Frau liegt mit Tasse Tee auf dem Sofa

Drei häufige Erkrankungen am Arbeitsplatz in Deutschland

Die Zahl der Krankmeldungen deutscher Arbeitnehmer:innen ist aktuell (Stand: Oktober 2022) so hoch wie noch nie. Das bestätigen Krankenkassen wie die TK oder DAK in ihren regelmäßigen Gesundheitsreports und Studien. Doch wieso ist das so? Woran liegt es, dass die Menschen sich immer öfter krank melden und nicht mehr auf der Arbeit erscheinen? Dieser Frage sind wir in diesem Artikel auf den Grund gegangen. Es hat sich gezeigt, dass die meisten Arbeitnehmer:innen sich nicht bloß aufgrund eines Schnupfens krank melden, sondern oft weitaus ernstere Erkrankungen dahinterstecken.

Heutzutage ist eine Erkältung für viele Menschen schon lange kein Grund mehr, nicht ins Büro zu kommen. Wir haben in diesem Artikel die drei häufigsten Gründe für Krankmeldungen zusammengefasst. Weiterhin erfahren Sie, wie man diesen Beschwerden vorbeugen kann.

Psychische Erkrankungen sind nicht zu unterschätzen

Burnout und Depressionen gehören zu den häufigsten Gründen, aus denen sich Arbeitnehmer:innen krankschreiben lassen. Da eine Depression nicht nach einer Woche wieder verschwindet, ist es besonders für die Arbeitgeber:innen eine große Belastung, wenn die Mitarbeiter:innen so lange ausfallen. Auch das Burnout-Syndrom ist im Arbeitsleben keine Seltenheit und trifft immer mehr Arbeitnehmer:innen. Daran sind nicht zuletzt der wachsende Druck auf der Arbeit, hohe Anforderungen durch den Chef oder die Chefin, oder der Konkurrenzdruck gegenüber anderen Arbeitnehmer:innen schuld. Zudem kann es sein, dass man sich selbst Druck macht, unter der ständigen Erreichbarkeit leidet und keinen Ausgleich in seiner Freizeit schafft.

Oftmals ist es auch nicht einfach, eine Depression oder ein Burnout bei sich selbst oder anderen festzustellen. Während Frauen in der Regel zunehmend antriebsloser werden und in eine getrübte Stimmung verfallen, werden die Symptome bei Männern oft als „typisch männlich“ abgetan, da sich ein Burnout oder eine Depression oft durch erhöhte Aggression, vermehrten Alkoholkonsum oder auch übermäßigen Sport äußern können. Hierdurch ist es schwer, eine psychische Erkrankung früh zu erkennen. Als vorbeugende Maßnahmen werden von den Krankenkassen Erholung in der Freizeit, ausreichend Zeit mit Freund:innen und der Familie oder auch die Einhaltung eines ausgeglichenen Schlafrhythmus empfohlen.

Rückenschmerzen machen Arbeitnehmer:innen zu schaffen

Neben psychischen Erkrankungen zählen auch Muskel-Skelett-Erkrankungen zu den Leiden vieler Arbeitnehmer:innen. Nicht nur Rückenschmerzen, sondern auch Wirbelsäulenverkrümmungen und Bandscheibenvorfälle sind häufige Gründe für eine Krankmeldung. Medikamente gegen die Schmerzen können zwar im akuten Fall helfen, sind jedoch nicht die Lösung des Problems. Die Betroffenen leiden ständig unter den Beschwerden und sind auf der Arbeit sowie im Privatleben eingeschränkt. Das führt nicht selten zu Stimmungsschwankungen und kann Spannungen am Arbeitsplatz und zu Hause hervorrufen. Die Gründe für Rückenschmerzen können vielseitig sein. Das krumme Sitzen am Schreibtisch, das falsche Heben von schweren Gegenständen auf der Baustelle oder auch ein fehlender Ausgleich in der Freizeit können zu Beschwerden dieser Art führen. Um der Entstehung von Rückenschmerzen oder gar eines Bandscheibenvorfalls vorzubeugen, ist ein ergonomischer Arbeitsplatz essenziell. Auch ist es ratsam, in der Freizeit Sport wie Pilates oder Yoga zu treiben, um die Muskulatur zu stärken. Fahrradfahren oder ins Fitnessstudio gehen können ebenso helfen, um mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren und Beschwerden entgegenzuwirken.

Akute Atemwegserkrankungen sorgen für Fehltage

Wer kennt sie nicht, die typischen Atemwegskrankheiten, die besonders in der kalten Jahreszeit auftreten: Bronchitis und Sinusitis. Schnupfen und Husten sind für zahlreiche Fehltage im Jahr bei vielen Arbeitnehmer:innen verantwortlich. Das Gute daran: meist verschwinden die Beschwerden nach ein bis zwei Wochen wieder und die Person kann der Arbeit wieder wie gewohnt nachgehen. Dennoch ist die Erkältungszeit für viele Arbeitgeber:innen eine stressige Zeit, da viele Arbeitnehmer:innen gleichzeitig ausfallen. Um dies zu vermeiden, sind nicht nur die Firmen gefragt, welche gerade in der kalten Jahreszeit ausreichend Seife Desinfektionsmittel zur Verfügung stellen sollten, sondern auch die Arbeitnehmer:innen selbst. Mit einer gesunden Ernährung, ausreichend Bewegung an der frischen Luft und notfalls der Einnahme von vitaminhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln kann das Immunsystem gestärkt und eine Erkältung verhindert werden. Weiterhin wird empfohlen, die Atemwege nicht zusätzlich zu reizen. Das bedeutet genau genommen, dass Raucher:innen oft besonders empfänglich für Atemwegserkrankungen sind und ihren Konsum optimalerweise verringern oder ganz auf das Rauchen verzichten sollten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass man als Arbeitnehmer:in seine Gesundheit lieber selbst in die Hand nehmen sollte, anstatt darauf zu hoffen, dass sich auf der Arbeit durch die Vorgesetzten etwas ändert. Indem man einen gesunden Lifestyle mit ausreichend Erholungspausen, Familienzeit, Zeit für Hobbys, Schlaf und einer ausgewogenen Ernährungsweise hat, kann man viel für sein körperliches und auch psychisches Wohlbefinden tun.