In dieser Ostergeschichte aus Schweden ziehen Linn und ihr kleiner Bruder Joel als Osterhexen durchs Haus: mit Kopftuch, Schminke und selbst gemalten Karten. Alle Türen gehen auf – nur eine bleibt wie jedes Jahr zu: die von Herrn Olsson, dem stillen Nachbarn ohne Deko und ohne „Glad Påsk“. Doch dann fassen sich die beiden ein Herz, stellen heimlich ein kleines Påskris (einen Frühlingsstrauß aus Birkenzweigen mit bunten Federn) vor seine Tür und warten, was passiert …
Unten auf der Seite gibt es die Ostergeschichte „Osterhexen-Überraschung für den Nachbarn“ als PDF zum Download sowie Quizkarten zum Osterbrauch der Osterhexen und geschmückten Birkenzweige.
Steckbrief zur Ostergeschichte mit dem Osterbrauch in Schweden
Hier zunächst eine kurze Übersicht zur Geschichte „Osterhexen-Überraschung für den Nachbarn“ – mit Altersgruppe, Themen und zentralen Botschaften:
| Kriterium | Klassifizierung |
|---|---|
| Gehört zu | Ostergeschichten, Kindergeschichten, kurze Geschichten, Geschichten für die Grundschule |
| Altersgruppe | Zum Vorlesen: ca. 5 bis 9 Jahre (Lesezeit 3 bis 4 Minuten) Zum Selberlesen: ca. 7 – 10 Jahre (Grundschule ) |
| Osterbrauch | Osterhexen (Påskkärringar) und Påskris (Birkenzweige mit bunter Deko) in Schweden |
| Themen | Nachbarschaft, Einsamkeit und Zugehörigkeit, Mut zur Freundlichkeit, kleine Gesten mit großer Wirkung, Kinder als Brückenbauer zwischen Menschen |
| Botschaften | Man kann mit einer kleinen, liebevollen Geste einem einsamen Menschen zeigen, dass er nicht vergessen ist. |
| Kinder können mit Mut und Freundlichkeit mehr verändern, als sie selbst glauben. | |
| Nicht nur Süßigkeiten holen macht Ostern schön – auch das Verschenken von Aufmerksamkeit und Wärme. |
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Osterhexen-Überraschung für den Nachbarn
In einem kleinen schwedischen Dorf wachte Linn am Gründonnerstag früh auf. Heute wollten sie „Påskkärringar“ spielen – Osterhexen. In Schweden verkleiden sich Kinder dabei mit Kopftuch und Schürze und gehen mit selbst gemalten Karten von Tür zu Tür. Dafür bekommen sie Süßigkeiten und ein „Glad Påsk“ – „Frohe Ostern“.
Mama band Linn ein Kopftuch um den Kopf. Ihr kleiner Bruder Joel bekam Sommersprossen aus brauner Schminke. „Du bist eine sehr kleine Hexe“, kicherte Linn. „Ich bin ein Osterhexer“, rief Joel.
Auf dem Tisch lagen Karten, die Linn gemalt hatte: bunte Eier, Hühner und ein Strauß Zweige mit Federn. „Das ist Påskris“, erklärte Mama. „Birkenzweige mit bunten Federn. So holen wir uns den Frühling ins Haus.“
Mit ihren Freunden zogen Linn und Joel durchs Treppenhaus. An jeder Tür sagten sie: „Glad Påsk!“ Die Nachbarn gaben Schokolade oder Bonbons.
Nur vor Herrn Olssons Wohnung blieb es still. An seinem Fenster hing nie ein Påskris, kein Stern an Weihnachten, keine Blumenbank. „Der mag bestimmt keine Osterhexen“, murmelte sie.
Später zu Hause dachte Linn noch an die geschlossene Tür. „Warum macht er nie mit?“, fragte sie. „Vielleicht ist er schüchtern. Oder allein“, sagte Mama.
Am Nachmittag nahm Linn ihre schönste Karte. Auf die Rückseite schrieb sie: „Glad Påsk wünscht deine Osterhexe aus dem Haus.“ Dazu legte sie ein kleines Bündel Birkenzweige mit zwei gelben Papierfedern. „Ein Mini-Påskris“, sagte sie zu Joel.
Gemeinsam stellten sie das Päckchen vor die Tür. Linn klingelte und huschte mit Joel die Treppe hinunter, bis sie nur noch um die Ecke lugten.
Die Tür öffnete sich einen Spalt. Herr Olsson beugte sich nach vorne, sah das Påskris und die Karte und hob beides auf. Einen Moment lang glaubte Linn, er würde sich einfach umdrehen. Doch dann lächelte er.
Joel staunte. „Er kann ja doch lächeln“, flüsterte er.
Am nächsten Morgen stand im Hausflur ein Korb. Darin lagen Schokoriegel, Bonbontüten und in der Mitte ein Strauß Birkenzweige mit bunten Federn. An dem Korb hing ein Zettel: „Für meine Osterhexen im Haus. Danke fürs Frühlingbringen. Euer Nachbar Olsson.“
Linn strich über eine Feder. Plötzlich kam ihr der Hausflur viel freundlicher vor. Vielleicht, dachte sie, sind Osterhexen nicht nur zum Süßigkeiten holen da. Vielleicht können sie auch jemanden ein bisschen weniger allein machen.

Osterbrauch in Schweden
In Schweden verkleiden sich Kinder zu Ostern oft als Osterhexen („Påskkärringar“): mit Kopftuch, Schürze, bemalten Wangen und selbst gestalteten Karten gehen sie von Tür zu Tür, wünschen „Glad Påsk“ („Frohe Ostern“) und bekommen Süßigkeiten. Viele Familien schmücken außerdem ein Påskris – Birkenzweige, die in einer Vase stehen und mit bunten Federn, Bändern oder Eiern dekoriert werden. So holen sie symbolisch den Frühling ins Haus und machen es farbenfroh, lange bevor die Bäume draußen richtig grün sind.
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Ostergeschichte als PDF-Datei zum Ausdrucken:
Kleiner Hinweis: Sammeln Sie die Quizkarten zu jeder Osterbrauch-Geschichte von Viabilia, dann entsteht nach und nach ein kleines Europa-Osterquiz, mit dem Kinder spielerisch entdecken können, wie unterschiedlich Ostern in den verschiedenen Ländern gefeiert wird. Demnächst bekommen alle Newsletter-Abonnent*innen eine kleine Zugabe zu diesen Quizkarten.
Nun wünsche ich Ihnen viel Freude mit den Ostergeschichten!
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