Schöne Liebessprüche, liebevoll ausgewählt
Liebevoll ausgewählte Liebessprüche und Liebesgedichte haben wir im folgenden für Sie zusammengestellt – die Schönsten sind mit Bild. Sie können diese Sprüche zum Thema Liebe zum Beispiel für einen privaten Brief an einen lieben Freund / an eine liebe Freundin verwenden. Auch auf Glückwunschkarten oder als Geschenkanhänger macht sich ein schöner Liebesspruch gut.
Wir haben die Liebessprüche, derer es viele gibt, in verschiedene Rubriken unterteilt. Hier zunächst Liebessprüche, die die Liebe zwischen Paaren betreffen, die einfach nur schön sind und die “beseelen” – die auch auf besonderen Karten ihren Sinn erfüllen, zum Beispiel auf Glückwunschkarten.
Liebessprüche für Paare, die sich lieben
Love Letter To Refugees
Never Give Up!
Footprints In This World
Please read the text on the PDF.
Deutsche Übersetzung untenstehend auf der Spruchseite.
Gönne dich dir selbst!
Ich sage nicht: Tue das immer.
Tue es wieder einmal.
Sei wie für alle anderen Menschen
auch für dich selbst da.
Oder jedenfalls sei es
nach allen anderen.
Gerade für sehr altruistisch veranlagte Menschen ein sehr schöner Spruch bzw. Wunsch. Aber auch generell für uns selber, wenn wir uns bewusst machen, dass wir sozusagen unsere eigene Gesellschaft genießen können. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass wir uns selber gegenüber gute Gedanken hegen, manche Sachen einmal langsamer machen, bewusst für uns eine schöne Pause einlegen usw. – kurzum: indem wir uns selbst gegenüber bewusst Wertschätzung erweisen.
An solch’ einem Tag im Leben
sei Ausdruck diesem Wunsch gegeben,
dass Gottes Segen, Gottes Güte
dich stets begleite und behüte.
Lebenslandschaften
Der Glaube
an uns selbst
ist der Fels
in der Brandung.
Die Hoffnung
ist unsere kleine Insel
im Meer
der Hoffnungslosigkeit.
Die Liebe
ist die Brücke,
die uns sicher
über alle Klippen und Wogen
des Lebens führt.
Tipp: Aus diesem Lebenslandschaften-Gedicht können Sie auch den dritten Teil gut als Spruch zum Valentinstag verwenden.
Der Spruch erinnert vielleicht an ein Zitat aus der Bibel, und kann damit für gläubige Menschen einen religiösen bzw. spirituellen Charakter haben:
Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe.
Von diesen dreien aber ist die Liebe das Größte.
Die Liebe entzünde
dein Herz mit Flammen.
Sie erwärme dein Haus,
sie erwärme die Herzen
derer, die du magst.
Deine Liebe erhelle
auch den Weg derer,
die vom Dunkel
überrascht sind.
Zeit für ein Liebesgedicht
Ich liebe deine Falten
die alten
die ich seit Jahrzehnten
schon küsse und auch
die neuen
die sich um
deine strahlenden Augen
verstreuen
O ja – deine Falten
Ich liebe am Morgen
dein Erwachen
dein Strecken,
dein Gähnen
„Nur noch fünf Minuten liegen“
in die Kissen zu kuscheln
und dich bei mir anzuschmiegen
Ich liebe es, wie du mich anschaust
wenn du willst
dass ich seh, was dir graut
und dich anlehnst
hoffend, dass es
mich nicht umhaut.
Ich liebe sogar
deine Art, unsre Tür abzuschleifen
auch wenn manchmal die Worte
die ich dafür finde
gelinde
gesagt
was andres verkünden
Und für das
was ich noch nicht
so vollkommen
an dir begreifen kann
hab ich ja Zeit
den Rest unsrer Tage
mich im lieben
zu üben
Wenn uns etwas aus dem
gewohnten Gleise wirft,
bilden wir uns ein,
alles sei verloren.
Dabei fängt nur
etwas Neues, Gutes an.
Solange Leben da ist,
gibt es auch Glück.
Eine der Quellen des Glücks liegt vielleicht auch in einem zuversichtlichen Neubeginn. Nicht immer müssen wir das Neue fürchten. Vertrauen wir darauf, dass wir auf ungewohnten Gleisen unseres Lebens wunderschöne Blumen am Wegesrand finden werden!
Betrachte einmal die Dinge
von einer anderen Seite,
als du sie bisher gesehen hast,
denn das heißt, ein neues Leben
beginnen.
Dieser Spruch kann uns Mut machen, mit Zuversicht neu zu beginnen. Setzen wir an die Stelle der Furcht vor dem, was kommen mag, und die Bedenken, die wir in uns tragen, einmal Neugierde und Offenheit. Vielleicht versetzt uns dieser kurze Perspektivenwechsel in einen zuversichtlichen Zustand, und ermutigt uns für einen nächsten, neuen Schritt.
Liebe berauscht, sagt man.
Liebe ernüchtert, sagt man.
Liebe lässt klar sehen, sagt man.
Liebe macht blind.
Liebe verdirbt.
Liebe veredelt.
Liebe stärkt.
Liebe schwächt.
Liebe bringt Pein,
und Liebe bringt Glück.
Wo, wer ist jener sagt man?
Liebe macht gar nichts,
erwidere ich ihm.
Wir machen die Liebe zu dem,
was sie uns wird.

Der richtige Abstand
Der Igel spricht zur Igelin
mich friert die Kälte
auch tief drin
Komm gib mir deinen Arm
dann wird mir wieder warm
Die Igelin zum Igel spricht
nur meinen Arm
das reicht doch nicht
Ich werde meinen Rücken
an deinen feste drücken
Der Igel spricht zur Igelin
das ist bedenklich
in dem Sinn
wenn wir zu nah uns setzen
die Stacheln uns verletzen
Die Igelin zum Igel spricht
da hast du recht
das geht so nicht
Ich werde es erkunden
Ich will dich nicht verwunden
Die Nähe
sollte reichen
dass Wärme hält verbunden
Der Abstand
sollte reichen
dass Stacheln nicht verwunden
Ich möchte dir ein Liebes schenken…
Ich möchte dir ein Liebes schenken,
das dich mir zur Vertrauten macht:
aus meinem Tag ein Deingedenken
und einen Traum aus meiner Nacht.
Mir ist, dass wir uns selig fänden
und dass du dann wie ein Geschmeid
mir lösest aus den müden Händen
die niebegehrte Zärtlichkeit.

Sei du selbst.
Lerne,
durch dein Handeln Gefühle,
Empfindungen und Farben
zu erschaffen wie der Maler,
wie der Schöpfer des Universums.
In dir selbst liegt der Platz der größten Liebe.
Es gibt keinen anderen Ort, um zu lieben.
Weisheit der amerikanischen Ureinwohner
Am besten können wir wohl unsere Liebe ausdrücken, wenn wir ganz “wir selbst” sind. Sobald wir zu sehr versuchen, es anderen recht zu machen, verlieren wir uns in den (vielleicht manchmal vermeintlichen) Erwartungen und Anforderungen von außen. Am besten agieren wir aus unserer eigenen, inneren Mitte heraus. Sobald wir von uns heraus gestalten (und nicht nur re-agieren), können wir kreativer und schöpferischer sein, und damit einhergehend möglicherweise liebevoller und zugewandter unseren Nächsten gegenüber sein.

Stiller Traum
Die Erinnerung vom Wassertropfen im Herzen,
sie verweilt in Stille, hält sicher ein die Grenzen.
Man will gerne von bunter Kirschblüten Felder naschen,
sein Gemüt neu erfahren und mit Quellwasser waschen.
Nach einer klaren Nacht, verlebt in freier Laune.
Erwacht, neu geschaffen, das Morgenrot der Sonne.
In Rosenblüten will man gern reizvoll eintauchen,
den Knospen leise die Wahrheit ins Ohr …
Liebe ist,
dem geliebten Wesen Recht geben,
wenn es Unrecht hat.
Dieser Liebesspruch könnte zu den Sprüchen gehören, die vielleicht nicht stimmen: sich einer konstruktiven Auseinandersetzung zu verweigern und damit eine nur vermeintliche Harmonie herzustellen, könnte manchmal sogar das Gegenteil von Liebe sein.

Es ist mit der Liebe
wie mit den Pflanzen:
Wer Liebe ernten will,
muss Liebe säen.
Diese Saat kann zehnfach oder sogar hundert- oder tausendfach aufgehen, denken wir hierbei nur an Menschen, die trotz äußerer Widerstände nach ihren Idealen gelebt haben. Sie können für uns ein Vorbild sein, insbesondere wenn uns die Widerstände sehr groß erscheinen – seien es äußere oder auch innere Widerstände.

Schön ist eigentlich alles,
was man mit Liebe betrachtet.
Je mehr jemand die Welt liebt,
desto schöner wird er sie finden.
Ja, eine positive, zuversichtliche und liebevolle innere Einstellung den Situationen und Ereignissen gegenüber kann dafür sorgen, dass die Welt für uns schön wird – auch wenn sie vielleicht manchmal nicht unseren Erwartungen entspricht.
Die Liebe ist der Endzweck
der Weltgeschichte –
das Amen des Universums
Was für ein schöner Vergleich über die Liebe und was die Liebe ist! Es geht hier wohl nicht nur um die romantische Liebe zu einem Menschen, sondern um die Liebesfähigkeit zu anderen Menschen an sich … jedenfalls lässt sich das so auslegen, auch wenn es ein schöner Festtagsspruch zur Liebe ist.

Man sagt, die Liebe öffnet eine Tür
von einem Herzen zum andern;
doch wo es keine Mauer gibt,
wo soll dann eine Türe sein?
Sagt nicht auch Edgar Cayce in mehreren seiner Readings, dass wir alle eins sind? Und so mag der Gedanke, unsere Herzen hätten eine Mauer zu anderen Menschen, wohl ein Irrtum sein. Wir mögen uns vielleicht manchmal von anderen Menschen zurückziehen, aber spirituell gesehen sind wir alle miteinander verbunden. Denken wir vielleicht besonders in den Tagen vor Weihnachten an die spirituelle Botschaft, unsere Herzen füreinander zu öffnen.

Ein Teil von dir ist Teil
meines Herzens geworden,
und siehst du: so sind wir
beide beieinander.
Für immer zusammen
und niemals getrennt,
vielleicht in der Entfernung,
aber niemals im Herzen.
Übersetzung von Betina Graf – in der englischen Sprache ein wunderschöner Liebesspruch, nicht wahr?
Im englischen Original:
A part of you has grown in me.
And so you see, it’s you and me –
together forever and never apart,
maybe in distance, but never in heart.
Zwei Königskinder.
1. Es waren zwei Königskinder,
die hatten einander so lieb,
sie konnten beisammen nicht kommen,
das Wasser war viel zu tief.
2. Ach Liebster, könntest du schwimmen,
so schwimm doch herüber zu mir!
Drei Kerzen will ich anzünden,
und die soll’n leuchten zu dir.
3. Das hört ein falsches Nönnchen,
die tat, als wenn sie schlief;
sie tät die Kerzlein auslöschen,
der Jüngling ertrank so tief.
4. Es war an ein’m Sonntagmorgen,
die Leut waren alle so froh,
nicht so die Königstochter,
ihr Augen saßen ihr zu.
5. Ach Mutter, herzliebste Mutter,
der Kopf tut mir so weh;
ich möcht so gern spazieren
wohl an die grüne See.
6. Ach Tochter, herzliebste Tochter,
allein sollst du nicht gehn,
weck auf deine jüngste Schwester,
und die soll mit dir gehn.
7. Ach Mutter, herzliebste Mutter,
meine Schwester ist noch ein Kind;
sie pflückt ja all die Blümlein,
die auf Grünheide sind.
8. Ach Tochter, herzliebste Tochter,
allein sollst du nicht gehn;
weck auf deinen jüngsten Bruder,
und der soll mit dir gehn.
9. Ach Mutter, herzliebste Mutter,
mein Bruder ist noch ein Kind;
er schießt mir alle Vöglein,
die auf Grünheide sind.
10. Die Mutter ging nach der Kirche,
die Tochter hielt ihren Gang;
sie ging so lang spazieren,
bis sie den Fischer fand.
11. Ach Fischer, liebster Fischer,
willst du verdienen groß Lohn,
so wirf dein Netz ins Wasser
und fisch mir den Königssohn.
12. Er warf das Netz ins Wasser,
es ging bis auf den Grund;
der erste Fisch, den er fischet,
das war des Königs Sohn.
13. Sie fasst ihn in ihre Arme
und küsst seinen toten Mund:
Ach Mündlein, könntest du sprechen,
so wär mein jung Herz gesund.
14. Was nahm sie von ihrem Haupte,
eine güldene Königskron:
Sieh da, wohledler Fischer,
hast dein’ verdienten Lohn.
15. Was zog sie ab vom Finger,
ein Ringlein von Gold so rot:
Sieh da, wohledler Fischer,
kauf deinen Kindern Brot.
16. Sie schwang um sich ihren Mantel
und sprang wohl in die See:
Gut’ Nacht, mein Vater und Mutter,
ihr seht mich nimmermehr.
17. Da hört man Glöcklein läuten,
da hört man Jammer und Not;
hier liegen zwei Königskinder,
die sind alle beide tot.
Ein Bündel an Leben
Ein Bündel an Leben bin ich.
Kraftvoll spüre ich meine Energie.
Wohin führt mich
dieser Sog nach Leben?
Ich bin herausgefallen
aus Raum und Zeit.
Alles ist möglich,
nichts muss sein.
Blank und bloß steh‘ ich da.
Alle Filter sind abgefallen.
Es gibt mich pur,
in Licht und Schatten.
Heil fühle ich mich,
unverwundbar in meinem Selbst.
Ja, nein, vielleicht, weiß nicht,
alles darf sein, alles ist gut.
Wir sind auf dem Weg.
„Dein Weg soll eine Liebesreise sein.“
Stolpernd, fallend, wieder aufstehend;
lachend, tanzend reichen wir uns die Hände.
Und lieben.
Ich liebe dich
Ich liebe dich, du Seele, die da irrt
im Tal des Lebens nach dem rechten Glücke,
ich liebe dich, die manch ein Wahn verwirrt,
der manch ein Traum zerbrach in Staub und Stücke.
Ich liebe deine armen wunden Schwingen,
die ungestoßen in mir möchten wohnen;
ich möchte dich mit Güte ganz durchdringen,
ich möchte dich in allen Tiefen schonen.
Ich meint’, es müsst’s in meinen Augen steh’n,
auf meinen Wangen müsst’ man’s brennen seh’n,
zu lesen wär’s auf meinem stummen Mund,
ein jeder Atemzug gäb’s laut ihr kund,
und sie merkt nichts von all’ dem bangen Treiben:
Dein ist mein Herz. Und soll es ewig, ewig bleiben.
Komplett lautet das Gedicht:
Ungeduld
Ich schnitt es gern in alle Rinden ein,
ich grüb’ es gern in jeden Kieselstein,
ich möcht’ es sä’n auf jedes frische Beet
Mit Kressensamen, der es schnell verrät,
auf jeden weißen Zettel möcht’ ich schreiben:
Dein ist mein Herz. Dein ist mein Herz
und soll es ewig, ewig bleiben.
Ich möcht’ mir ziehen einen jungen Star,
bis dass er spräch’ die Worte rein und klar,
bis er sie spräch’ mit meines Mundes Klang,
mit meines Herzens vollem, heißem Drang,
dann säng’ er hell durch ihre Fensterscheiben:
Dein ist mein Herz. Dein ist mein Herz
und soll es ewig, ewig bleiben.
Den Morgenwinden möcht’ ich’s hauchen ein,
ich möcht’ es säuseln durch den regen Hain;
o leuchtet’ es aus jedem Blumenstern,
trüg’ es der Duft zu ihr von nah und fern,
ihr Wogen, könnt’ ihr nichts als Räder treiben?
Dein ist mein Herz. Dein ist mein Herz
und soll es ewig, ewig bleiben.
Ich meint’, es müsst’s in meinen Augen steh’n,
auf meinen Wangen müsst’ man’s brennen seh’n,
zu lesen wär’s auf meinem stummen Mund,
ein jeder Atemzug gäb’s laut ihr kund,
und sie merkt nichts von all’ dem bangen Treiben:
Dein ist mein Herz. Dein ist mein Herz
und soll es ewig, ewig bleiben.

Ich liebe dich!
Ich liebe dich, du Tau des Morgens,
dein Reif, er schmeckt wie süßer Wein,
dein Lächeln schenkt mir Wohlbefinden,
du lässt mich endlos glücklich sein.
Ich liebe dich, mein Licht des Tages,
dein Strahl trifft gnadenlos mein Herz,
dein Blick, er schenkt mir Anerkennung,
mit dir ertrag ich jeden Schmerz.
Ich liebe dich, du Mond des Abends,
dein Schein erhellt mir stets den Pfad,
du bist mein monotones Leben,
aber auch mein Wechselbad.
Ich liebe dich, mein Stern der Nächte,
dein Atem haucht mir Frohsinn zu,
dein Duft verzaubert meine Sinne,
mein größter Schatz, ja der bist du.
Dass du mich liebst, das wusst ich,
ich hatt es längst entdeckt;
doch als du mir’s gestanden,
hat es mich tief erschreckt.
Ich stieg wohl auf die Berge
und jubelte und sang;
ich ging ans Meer und weinte
beim Sonnenuntergang.
Mein Herz ist wie die Sonne
so flammend anzusehn,
und in ein Meer von Liebe
versinkt es groß und schön.
Dein Mund, der schön geschweifte,
dein Lächeln, das mich streifte,
dein Blick, der mich umarmte,
dein Schoß, der mich erwarmte,
dein Arm, der mich umschlungen,
dein Wort, das mich umsungen,
dein Haar, darein ich tauchte,
dein Atem, der mich hauchte,
dein Herz, das wilde Fohlen,
die Seele unverhohlen,
die Füße, welche liefen,
als meine Lippen riefen -:
Gehört wohl mir, ist alles meins,
wüsst nicht, was mir das Liebste wär,
und gäb nicht Höll noch Himmel her:
eines und alles, all und eins.
Du erfährst wieder, dass ich mich wohl befinde,
du weißt, dass ich dich herzlich lieb habe.
Wärst du nur jetzt bei mir!
Es sind überall große breite Betten,
und du solltest dich nicht beklagen,
wie es manchmal zu Hause geschieht.
Ach! mein Liebchen!
Es ist nichts besser als beisammen zu sein.
Wir wollen es uns immer sagen,
wenn wir uns wieder haben.
Im tollen Wahn
Im tollen Wahn hatt ich dich einst verlassen,
ich wollte gehen die ganze Welt zu Ende
und wollte sehn, ob ich die Liebe fände,
um liebevoll die Liebe zu umfassen.
Die Liebe suchte ich auf allen Gassen,
vor jeder Türe streckt ich aus die Hände
und bettelte um kleine Liebesspende –
doch lachend gab man mir nur kaltes Hassen.
Und immer irrte ich nach Liebe, immer
nach Liebe, doch die Liebe fand ich nimmer
und kehrte um nach Hause, krank und trübe.
Doch da bist du entgegen mir gekommen,
und ach! Was da in deinen Aug geschwommen,
das war die süße, lang gesuchte Liebe!
Wenn wir dieses Liebesgedicht lesen, denken wir vielleicht an eine vom Autor zunächst verschmähte Liebe. Doch diesen Spruch schrieb Heinrich Heine an seine Mutter.

Liebeslied
Wie soll ich meine Seele halten, dass
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle,
die nicht weiterschwingt,
wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.
Dieser wunderbare Liebesspruch von Rainer Maria Rilke entführt uns in eine spirituelle Welt, in die Welt der Seele. Doch nicht nur in einer Liebesbeziehung können wir vielleicht manchmal dieses harmonische Zusammenspiel betrachten, auch mit Freunden oder in der kurzen Begegnung mit einem Fremden kann eine zauberhafte oder beglückende Begegnung in einem besonderen Moment gelingen. Nehmen wir diese Augenblicke wahr und erfreuen wir uns an ihnen, so wie wenn wir schöne Blumen am Wegesrand ansehen. Wir müssen Sie nicht pflücken, sie gehören uns nicht, und doch können sie in unserem Gemüt als eindrucksvolle Erinnerung nachwirken.

Ich und du
Wir träumten voneinander
und sind davon erwacht,
wir leben, um uns zu lieben,
und sinken zurück in die Nacht.
Du tratst aus meinem Traume,
aus deinem trat ich hervor,
wir sterben, wenn sich eines
im andern ganz verlor.
Auf einer Lilie zittern
zwei Tropfen, rein und rund,
zerfließen in eins und rollen
hinab in des Kelches Grund.

Mein Herz, ich will dich fragen
Mein Herz, ich will dich fragen,
was ist denn Liebe, sag’? –
“Zwei Seelen und ein Gedanke,
zwei Herzen und ein Schlag!”
Und sprich, woher kommt Liebe? –
“Sie kommt und sie ist da!”
Und sprich, wie schwindet Liebe? –
“Die war’s nicht, der’s geschah!”
Und was ist reine Liebe? –
“Die ihrer selbst vergisst!”
Und wann ist Lieb’ am tiefsten? –
“Wenn sie am stillsten ist!”
Und wann ist Lieb’ am reichsten? –
“Das ist sie, wenn sie gibt!”
Und sprich, wie redet Liebe? –
“Die redet nicht, sie liebt!”

Liebt einander, aber macht
aus der Liebe keine Fessel:
Sie sei eher eine wogende See
zwischen den Küsten eurer Seelen.
Füllt jeder des anderen Becher,
aber trinkt nicht aus einem einzigen Becher.
Gebt einander von eurem Brot,
aber esst nicht von demselben Laib.
Singt und tanzt und freut euch zusammen,
aber gestattet einander, je für sich allein zu sein,
gerade so, wie die Saiten einer Laute allein sind,
auch wenn sie von derselben Musik erzittern.
Gebt Eure Herzen, aber nicht
in des anderen Gewahrsam.
Denn einzig die Hand des Lebens
kann eure Herzen fassen.
Und steht zueinander,
doch nicht zu dicht beieinander:
Denn die Säulen des Tempels
stehen je für sich,
und Eichbaum und Zypresse wachsen
nicht jedes in des anderen Schatten.
Därf ih‘s Dirndl liab’n
Ih bin jüngst verwichn
hin zan Pforra gschlichn:
„Därf ih‘s Dirndl liab’n?“
„Untasteh dih nit, ba meina Seel,
wonst as Dirndl liabst, so kimst in d Höll!“
Bin ih vull Valonga
zu da Muada gonga:
„Därf ih‘s Dirndl liab’n?“
„O du feiner Knob, es is noh zfrua,
wort bis d zeiti wirst, mei liaba Bua!“
Woar in großn Nötn,
hon ih n Vodan beten:
„Därf ih‘s Dirndl liab’n?“
„Duners Schlagl!“ schreit er in sein Zurn,
willst mein Steckn kostn, konst es tuan!“
Wos is onzufonga?
Bin zan Herrgott gonga:
„Därf ih‘s Dirndl liab’n?“
„Ei jo freilih“, sogt er und hot glocht,
„wegn an Büaberl hon ih’s Dirndl gmocht!“

Den Schiffsleuten, die die
Meerenge von Yura durchqueren,
bricht das Ruder und
wo es hingeht, ist ungewiss –
und genauso ungewiss ist,
ach, der Weg der Liebe.
Hyakunin isshu Nr. 46, Übersetzung der Viabilia-Redaktion
Yura no to o
wataru funabito
kaji o tae
yuku e mo shiranu
koi no michi ka na
Die Umschrift in lateinischen Buchstaben orientiert sich an modernen Aussprache-Standards.
Dieser Spruch stammt aus dem Hyakunin isshu, einer japanischen Gedichtanthologie, die vor rund 800 Jahren von Fujiwara Teika kompiliert wurde – manche der Gedichte sind jedoch wesentlich älter. Dieses Gedicht (Nr. 46 im Hyakunin isshu) stammt aus dem 10. Jahrhundert.
Die Phrase „nicht wissen, wo es hingeht“ bezieht sich grammatikalisch gleichzeitig auf die Schiffsleute wie auch auf den Weg der Liebe (Paronomasie; ein häufiges Stilmittel im Hyakunin isshu) und vergleicht diese so miteinander. Auch in „kaji o tae“ versteckt sich eine kleine Doppeldeutigkeit: Entweder kann der Ausdruck als „das Ruder bricht“ oder als „das Ruderseil reißt“ interpretiert werden.
Die Liebe kennt
weder Vergangenheit noch Zukunft.
Wie eine Flamme verwirklicht
sie sich im Augenblick,
mit ihrer unmittelbaren Schönheit.
Auf diese Weise erhält und heiligt
sie die gesamte Schöpfung.
Lerne, den Augenblick zu leben,
dann wird deine Furcht verschwinden
und der Augenblick wird zur Ewigkeit.
Es gibt keine andere Ewigkeit.
Liebe erweckt Liebe.