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Betina Graf Über uns
Schreiben mit einer Feder

Die Kunst des Schreibens: auch heute noch aktuell

Unsere Schrift ist etwas so Alltägliches für uns geworden, dass wir gar nicht mehr darüber nachdenken. Dabei ist es alles andere als selbstverständlich, dass Sie diesen Artikel lesen können. Indem plötzlich Worte über große räumliche wie zeitliche Distanzen übermittelt werden konnten, hat die Erfindung des Schreibens unser Leben so grundlegend revolutioniert wie kaum eine andere Errungenschaft der Menschheitsgeschichte. Jenseits der bloßen Nützlichkeit des Schreibens wurde daraus auch immer eine Kunst gemacht – oft war (und ist) das Lesen und Schreiben sogar ein religiöser Akt, wie der Ausdruck “heilige Schrift” verdeutlicht.

Schreiben ist weit mehr als das bloße Übermitteln von Worten, Schreiben kann auch ein Instrument der Sammlung, Besinnung, Kreativität und Therapie sein. Leider wird dieser schöne Aspekt des Schreibens im digitalen Zeitalter, in dem Unmengen von Text tagtäglich auf uns einprasseln, immer mehr verdrängt. Darum möchten wir Ihnen mit diesem Artikel ans Herz legen, die Kunst des Schreibens auch wieder als eigentliche Kunst Teil Ihres Lebens werden zu lassen. Alles, was Sie dafür brauchen, finden Sie zum Beispiel bei Punkt und Strich.

Eine kurze Geschichte der Schrift

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wo genau die Grenze zwischen “prähistorisch” und “historisch” ist? Das ausschlaggebende Ereignis war die Erfindung der Schrift, denn dadurch wurde es unseren Vorfahren plötzlich möglich, aktiv ihre eigene Geschichte zu hinterlassen. Natürlich vollzog sich dieser Übergang ins historische Zeitalter nicht überall zur selben Zeit – viele Kulturen übernahmen die Praxis der Schrift erst nach und nach von ihren Nachbarn.

Zu den ältesten Schriftsystemen der Welt zählen die ägyptischen Hieroglyphen, die sumerische Keilschrift und – in abgewandelter Form noch heute gebräuchlich – die chinesischen Schriftzeichen. Diese frühen Schriften waren noch logografisch, das heißt, dass ein Symbol für ein Wort stand. Als praktikabler haben sich aufgrund der geringeren Anzahl benötigter einzigartiger Symbole phonografische Schriftsysteme erwiesen, bei denen Symbole bloße Sprachlaute abbilden, welche dann zu Wörtern kombiniert werden.

Was das Aussehen einer Schrift über die Schriftpraxis verrät

Das Aussehen einer Schrift verrät viel darüber, wie und wozu sie eingesetzt wurde. So waren die Hieroglyphen, mit denen die Alten Ägypter Gräber und Denkmäler versahen, richtige Kunstwerke, die sich für den Alltag kaum eigneten; die Schreibrichtung von rechts nach links scheint für uns Menschen intuitiver zu sein, aber in Kulturen, die mit Tinte schrieben, etablierte sich eher die Schreibrichtung von links nach rechts, damit das eben Geschrieben nicht sofort verwischt. Generell waren Tinte und Pergament (Papier wurde erst im achten Jahrhundert erfunden und kam in Europa nicht vor dem späten Mittelalter auf) hochpreisige Luxuswaren, die meist erfahrenen Schreibern und wichtigen Dokumenten vorbehalten blieben.

Das ist heute zum Glück nicht mehr so. Dank technologischem Fortschritt sind Schreibwaren heute so vielfältig, hochwertig und günstig wie nie. Und seien wir doch mal ehrlich: eine unberührte Kladde, ein besonders gut in der Hand liegender Füller, ein schönes Briefpapier mit passendem Kuvert und Co. machen richtig Lust aufs Schreiben, finden Sie nicht auch?

Was soll ich schreiben? – drei Ideen

Was aber soll man noch mit der Hand schreiben? Diese Frage stellt sich im digitalen Zeitalter zusehends. Deswegen möchten wir Ihnen abschließend noch drei Vorschläge präsentieren, wofür Sie Ihre Lieblings-Schreibmaterialien einsetzen könnten:

Das Tagebuch

Tagebücher sind nicht nur tolle Erinnerungsstücke an vergangene Lebensabschnitte, sondern auch eine wahre Goldgrube für Historiker/innen. Darüber hinaus kann es durchaus therapeutisch sein, jeden Tag über das eigene Leben und die erlebten Entwicklungen zu schreiben. Wieso also versuchen Sie es nicht?

Der Briefwechsel

Nie ist etwas Schönes in der Post, immer nur Rechnungen – das kennen bestimmt auch Sie. Aber was wäre, wenn sich in Ihrem Briefkasten ein liebevoll geschriebener Brief eines lieben Menschen finden würde? Immer weniger Menschen schreiben echte Briefe.

Die Kunst der Kalligrafie

Die Kalligrafie ist eine uralte Kunst, bei der es darum geht, besonders schön zu schreiben. Moderne Druckverfahren haben sie mittlerweile in allen industriellen Belangen abgelöst. Trotzdem findet sich in der Kalligrafie eine Ruhe und Konzentration, für die sich das Erlernen dieser alten Tradition lohnt. Und – seien wir nochmal ehrlich – perfekte Lettern mit der Hand zeichnen zu können ist ziemlich beeindruckend.