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Betina Graf Über uns
junge Ärztin wertet Daten an Computerbildschirmen aus (Blick über ihre Schulter)

Wann sich eine PKV für die Familie lohnen kann

Eine Hochzeit steht ins Haus oder Nachwuchs kündigt sich an. Können nun der Ehepartner beziehungsweise die Ehepartnerin oder das Kind beziehungsweise die Kinder in der privaten Krankenversicherung (PKV) als Familie mitversichert werden? Zwar bietet eine private Krankenversicherung keine Familienversicherung wie die GKV an, dennoch besitzt eine PKV Vorteile für Familien. Welche Leistungen eine PKV für Familien beinhaltet, wann sie sich lohnen kann und was sie für die Familie kostet, soll in diesem Artikel geklärt werden.

Die wichtigsten Punkte zur PKV für Familien

  • Es gibt keine Familienversicherung in der privaten Krankenversicherung.
  • Ist mindestens ein Elternteil privat versichert, besteht ebenso die Möglichkeit, die Kinder privat zu versichern.
  • Der oder die Ehepartner:in kann sich auch in der PKV versichern, wenn Einkommen und Berufsstatus dies zulassen.
  • Spätestens zwei Monate nach der Entbindung sind Kinder in der PKV oder eben der GKV zu versichern.

Wann genau sich die PKV für Familien lohnt

Es ist vor allem das umfangreiche Leistungsspektrum für Kinder und Eltern, das eine private Krankenversicherung für Familien lohnenswert machen kann. Im Idealfall verdienen beide Elternteile überdurchschnittlich und die Familienplanung sieht nicht mehr als drei Kinder vor. In einem solchen Fall zeigen sich die Vorteile der PKV aufgrund des deutlich besseren Leistungsangebots gegenüber der GKV. In der vorgenannten Konstellation kann sich die PKV sogar finanziell gegenüber der GKV lohnen, trotz deren kostenlosen Familienversicherung. Bei entsprechend hohem Gehalt und ohne Vorerkrankungen sind die Beiträge für die PKV unter Umständen geringer als in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Die privaten Krankenversicherungen bieten mehrere attraktive Tarife, die auf Familien zugeschnitten sind. Im Vergleich zu den gesetzlichen Kassen zeigen sie oft deutlich bessere Leistungen, allerdings nicht immer. Ein Vergleich der verschiedenen PKV-Angebote lohnt sich auf jeden Fall.

Die PKV sieht eine Mitversicherung von Familienmitgliedern nicht vor

Es ist eine immer wieder auftauchende Frage, ob die privaten Krankenversicherungen nicht auch eine Familienversicherung anbieten, wie es in der GKV üblich ist. Eine quasi kostenlose Mitversicherung von Kindern oder Ehepartner:innen bei der eigenen PKV nach Vorbild der GKV ist nicht möglich. Trotzdem bestehen gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung einige Vorteile:

  • Die allgemeinen Leistungen sind in der PKV meistens besser, so zum Beispiel das Rooming-In, die Unterbringung der Mutter im selben Klinik-Zimmer mit einem erkrankten Kind, oder eine umfangreichere Schwangerschaftsvorsorge.
  • Eigene Verträge können Gutverdiener:innen finanzielle Vorteile bringen.
  • Es gibt Zusatzleistungen, die vertraglich zugesichert sind.
  • Privat Versicherte profitieren von einer schnelleren Terminvergabe beim Facharzt beziehungsweise der Fachärztin.
  • Es besteht die Möglichkeit zur steuerlichen Geltendmachung der gezahlten Beiträge bis zu einer bestimmten Höhe – das ist allerdings auch bei der GKV so.

Grundsätzlich bedeutet die PKV tendenziell bessere Versorgungsleistungen im Verhältnis zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen. Speziell in den höheren Tarifen sind die Leistungsangebote um ein vielfaches umfangreicher. Partner:innen und Kinder sind in diesen Szenarios mit eigenen Verträgen und Prämien abgesichert.

Was kostet denn nun eine private Versicherung für die Familie?

Eine pauschale Aussage, wie viel die private Krankenversicherung für eine Familie kosten wird, gibt es nicht. Dafür sind die Tarif-Angebote der privaten Krankenversicherer zu unterschiedlich. Es kann jedoch zumindest grob geschätzt werden. Die wesentlichen Faktoren sind:

  • der jeweilige Wunschtarif
  • Alter, Anzahl und Gesundheitszustand der zu versichernden Kinder und Eltern
  • das eventuelle Bestehen gesonderter Konditionen von Seiten der Versicherung

Die Kosten allein sollten bei der Wahl des Tarifs für die Familie jedoch nicht entscheidend sein. Es sind vor allem die angebotenen Leistungen im Verhältnis zum jeweiligen Tarif der PKV, die entscheiden sollten. Schließlich geht es um die Gesundheit der Familie.

Wie hoch sind die Beitragssätze für Kinder in der PKV?

Die monatlichen Kosten für Kinder in der PKV können je nach Anbieter sehr stark variieren. Im Verhältnis zu den Beitragssätzen einer erwachsenen, privat versicherten Person sind die Kosten in der Regel weit geringer. Mitunter, je nach PKV, belaufen sich die Beiträge auf unter 100 Euro im Monat.

Keine Beiträge zur Pflegepflichtversicherung oder Altersrückstellungen für Kinder

Die niedrigen Beiträge für Kinder und Jugendliche in einer PKV beruhen unter anderem darauf, dass Beiträge zur Pflegepflichtversicherung erst erhoben werden, wenn das Kind einen Beruf ausübt beziehungsweise eine pflichtversicherte Arbeit aufnimmt. Zudem beginnt die Bildung von Altersrückstellungen in der PKV erst ab dem 21. Lebensjahr.

Wie viel kosten ein bis drei Kinder in der privaten Krankenversicherung?

Es ist nicht in erster Linie das Gehalt wie in der GKV, sondern der individuell vereinbarte Tarif, der die Höhe der Beiträge zur PKV bestimmt. Der Versicherer bemisst diesen Tarif anhand eines mathematischen Risikos. Grundsätzlich erhöht sich mit der Anzahl der zu versichernden Kinder auch der Beitragssatz. Hierzu ein Beispiel:

Ein Ehepaar, beide etwa Anfang 30 und berufstätig, sind bei einer PKV versichert. Zudem sind beide beim selben privaten Versicherer. Ihr jeweiliger monatlicher Beitrag beläuft sich auf 250 Euro, zusammen also 500 Euro. In dieser Konstellation lässt sich jedes Kind für jeweils weitere 100 Euro im Monat mitversichern. Bei drei Kindern würde sich der Beitrag zur PKV insgesamt auf 800 Euro im Monat belaufen.

Wie sieht das im Vergleich in der gesetzlichen Krankenkasse aus?

In der GKV ist das jeweilige Gehalt entscheidend für den Beitragssatz. Um bei unserem Beispiel aus dem vorherigen Abschnitt zu bleiben:

Das Ehepaar ist gemeinsam freiwillig in der GKV versichert. Der oder die Hauptverdiener:in bringt in unserem Beispiel 8000 Euro monatlich Brutto mit ein, der oder die Ehepartner:in verdient weitere 4000 Euro im Monat. Bei diesen zugegebenermaßen sehr hohen monatlichen Gehältern müsste das Ehepaar jeweils 900 Euro und 750 Euro als Beitragssätze an die GKV entrichten, insgesamt also 1650 Euro. Natürlich sind dabei die Kinder mitversichert, aber es besteht in diesem Beispiel eine Diskrepanz von mindestens 850 Euro zur PKV.

Würde in der PKV des Beispiels nur ein Kind statt drei zusätzlich versichert, würde die Differenz sogar 1050 Euro betragen. Für Gutverdiener:innen mit Kindern lohnt sich die gesetzliche Krankenversicherung mitunter also nicht.

In der PKV werden steigende Gehälter nicht zur Beitragsfalle

Gut verdienende Ehepaare mit Kindern sind in der privaten Krankenversicherung nicht nur bezüglich der Beitragssätze oft besser aufgehoben als in der GKV, auch das Spektrum der medizinischen Leistungen befindet sich auf einem wesentlich höheren Niveau. Es muss aber berücksichtigt werden, dass die Preise für eine PKV generell stark steigen, sobald eine Person mit einer Vorerkrankung versichert werden soll. Außerdem kann es Probleme geben, wenn die Kinder ins Erwachsenenalter eintreten und nicht länger privat versichert sein wollen oder können, denn die Möglichkeiten zum Rück-Wechsel von PKV zu GKV sind limitiert.