Gartengerät steht an sonnigem Gartenweg

Richtig Gartenabfall entsorgen: Tipps für einen nachhaltigeren Garten

Gartenarbeiten sind regelmäßig damit verbunden, den Wuchs von Rasen, Sträuchern, Bäumen, Hecken und Unkraut einzudämmen. Dabei können je nach Größe des Gartens große Mengen an Gartenabfällen entstehen, die entsorgt werden müssen. Doch wohin damit? Fakt ist, falsch entsorgt können Gartenabfälle – obwohl sie biologisch abbaubar sind – große Umweltprobleme verursachen.

Eine möglichst nachhaltige Strategie zur Entsorgung stellt das Recycling, also die Kompostierung der Gartenabfälle, dar. In diesem Artikel werden verschiedene Tipps vorgestellt, um mit dem eigenen Garten zu einem schonenden Umgang mit den Ressourcen der Umwelt beizutragen.

Was ist Gartenabfall und welche Abfallprodukte gehören dazu?

Unter Gartenabfall versteht man Abfallprodukte von Pflanzen wie heruntergefallenes Laub oder Äste sowie ausgerupftes Unkraut. Außerdem gehören Abfälle der Gartenpflege dazu. Darunter versteht man beispielsweise den regelmäßig anfallenden Rasenschnitt, also gemähtes Gras. Aber auch Blumen, Obst- und Gemüsereste und kleine Bäume werden zum Gartenabfall gezählt.

Sachgerechte Entsorgung von Gartenmüll und Grünschnitt

Für eine sachgerechte Entsorgung ihrer Grünschnitt und Gartenmüll stehen Gartenbesitzern mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.

Richtig Gartenabfall entsorgen: Tipps für einen nachhaltigeren Garten

Abfall reduzieren

Die einfachste Möglichkeit, um Abfälle zu reduzieren, ist eine nachhaltige Planung der Gartengestaltung, die den Aspekt der Abfallerzeugung und -entsorgung von Anfang an im Blick hat. Geeignete Pflanzmaßnahmen, zum Beispiel abdeckendes Vlies, können zu einer Reduzierung von Unkraut beitragen. Eine geschickte Pflanzenauswahl führt zu deutlich weniger Abfällen bei der Pflege.

Künstliche Materialien vermeiden

Neben der Reduzierung von Abfällen im Garten sollte auch genau geprüft werden, welche Materialien für dessen Pflege zum Einsatz kommen. Plastikmulch ist beispielsweise häufig aus der Landwirtschaft bekannt. Es handelt sich um großflächige Plastikplanen, die Teile des Ackers bedecken und Unkrautwachstum vermeiden sollen. Für den Privatgebrauch können diese Planen ebenfalls erworben werden, allerdings sind sie aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht besonders umweltfreundlich. Natürliche Alternativen wie Rindenmulch hingegen sind biologisch abbaubar und damit deutlich ökologischer.

Vom Kompostieren profitieren

Ganz vermeiden lässt sich das Anfallen von Gartenabfällen nicht. Mit einem Kompost im eigenen Garten werden diese jedoch ganz unkompliziert wieder dem ökologischen Kreislauf zugeführt. Weitere Vorteile: Als Nebenprodukt entsteht bei der Verrottung hochwertiger Dünger, der direkt wieder im Garten eingesetzt werden kann. Und: Unter bestimmten Voraussetzungen kann man die kostenpflichtige Biotonne bei der Gemeinde abbestellen, wenn man über einen Kompost verfügt. Das spart langfristig viel Geld.

Das Anlegen eines Komposts im Garten ist nicht schwer. Zur Auswahl stehen feste Behälter, die beispielsweise im Baumarkt erworben werden können, oder freie Komposthaufen. In jedem Fall muss unten eine direkte Verbindung zum Erdboden gegeben sein, damit die Insekten und Mikroorganismen aus der Erde ihre Arbeit verrichten können. Als erste Schicht werden dann Gartenabfälle, beispielsweise Rasenschnitt, angehäuft. Darauf wird Erde geschichtet, um weitere Mikroorganismen zuzuführen. Kleingeschnittene Äste und weitere Abfälle sorgen anschließend für eine ausreichende Belüftung. Zum Abschluss kann erneut Rasenschnitt aufgehäuft werden. Er hält Schädlinge, Pilze und Bakterien fern und verhindert so ein Schimmeln der sogenannten Rotte.

Biomülltonne nutzen oder bei großen Mengen Abfallcontainer mieten

Wer einen eigenen Kompost nicht anlegen will oder kann, muss seine Gartenabfälle über das städtische Entsorgungssystem beseitigen. Dafür steht jedem Haushalt eine oder mehrere Biomülltonnen zur Verfügung, die in der Regel zweiwöchentlich geleert werden. Bei größeren Gärten und damit verbundenen höheren Mengen an Abfall ist dies jedoch häufig nicht ausreichend. Weitere Biomülltonnen können zwar beim zuständigen Amt bestellt werden, allerdings müssen diese auch bezahlt werden.

Alternativ können größere Mengen an Gartenabfällen meist auf den zuständigen Wertstoffhöfen oder in städtischen Kompostieranlagen entsorgt werden. Auch spezielle Abfallcontainer, die zum Beispiel bei Containerfritze bestellt werden können, stellen für große Mengen an Abfall eine Alternative dar. Der passende Container dafür kann hier gefunden werden.

Problematische Abfälle entsorgen

Von problematischen Abfällen ist immer dann die Rede, wenn diese nicht biologisch abbaubar sind und damit nicht auf einem Kompost oder in der Biomülltonne entsorgt werden dürfen. Das ist beispielsweise bei Chemikalien wie Pflanzenschutzmittel oder Dünger sowie bei behandeltem Holz, zum Beispiel den lackierten Latten eines Gartenzauns, der Fall. Die entsprechenden Vorschriften zur Entsorgung müssen dann bei der jeweiligen Gemeinde erfragt werden. Häufig ist der Wertstoffhof die richtige Anlaufstelle, manchmal gibt es jedoch auch davon abweichende Regelungen.

Passende Container und Tonnen für die Abfallentsorgung im Garten

Wie bereits erwähnt gibt es mehrere Möglichkeiten, Gartenabfälle in Containern oder Mülltonnen ordnungsgemäß zu entsorgen. Damit das Prinzip funktioniert, ist es jedoch wichtig, dass ausschließlich zugelassene Abfälle in den jeweiligen Behältern entsorgt werden.

Gartenabfallcontainer

Gartenabfallcontainer werden in der Regel privat organisiert, wenn sie benötigt werden. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn aufgrund großer Arbeiten wie dem Rückschnitt mehrerer Bäume oder dem Entfernen ausladender Sträucher viele Pflanzenabfälle auf einmal anfallen. Alternativ können die großen Container auch den Bewohnern einer Wohnanlage zur Verfügung gestellt werden und so die städtischen Biomülltonnen ersetzen.

Richtig Gartenabfall entsorgen: Tipps für einen nachhaltigeren Garten

Entsorgt werden dürfen im Gartenabfallcontainer Pflanzenabfälle (Pflanzen, Laub, Erde, Unkraut), Küchenabfälle (wie sie auch in die Biomülltonne dürften) sowie Essensreste. Die Abholung wird von dem Unternehmen organisiert, das den Container auch anbietet.

Biomülltonnen

Richtig Gartenabfall entsorgen: Tipps für einen nachhaltigeren Garten

Biomülltonnen werden von der Stadt oder Gemeinde jedem Haushalt gegen Gebühr zur Verfügung gestellt. Diese kümmern sich auch um die regelmäßige Leerung. Als Richtwert, was in der Biotonne entsorgt werden darf, gilt: alles, was verrotten kann. Dazu gehören Pflanzenabfälle, Küchenabfälle und Speisereste. Allerdings gibt es bei den Details kommunale Unterschiede. So muss beispielsweise vorab geklärt werden, ob sogenanntes Bio-Plastik in der jeweiligen Gemeinde in der Biomülltonne landen darf. Auch Fette und Öle müssen häufig separat entsorgt werden.

Erdaushubcontainer

Vor allem bei größeren Umgrabungen oder wenn neue Beete. angelegt werden, kommt es aufgrund eines Erdaushubs zu beachtlichen Mengen Erde, die anschließend entsorgt werden müssen. Die Biomülltonne und auch ein Gartenabfallcontainer sind hierfür nicht die richtige Adresse. Stattdessen ist ein spezieller Erdaushubcontainer notwendig, um die Gartenerde zu entsorgen. Wichtig: Damit der Erdaushub vom entsprechenden Unternehmen akzeptiert wird, muss er von großen Steinen, Wurzeln und anderen Fremdkörpern befreit werden. Auch die Grasnarbe darf nicht im Erdaushubcontainer landen.

Falsche Gartenabfallentsorgung kann hohe Bußgelder nach sich ziehen

Die Gartenabfallentsorgung erfordert Umsicht und Hintergrundwissen. Keinesfalls dürfen die Abfälle im Wald oder in anderen Naturräumen entsorgt werden. Unter anderem droht dort eine Verdrängung der heimischen Pflanzen. Daher werden solche Vergehen mit einem Bußgeld von bis zu 20.000 Euro geahndet.