Eltern halten ein Kleinkind bei den Händen

Wenn Eltern sich im Internet austauschen

So gut wie alles in der heutigen Welt kommt mit einer Anleitung für den sachgemäßen Umgang: Kühlschränke, Fernseher, Medikamente, Fertigbackmischungen, Saatgut, elektrische Zahnbürsten und sogar Shampoo. Man braucht eine bestandene Prüfung fürs Angeln, für die Haltung bestimmter Hunderassen, ja, sogar fürs Fahren mit dem Mofa. Nur der vielleicht verantwortungsvollste Job von allen erfordert weder eine Ausbildung noch gibt es verbindliche Anleitungen. Die Rede ist vom Elternsein.

In jedem anderen Bereich des menschlichen Lebens ist den Leuten klar: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Erst mit Wissen und viel Übung kann man von einer gewissen Expertise sprechen. Nur, wenn es um Kinder geht, wird immer wieder behauptet, dass die Expertise instinktiv und ganz von alleine einsetze, sobald man erst ein eigenes Kind habe. Das ist natürlich Quatsch – auch und vor allem über das Elternsein gibt es eine ganze Menge zu lernen. Zum Glück gibt es online inzwischen ein umfangreiches Angebot, um sich mit anderen Eltern in derselben Situation auszutauschen und von den bereits gemachten Erfahrungen anderer zu profitieren – begonnen beim klassischen Familienblog bis hin zu geschützten Foren.

Erste Anlaufstelle Google

Die erste Anlaufstelle, um ohne Scham nach Rat und Hilfe zu suchen, ist Google. Die Suchmaschine durchforstet fast das gesamte Netz nach der eingegebenen Kombination von Keywords, sodass theoretisch das komplette Wissen des Internets auf Abruf zur Verfügung steht. Doch nicht immer funktioniert das auch so wie im theoretischen Idealfall:

  • Nicht jeder findet ad hoc die richtigen Keywords, um passende Suchergebnisse zu erhalten.
  • Der Algorithmus hinter Google bevorzugt große, eigenständige Websites wie zum Beispiel namhafte Foren oder etablierte Familienblogs. Nischen-Angebote abseits vom Mainsteam sind oft nur schwer zu finden.
  • Die höchstplatzierten organischen Suchergebnisse sind häufig gezielt für Google optimiert (SEO), was zu Abstrichen beim Inhalt führen kann.
  • Werbeanzeigen unter den Top-Suchergebnissen sind nur minimal gekennzeichnet und können verwirrend sein.

Google ist demnach eine gute Anlaufstelle für konkrete Infos, eignet sich aber eher nicht für Eltern, die die Kommunikation suchen. Generell sollte die Google-Suche als ergänzendes Angebot neben althergebrachten Informationskanälen behandelt werden.

Eltern in den sozialen Netzwerken

Viel Kommunikation zwischen Eltern findet im Rahmen der sozialen Netzwerke statt. Vor allem Reddit, Facebook und Twitter sind bei Eltern beliebt. Jede dieser Plattformen hat eigene Vor- und Nachteile.

Auf Facebook ist es ein bestimmtes Feature, das Eltern die Vernetzung miteinander ermöglicht: die Facebook-Gruppen. Je nach Privatsphäre-Einstellungen der Gruppe und der einzelnen Nutzer:innen kann Vertrauliches auch vertraulich bleiben, doch beachten Sie, dass Nutzer:innen auf Facebook unter ihrem Klarnamen unterwegs sind. Facebook-Gruppen eignen sich vor allem für eine lokale Vernetzung.

Auf Twitter lässt sich gut ein anonymer Account führen, jedoch sind die Tweets in der Regel öffentlich für jeden einsehbar. Twitter eignet sich hervorragend, um neue Kontakte im ganzen deutschsprachigen Raum zu knüpfen, allerdings muss man sich dazu in der entsprechenden “Elternbubble” bewegen.

Reddit stellt seinen Nutzer:innen themenspezifische Foren zur Verfügung, unter denen sich auch viele Foren für Eltern finden. Je nach Forum und Account (Alt-Accounts sind die Regel auf Reddit) kann die Privatsphäre gut gewahrt werden. Im Internet ist Reddit inzwischen als Quelle für Infos und Fachwissen bekannt, allerdings sollten Nutzer:innen kein Problem mit der englischen Sprache haben.


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