viele Familien vor allem ein liebes Oster-Ritual, das beim gemeinsamen Frühstück oder Kaffeetrinken nicht fehlen darf.
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Ostergeschichte als PDF-Datei zum Ausdrucken:
Kleiner Hinweis: Sammeln Sie die Quizkarten zu jeder Osterbrauch-Geschichte von Viabilia, dann entsteht nach und nach ein kleines Europa-Osterquiz, mit dem Kinder spielerisch entdecken können, wie unterschiedlich Ostern in den verschiedenen Ländern gefeiert wird. Demnächst bekommen alle Newsletter-Abonnent*innen eine kleine Zugabe zu diesen Quizkarten.
Nun wünsche ich Ihnen viel Freude mit den Ostergeschichten!
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