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Betina Graf Über uns
Frau auf E-Scooter muss sich bücken, um unter Balken hindurchzufahren

Barrierefrei mobil sein

Barrierefreiheit ist ein Thema, das den meisten Menschen (zum Glück) egal sein kann. Diejenigen jedoch, die im Alltag wegen einer körperlichen Beeinträchtigung Barrieren erleben, sind auf barrierefreies Design angewiesen. Dabei betrifft die Barrierefreiheit unterschiedlichste Lebensbereiche. Nicht jeder körperlich eingeschränkte Mensch braucht dieselben Hilfen – ein Blinder braucht zum Beispiel Bildbeschreibungen, um visuelle Medien genießen zu können, während eine gehörlose Person auf Untertitel angewiesen ist und eine Rollstuhlfahrerin gar keine speziellen Hilfsmittel braucht, um den Film an sich zu sehen, dafür aber einen rollstuhlgeeigneten Zugang zum Kino.

In diesem Artikel wollen wir uns auf eine barrierefreie Mobilität für Gehbehinderte konzentrieren, also für Menschen, die auf einen Rollstuhl oder andere Hilfsmittel (Gehstock, Krücken, Rollator, etc.) angewiesen sind, um sich fortzubewegen. Diese Form der Einschränkung betrifft die meisten Menschen früher oder später, zum Beispiel temporär durch eine Beinverletzung oder auf Dauer durch fortgeschrittenes Alter.

Sich in der eigenen Wohnung frei bewegen

Der Dreh- und Angelpunkt des täglichen Lebens ist die eigene Wohnung. Entsprechend wichtig ist es im Sinne der Barrierefreiheit, hier Barrieren zu beseitigen – oder, noch besser: gar nicht erst einzubauen. Neubauten und Renovierungsarbeiten bieten die perfekte Möglichkeit, eine Wohnung von Anfang an barrierefrei zu konzipieren.

Doch was bedeutet Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden? Das hängt immer auch davon ab, welche Behinderung konkret zu Einschränkungen führt. Jemand, der nicht lange stehen kann, braucht beispielsweise geschickt platzierte Sitzgelegenheiten, während jemand im Rollstuhl durch mehr Sitzgelegenheiten eher noch mehr eingeschränkt wird, weil er oder sie nicht mehr so einfach zwischen den Möbeln manövrieren kann. Folgende Punkte sollten Sie jedoch immer berücksichtigen:

  • Vermeiden Sie, wo möglich, Stufen und Kanten. Auch der Zugang zur Dusche sollte ebenerdig sein.
  • Bringen Sie stabile Haltegriffe an, wo besonderer Halt sinnvoll ist, zum Beispiel neben der Toilette, an der Badewanne, aber auch am Bett, an Treppen, etc.
  • Vermeiden Sie rutschige Untergründe. Teppiche sollten mit Teppichstoppern am Rutschen gehindert werden; Bodenoberflächen mit Profil sorgen im Außenbereich dafür, dass der Untergrund auch bei Nässe oder sogar Glätte möglichst lange rutschfest bleibt. Durch gutes Schuhwerk mit Profil kann die individuelle Mobilität oft schon verbessert werden.

Barrierefrei unterwegs

Während die Mobilität in der eigenen Wohnung ein Fokus ist, der die Bewohner:innen selbst und allenfalls noch Vermieter:in und Krankenkasse interessiert, geht die Mobilität von Menschen mit Behinderungen im öffentlichen Raum alle etwas an. Prinzipiell gelten hier dieselben Regeln: alles sollte ebenerdig erreichbar sein, an kritischen Stellen sollte es Haltemöglichkeiten für die Hände geben, und auch der Boden muss stets sicheren Halt bieten.

Wie diese Ziele erreicht werden können, ist unterschiedlich. Ältere Gebäude müssen oft umständlich mit Aufzügen und gesonderten Zugängen nachgerüstet werden; neuere Gebäude kann man direkt barrierefrei planen. Dasselbe gilt auch für Züge. Insbesondere die Deutsche Bahn versäumt es seit Jahren immer wieder, Fahrgästen mit Einschränkungen eine normale Teilhabe an den öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen, sodass diese oft nach wie vor auf das eigene Auto angewiesen sind.