Rollstuhlfahrer

Sich als Gründer*in ein Sicherheitsnetz schaffen

Wer mit einer eigenen Gründung den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, ist fortan sein eigener Herr. Doch diese berufliche Freiheit, die viele aufstrebende Unternehmer*innen in die Selbstständigkeit lockt, kann das Projekt der eigenen Gründung leider auch sehr schnell wieder beenden – nämlich dann, wenn keine Sicherheitsnetze geschaffen wurden. Während Angestellte in Deutschland automatisch über ihre Anstellung Teil der Solidargemeinschaft sind und im gegebenen Fall Krankenversorgung, Krankengeld und Rente erhalten, sind Selbstständige hier selbst verantwortlich. Wer nicht will, dass die persönliche Grundversorgung mit der eigenen Arbeitsfähigkeit steht und fällt, sollte sich von Anfang an um die persönliche Absicherung kümmern.

Eine Altersvorsorge für Gründer*innen

Beginnen wir mit dem, was uns nach einem hoffentlich perfekt verlaufenen Arbeitsleben alle erwarten sollte: die Rente.

Damit wir auch im Alter, wenn wir unseren Lebensunterhalt nicht mehr durch unsere Arbeit bestreiten können oder wollen, nicht am Hungertuch nagen und nach Möglichkeit den vertrauten Lebensstandard erhalten können, ist eine zeitige Klärung des Ruhestands zu empfehlen. Das gilt inzwischen nicht nur für Selbstständige, sondern auch für Angestellte, denn leider hat sich das vorherrschende staatliche Rentensystem als nicht reliabel erwiesen. Viele Menschen, die sich weitgehend auf die staatliche Vorsorge verlassen haben, sind im Alter von Altersarmut bedroht. Nicht nur für selbständige Unternehmer*innen ist eine private Altersvorsorge darum wichtig.

Das Problem mit der Rente ist, dass ein einfaches Zurücklegen für die Zeit nach dem Ruhestand nicht ausreicht. Stattdessen muss in der Zeitdimension eines ganzes Menschenlebens gedacht werden, inklusive des Wertverlustes, den Geld durch die Inflationsrate kontinuierlich erfährt. Das staatliche Rentensystem in Deutschland setzt auf die Solidargemeinschaft, doch diese Umverteilung kann nur funktionieren, wenn die Anteile verschiedener demografischer Gruppen im System stimmen. Deswegen empfehlen viele Expert:innen Systeme, bei denen die zurückgelegten Werte gewinnbringend und langfristig am Markt investiert werden.

Eine Krankenversicherung für Gründer*innen

Ein Blick auf die USA offenbart schnell, wie wertvoll das System der allgemeinen Krankenversicherung auf Solidarbasis ist. Statt Verschuldung und Bankrott drohen hierzulande im Krankheitsfall nur sehr geringe Gebühren für das Einlösen von Rezepten sowie Ausfallzeiten. Zumindest gilt das für diejenigen, die Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sind. Privat Versicherte werden im deutschen Gesundheitssystem zwar an vielen Stellen bevorzugt behandelt, müssen aber in der Lage sein, zumindest vorläufig für die eigene Behandlung zu bezahlen.

Selbstständige müssen sich in Deutschland um ihre eigene Krankenversicherung kümmern. Dabei steht ihnen der Weg einer privaten Krankenversicherung offen, allerdings muss dieser nicht gewählt werden. Es ist auch möglich, freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben. Was sinnvoller ist, hängt letzten Endes von einigen Faktoren ab, zu denen nicht zuletzt auch der eigene Gesundheitszustand und das eigene Alter gehören. Sie sollten umfassend vergleichen, ehe Sie sich zum Wechsel zu einer privaten Krankenversicherung entscheiden.

Andere Versicherungen für Gründer*innen

Natürlich gibt es neben Renten- und Krankenversicherung noch viele weitere Versicherungen, die es für Selbstständige zu bedenken gilt. Es lohnt sich fast immer, eine Beratung von unabhängiger Stelle in Anspruch zu nehmen, um den Überblick zu behalten. Eine Fehlentscheidung kann schnell teuer werden!


Verwandte Themen:

Zurück zu Arbeit und Erfolg