Erntereife Gerste

Der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung

Unsere Welt verändert sich. Dieser Satz hat schon immer einen gewissen Wahrheitsgehalt gehabt, doch in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ist dieser Sachverhalt immer spürbarer geworden. Bedingt durch den Klimawandel leiden immer mehr Regionen auf der ganzen Welt unter Dürre, Überschwemmungen, großflächigen Bränden, zerstörerischen Stürmen und generell Wetter, das nicht zur aktuellen Jahreszeit passt und Tieren und Pflanzen über die Maßen zu schaffen macht. All diese Faktoren beeinflussen auch ganz maßgeblich die landwirtschaftliche Produktion und damit die Lebensmittelverfügbarkeit. Innovative landwirtschaftliche Lösungen können einen Teil dieser Probleme beseitigen, hinauszögern oder die Effekte abschwächen – doch wenn wir als Gesellschaft wie auch als Individuen in den kommenden Jahrzehnten gut und abwechslungsreich essen und generell von der Landwirtschaft profitieren wollen, muss jede:r von uns sich verantwortungsvoll verhalten und an diesem Kampf teilnehmen.

Auch Einzelpersonen können etwas tun

Wenn es darum geht, individuelle Verhaltensweisen für das Klima zu verändern, wird häufig ziemlich schnell das Argument angeführt, dass eine einzelne Person ja ohnehin nichts ändern könne und man sich auf die großen Konzerne konzentrieren solle. Obwohl da ein Funke Wahrheit drinsteckt – der Einfluss von Konzernen ist tatsächlich um ein Vielfaches größer als alles, was ein einzelner Mensch bewirken kann – ist dieses Argument trotzdem fatal, denn es entbindet Einzelpersonen scheinbar komplett von jeglicher Verantwortung. Richtig ist, dass wir in einer demokratischen Gesellschaft mit dem ökonomischen System der Marktwirtschaft leben und jede:r sowohl bei politischen Wahlen mit dem Kreuz als auch beim Einkauf mit dem Geldbeutel abstimmen kann. Außerdem beginnt jede Veränderung im Kleinen – und auch der psychologische Einfluss, den Sie auf andere haben können, indem Sie selbst als gutes Beispiel vorangehen, ist nicht zu unterschätzen.

Neue Entscheidungen in der Küche

Wer sich Statistiken ansieht, welche Entscheidungen eines Individuums den größten positiven Einfluss auf die Umweltbilanz haben, wird schnell feststellen, dass der Verzicht auf eigene Kinder und auf ein eigenes Auto am meisten bewegen können. Danach kommen die Entscheidungen in der Küche.

Tierprodukte meiden

Ein Parameter, der auf Dauer die Einsparung großer Mengen Wasser und CO2 ermöglicht, ist das bewusste Verzichten auf Fleisch und andere Tierprodukte wie Eier und Milch. Die Haltung von Nutztieren verbraucht im Vergleich zur Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel erheblich mehr Ressourcen. Wer sich (weitgehend) vegan ernährt, kann so also auf Dauer einen echten Unterschied machen. Auch die eigene Gesundheit wird von der Entscheidung pro Veganismus fast immer positiv beeinflusst und Genuss ist endlich ohne schlechtes Gewissen wegen der katastrophalen Lebensbedingungen in der Massentierhaltung möglich.

Keine Lebensmittel wegwerfen

Jeden Tag werden tonnenweise Lebensmittel weggeworfen. Viele davon sind sogar noch genießbar, haben aber das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten. Schuld sind an der Situation nicht nur Gastronomie und Supermärkte, sondern auch private Haushalte. Hand aufs Herz: Wie viel Essen werfen Sie jede Woche weg?

Wer sich angewöhnt, Mahlzeiten schon im Voraus zu planen und gezielt dafür einzukaufen, kann eine ganze Menge Lebensmittelverschwendung verhindern. Ein wenig Kreativität beim Kochen hilft dabei, Lebensmittel, die nicht mehr lange haltbar sind, doch noch lecker zuzubereiten. Außerdem sollten Sie sich unbedingt angewöhnen, Lebensmittel erst auf Schimmel zu überprüfen und gegebenenfalls Geruch und Geschmack zu testen, ehe Sie zum Schluss kommen, dass Sie sie nicht mehr essen können.


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