junge Frau mit physischer Bitcoin-Münze

Bitcoin – was steckt dahinter?

Bitcoin ist die erste virtuelle Währung (oder: Kryptowährung), d. h. ein Tauschmittel, das Kryptografie (Verschlüsselungs- oder Codierungstechniken) verwendet, um Transaktionen zu sichern und die Schaffung weiterer Einheiten zu kontrollieren. Da Bitcoin virtuell ist, ist die Währung nicht greifbar, d. h. es gibt keine Banknoten oder Münzen dahinter. Einst betrug der Marktwert der Währung Bitcoin 0. Heute, zwölf Jahre später, ist Bitcoin kaufen in aller Munde und die bekannte Kryptowährung rund 42.000 Euro wert. Was genau hinter dem Bitcoin steckt, werden wir in diesem Artikel erklären.

Die Anfänge von Bitcoin

Am 1. November 2008 schickte eine Person oder eine Gruppe von Personen, bekannt unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto, eine Nachricht an eine Kryptographie-Mailingliste, in der ein Projekt zur Schaffung einer digitalen Währung für die Buchführung und den Transfer von Werten beschrieben wurde.

Das war der Anfang von Bitcoin, der ersten Kryptowährung und einer alternativen Währung mit dezentraler Kontrolle, die nicht von einem Staat oder einer Zentralbank gestützt oder kontrolliert wird.

Etwas mehr als zwei Monate später war das System einsatzbereit. Bitcoin sowie hunderte anderer Kryptowährungen, die in den letzten Jahren in den Vordergrund getreten sind, haben sich in einem schwindelerregenden Tempo entwickelt: Zehn Jahre nach der Einführung der ersten Kryptowährung war der Markt mehr als 110 Milliarden Dollar wert.

Die Transaktionen mit der Währung werden von einer dezentralen Datenbank, einer Blockchain, gesteuert, die als öffentliche Datenbank für Finanztransaktionen fungiert, ohne dass Vermittler erforderlich sind. Diese Blockchain wird häufig als ein aufgesplittetes und fälschungssicheres digitales Hauptbuch beschrieben, in dem die Geschichte aller Transaktionen dauerhaft und nachprüfbar aufgezeichnet wird.

Der Unterschied zwischen Bitcoin und traditionellem elektronischen Geld

Bitcoin ist eine dezentralisierte Währung, d. h. sie wird von keiner Regierung, Behörde oder sonstigen staatlichen oder privaten Finanzinstitution überwacht – im Gegensatz zu traditionellen Währungen wie dem Euro, der von der Europäischen Zentralbank kontrolliert wird, oder dem US-amerikanischen Dollar, bei dem die Federal Reserve zuständig ist. Diese Besonderheit sorgt für anonyme und verschlüsselte Transaktionen zwischen den Nutzer:innen, was bedeutet, dass sie frei von jeglichen Provisionen oder Steuern, wie z. B. der Mehrwertsteuer, zahlen und Geld annehmen können.

Wie sind Kryptowährungen wie Bitcoin gesichert?

Bitcoin stützt sich auf ein spezielles System namens Blockchain. Im Vergleich zu anderen Finanzlösungen ist die Blockchain eine sehr moderne Technologie, die sich auf Kernkonzepte der Sicherheit und Kryptographie gründet. Bei der Blockchain werden Freiwillige – und zwar viele – eingesetzt, um Hashes zu unterzeichnen, die im BTC-Netzwerk Transaktionen mit Kryptografie bestätigen. Dieses System macht Transaktionen im Allgemeinen unumkehrbar, aber die Datensicherheit von Bitcoin ist dadurch sehr hoch.

Bitcoin: die wichtigsten Eigenschaften

In gewisser Weise ähnelt Bitcoin dem Bargeld, das wir alle kennen, nur dass es nicht wie Münzen oder Banknoten berührt werden kann. Neben dieser Einschränkung bietet die Verwendung von Bitcoin aber auch viele der Vorteile des digitalen Mediums: Es ist sofort verfügbar, kann überallhin gesendet werden und bietet unter anderem eine größere Sicherheit gegen Diebstahl. Welche genauen Eigenschaften der Bitcoin hat, lesen Sie in den folgenden Abschnitten.

Stabilität

Trotz der ständigen Schlagzeilen, die die führende Kryptowährung als übermäßig volatil und unberechenbar bezeichnen, bleibt sie von den großen politischen, wirtschaftlichen und technologischen Schwankungen unserer Zeit weitgehend unberührt. Der gesamte Kryptowährungsbereich wird von außen immer noch als “wilder Westen” des Finanzwesens angesehen, wenn auch mit einer gewissen Legitimität, könnte man sagen. Bitcoin ist stabil genug, um als Geld betrachtet zu werden.

Oft wird kaum zwischen Kryptowährungen unterschieden und ihre unterschiedlichen Eigenschaften werden nicht erkannt. Im Bereich der Kryptowährungen gilt Bitcoin jedoch weitgehend als konservativ, sicher, stabil und berechenbar.

Dezentralisierung

Bitcoin ist dezentralisiert: Die Währung wird nicht von einem Staat, einer Bank, einem Finanzinstitut oder einem Unternehmen kontrolliert. Das bedeutet nicht, dass die Regierungen ausgeschaltet sind (einige haben sogar versucht, die Bitcoin-Nutzung zu regulieren), aber sie sind derzeit nicht in der Lage, sich durchzusetzen. Die “Anarchie-artige” Funktionsweise des Bitcoin bedeutet, dass es nicht möglich ist, eine Inflation zu erzeugen, indem mehr Währung geschaffen wird (wie es ein Staat tun kann), sondern dass das Netzwerk selbst durch Mining die Ausgabe von Bitcoin dezentral und immer entsprechend der tatsächlichen Nachfrage steuert.

Transaktionsgeschwindigkeit

Alle Bitcoin-Transaktionen sind in wenigen Minuten abgeschlossen. Transaktionen verbreiten sich fast augenblicklich über das Netzwerk und werden innerhalb von Minuten bestätigt. Auch in diesem Aspekt ist das traditionelle Bankwesen der Verlierer. Inländische Banküberweisungen werden in der Regel innerhalb von einem Tag ausgeführt. Wenn es um internationale Überweisungen geht, werden die Dinge komplizierter: Sie dauern in der Regel mehrere Tage und sind mit hohen Gebühren verbunden. Bitcoin-Überweisungen hingegen erfolgen praktisch sofort.

Wie lange dauert so eine Bitcoin-Transaktion? Das Bitcoin-Protokoll verwaltet alle zehn Minuten einen Block. Da Bitcoin-Transaktionen also alle zehn Minuten durchgeführt werden, dauern sie auch maximal zehn Minuten. Aber Achtung: Nach der Bestätigung kann eine Bitcoin-Transaktion nicht mehr rückgängig gemacht werden, von niemandem. Nicht von Ihnen, Ihrer Bank, dem US-Präsidenten oder gar Satoshi selbst – überlegen Sie also lieber zweimal, bevor Sie die Transaktion final machen.

Anonymität

Bitcoin nicht vollständig anonym, da es nicht für diesen Zweck konzipiert wurde. Vielmehr handelt es sich um eine pseudo-anonyme Währung, denn obwohl alle Transaktionen und die einzelnen Adressen ersichtlich sind, kann die Person, die diese Bitcoins besitzt, nicht identifiziert werden, da ihre Identität nicht direkt mit ihnen verbunden ist.

Die Wahrung der Anonymität bei Transaktionen mit Kryptowährungen wie Bitcoin ist nicht nur sinnvoll für Menschen, die eine illegale Handlung begehen wollen. Das Erreichen eines Höchstmaßes an Anonymität ist genau eines jener Ziele, die aus Datenschutzgründen jede:r verfolgen sollte, insbesondere, wenn wir unser Geld vor neugierigen Blicken schützen wollen.

Fazit zu den Eigenschaften von Bitcoin

Lassen Sie uns abschließend die wichtigsten Eigenschaften von Bitcoin, die wir in diesem Artikel erläutert haben, zusammenfassen:

  • Bitcoin ist ein Zahlungs-Netzwerk, ein Protokoll und eine digitale Währung.
  • Es ist von keinem Staat abhängig, Bitcoin ist dezentralisiert.
  • Jeder kann das Bitcoin-Netzwerk einsehen. Es ist transparent und öffentlich.
  • Die virtuelle Währung Bitcoin ist nicht anonym. Obwohl die Daten von Transaktion, Absender:in und Empfänger:in nicht miteinander verknüpft werden, könnten sie identifizierbar sein.
  • Bitcoin-Transaktionen sind schnell – und unumkehrbar.

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