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Betina Graf Über uns
Neugeborene schlafen legen

Schlaf Kindlein, schlaf, bitte schlaf doch ein

Die Anzahl der Eltern, die dieses oder ein ähnliches Stoßgebet im Stillen an ihren Nachwuchs senden, ist sicher beträchtlich und reicht mit hoher Wahrscheinlichkeit an die 100-Prozent-Marke heran. Es scheint eine Wissenschaft für sich zu sein, Neugeborene schlafen legen zu können, ohne dass es zum Weinen und Schreien kommt, sowie den damit verbunden Versuchen unterschiedlichster Art, das Kleinkind erst einmal zu beruhigen.

Eigentlich ist der für Eltern oft kräftezehrende Vorgang des Einschlafens eines Babys erstaunlich, denn Kleinkinder schlafen pro Tag in den ersten 6 Monaten runde 15 Stunden. Dumm nur, dass sie dies nicht am Stück tun. Selbst Zweijährige schlafen noch gut 12 bis 13 Stunden am Tag, wobei es hier Toleranzen von etwa 2 Stunden nach oben und unten gibt.

Alle vier Stunden meldet sich das Hungergefühl

Das erste halbe Jahr eines Neugeborenen ist vom Rhythmus der regelmäßigen Nahrungsaufnahme bestimmt. Da müssen Eltern, oder wohl eher ein Elternteil, einfach durch. Das Kind benötigt alle vier Stunden seine Milch, 24/7 würden es Dienstleister nennen. Ein Service, vierundzwanzig Stunden, sieben Tage die Woche.

In Intervallen von rund vier Stunden. Das wäre eigentlich auch nicht so schlimm, wenn der Vorgang des Aufwachens und wieder einschlafens reibungslos funktionieren würde. Genau da hakt es oft, genauso wie nach längeren Wachphasen tagsüber.

Einmal wach, kann sich ein Kind unterschiedlich bemerkbar machen. Ist aus seiner oder ihrer Sicht alles in Ordnung, wird es sich mit sich selbst beschäftigen, bis es wieder einschläft. Ist etwas nicht in Ordnung, schreit und weint es. Es ist die einzige Ausdrucksform, die ein Kleinkind kennt, um sich bemerkbar zu machen. Die Natur hat es dazu perfekt ausgestattet, denn die Stimmlage und Stimmhöhe, in der es schreit, lässt nicht nur die leiblichen Eltern unmittelbar reagieren. Übrigens ist der Mensch beziehungsweise der menschliche Nachwuchs damit unter den Säugetieren ziemlich einzigartig. Tierische „Kleinkinder“ verhalten sich überwiegend still, wenn die Elterntiere nicht in der Nähe sind. Das Weinen und Schreien des Kindes ist so ein Bestandteil des Erfolgsmodell „Mensch“, denn das Baby ruft damit quasi das gesamte Rudel herbei, um es zu beschützen. Anders ausgedrückt, wenn der Nachbar morgens um drei klingelt, weil das Schreien des Babys ihn nicht schlafen lässt, funktioniert das Alarmsystem.

Rituale helfen, das Kind zu beruhigen

Babys sind Gewohnheitstiere, sie lieben gleichbleibende Vorgänge. Feste Zeiten, sich schlafen zu legen. Feste Zeremonien vor dem Einschlafen und eine gleichbleibende Umgebung. Im besten Fall auch ein gleichbleibender Personenkreis, der sich um das Kind kümmert.

Dazu ein dämmriger Raum ohne direkte Lichtquellen und leises, beruhigendes Reden. Für viele Eltern ist der schwerste Teil, wenn das Kind weiter schreit, selbst wenn es auf dem Arm von Mama oder Papa gewiegt wird. Sind seine körperlichen Bedürfnisse, wie füttern, säubern und wickeln, befriedigt, muss kein dringender Grund vorliegen, warum es weiter weint. Es wird sich wieder beruhigen, solange nicht die Idee aufkommt, irgendwelche abweichenden Einschlaf-Zeremonien zu veranstalten. Übrigens ist es immer besser, ein weinendes Kleinkind auf dem Arm zu halten, bis es ruhig ist. Die weit verbreitete und bequeme These, das Kind ins Bettchen zu legen und das Weinen zu ignorieren, ist für dessen Entwicklung nicht förderlich. Auch Kleinkinder besitzen bereits eine individuelle Charakteristik, der die Eltern Rechnung tragen sollten.