Schöne Sprüche und Weisheiten von Wilhelm Busch
(geb. 15.4.1832 in Wiedensahl - 9.1.1908), genauer: Heinrich Christian Wilhelm Busch, humoristischer Dichter und Zeichner
Ausgewählte Sprüche von Wilhelm Busch
Will das Glück nach seinem Sinn
dir was Gutes schenken,
sage Dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüßt,
doch vor allen Dingen
das, worum du dich bemühst
möge dir gelingen.
Zu Weihnachten
getanzt im Schnee,
zu Ostern Frost im Zeh.
Es ist das Osterfest alljährlich
für den Hasen recht beschwerlich.
Das Christkind aber möge euch bringen
die schönsten von allen wunderbaren Dingen,
und was ihr nur immer träumt, wünscht oder dachtet,
dass ihr es wohl gerne haben möchtet.
Dieser Weihnachtswunsch in Form eines Gedichtes ist gut als Geschenkanhänger geeignet. Das Weihnachtsgedicht wünscht, dass alle Wünsche in Erfüllung gehen mögen, die sich der Empfänger, die Empfängerin (vielleicht eines dazu passenden Weihnachtsgeschenkes?) auch immer erträumt.
Viel zu spät begreifen viele
die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur,
Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist’s! Reise, reise!
Wer sagt, die ganze Welt sei schlecht,
der hat wohl nur so ziemlich recht.

Eh’ man auf diese Welt gekommen
und noch so still vorlieb genommen,
da hat man noch bei nichts was bei;
man schwebt herum, ist schuldenfrei,
hat keine Uhr und keine Eile
und äußert selten Langeweile.
Allein, man nimmt sich nicht in Acht,
und schlupp! ist man zur Welt gebracht.
Weil dieser humorvolle Spruch zur Geburt so gut ankommt, gibt es auch gleich ein schönes, nostalgisches Bild zum Geburtsspruch dazu, aus dem Sie einen schönen Geschenkanhänger drucken können (einfach auf das kleine Geschenke-Symbol klicken, um einen Geschenkanhänger zu erzeugen).
Vater werden ist nicht schwer,
Vater sein dagegen sehr.
Der Stern
Hätt’ einer auch fast mehr Verstand
als wie die drei Weisen aus Morgenland
und ließe sich dünken, er wäre wohl nie
dem Sternlein nachgereist, wie sie;
dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,
fällt auch auf sein verständig Gesicht,
er mag es merken oder nicht,
ein freundlicher Strahl
des Wundersternes von dazumal.

Sie wachten zusammen bis in der Früh’,
sie herzten sich und küssten.
Des Morgens beim Frühstück taten sie,
als ob sie von nichts was wüssten.

Im Herbst
Der schöne Sommer ging von hinnen,
der Herbst, der Reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
so manches feine Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
mit kunstgeübtem Hinterbein
ganz allerliebste Elfenschleier
als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ein bisschen Wehmut nach dem verflossenen Sommer schwingt bei diesem Herbstgedicht mit – und doch hat der Herbst einiges zu bieten. Gönnen wir uns etwas mehr innere Ruhe und Frieden!
Lass ihn
Er ist verliebt, lass ihn gewähren,
bekümmre dich um dein Pläsier,
und kommst du gar, ihn zu bekehren,
wirft er dich sicher vor die Tür.
Mit Gründen ist da nichts zu machen.
Was einer mag, ist seine Sach,
denn kurz gesagt: In Herzenssachen
geht jeder seiner Nase nach.
Nur in der Tiefe der Seele,
mithilfe jener Kraft,
die stärker ist als
alle Vernünftigkeit,
kann Trost und Ruhe
gefunden werden.
Gerade wenn im Außen alles in Hektik ist, kann Ruhen in sich selbst eine besondere Herausforderung darstellen.

Bald, so wird es Zwölfe schlagen.
Prost Neujahr! wird mancher sagen …
Auch ich selbst, auf meinen Wunsch
mache mir ein wenig Punsch.
Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt,
kriegt augenblicklich Junge.
Frühling, Sommer und dahinter
gleich der Herbst und bald der Winter –
ach, verehrteste Mamsell,
mit dem Leben geht es schnell.
Die Frage ist oft
eine Mutter
der Lüge.

Erquicklich ist die Mittagsruh’,
nur kommt man oftmals nicht dazu.

Wer rudert,
sieht den Grund nicht.

Die Welt, obgleich sie wunderlich,
ist gut genug für dich und mich.
Der jungen Mutter
Du warst noch so ein kleines Mädchen
von acht, neun Jahren ungefähr,
da fragtest du mich vertraut und wichtig:
Wo kommen die kleinen Kinder her?
Als ich nach Jahren dich besuchte,
da warst du schon über den Fall belehrt,
du hattest die alte, vertrauliche Frage
hübsch praktisch gelöst und aufgeklärt.
Ja, ja, die Kinder werden so schnell groß! Ehe man sich’s versieht sind sie erwachsen, und man wird Oma bzw. Opa. Wilhelm Busch beschreibt das in diesem humorvollen Spruch.
Er musste erst mit dem Kopf
gegen Bäume rennen,
ehe er merkte, dass er
auf dem Holzwege war.
Spare deine guten Lehren
für den eignen Genuss.
Kaum auch wirst du wen bekehren,
zeigst du, wie man’s machen muss.