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Betina Graf Über uns
Erwachsenenhand hält ein Stück schwarzes Mineral

Ökologische und ethische Gründe für ein Right to Repair

Wer kennt das nicht: die teuersten elektronischen Geräte – Smartphones, Tablets, Fernseher, Bildschirme, Kopfhörer, Smart Watches etc. pp. – gehen am allerschnellsten kaputt. Manchmal kommen sie sogar schon defekt zu Hause an, was dann gerne als “Montagsgerät” wegrationalisiert und vom Hersteller schnell mit einem neuen Gerät ausgebessert wird, auch ohne, dass man überhaupt Gründe für den Ersatz nennen muss. Immer wieder sind es dieselben Schwachstellen, die sich in diesen nicht mehr wegzudenkenden Geräten des Alltags offenbaren: Displays, die schon bei relativ sanften Stürzen splittern; wichtige Kabel, die schon bei leichten Erschütterungen reißen und brechen; Stellen im Kabel, an denen bei normaler Nutzung eine erhöhte mechanische Belastung vorherzusehen ist (zum Beispiel direkt hinter der Buchse) und die trotzdem nicht extra verstärkt wurden. Manche Hersteller haben die Kunst, ein Gerät kurz nach Ablauf der Garantie kaputt gehen zu lassen, regelrecht perfektioniert – und zwar ohne adäquate Möglichkeiten zur Reparatur. Das ist für Verbraucher:innen nicht nur ärgerlich, sondern auch ein großes ökologisches und ethisches Problem, wie wir Ihnen in diesem Artikel zeigen werden. Der Ruf nach einem Right to Repair wird immer lauter. Zum Glück gibt es Fachbetriebe zur Geräte-Reparatur wie doc-phone.de.

Das ökologische Problem

Die Menschheit kann nicht unbegrenzt High-Tech-Geräte herstellen, denn die Ressourcen, die für ihre Herstellung benötigt werden, sind endlich. Dazu zählen vor allem seltene Erden und Metalle sowie Lithium, das elementar für die Herstellung von Akkus ist. Mit jedem Elektrogerät, das ausrangiert und ersetzt wird, werfen wir auch diese kostbaren Rohstoffe weg. Ein Recycling ist, wenn überhaupt möglich, sehr energie- und aufwandsintensiv.

Wenn wir also noch in hundert Jahren den Luxus eines modernen Smartphones haben wollen, müssen wir als Menschheit unbedingt lernen, Geräte herzustellen, die wir so lange wie möglich nutzen und bei Bedarf mit neuen Komponenten aufrüsten können, statt Elektrogeräte einfach als Wegwerf-Artikel zu behandeln. Andernfalls wird das Kapitel des Computers in der Hosentasche wohl eher ein kurzes Intermezzo und kein glücklicher und langer Epilog der Menschheitsgeschichte sein.

Das ethische Problem

Was jedoch noch viel schwerer wiegt als die Endlichkeit der für die Produktion von Elektrogeräten notwendigen Ressourcen ist die Art und Weise, wie diese gewonnen werden. Wer hier an High-Tech denkt, denkt leider falsch. Vielmehr werden die benötigten Rohstoffe de facto durch Sklavenarbeit in armen Regionen der Welt, den sogenannten Dritte-Welt-Ländern, gewonnen. Oft sind es sogar Kinder, die für die harte und lebensgefährliche Arbeit in den Minen eingesetzt werden. Ein Entkommen aus diesen furchtbaren Lebensbedingungen ist für diese Menschen unmöglich – und alles nur, damit wir stets das neueste iPhone unser eigen nennen können?

Neben der Förderung von seltenen Erden und Lithium für High-Tech-Geräte sind auch die Textilbranche und – ironischerweise – die Müllbranche, die sich um die Verwertung und das Recycling von Abfällen aus den Ländern der Ersten Welt kümmert, stark von moderner Lohnsklaverei und unzumutbaren Arbeitsbedingungen betroffen, die auf Dauer extreme Gesundheitsschäden nach sich ziehen. Seiten wie slaveryfootprint.org erlauben einen Einblick, wie viel Leid das eigene Konsumverhalten in anderen Teilen der Welt verursacht und wie man den eigenen Verbrauch verantwortungsbewusster gestalten kann. Es wird Zeit, dass Verbraucher:innen endlich die volle Verantwortung für ihren Konsum übernehmen.