Aufmunternde Sprüche über das Älter werden
Aufmunternde Sprüche über das Älterwerden gibt es viele – verständlich, macht das Alter doch vor niemandem Halt. Schon immer und allerorts haben sich die Menschen mit dem Prozess des Alterns auseinandergesetzt. Das zeigt sich am Mythos des Phönix, der als alter Vogel verbrennt und als Küken von Neuem aus der Asche aufersteht, ebenso deutlich wie die Sage der nordischen Mythologie, nach welcher selbst der starke Gott Thor im Ringen gegen die Riesin Elli unterliegt, welche das hohe Alter personifiziert. Neben dem Tod ist das Älterwerden mit seinen oft unangenehmen Begleiterscheinungen das eine Schicksal, das uns alle betrifft – Frau wie Mann, arm wie reich, Nachbar wie Fremden.
Angesichts dessen, wie unangenehm das Älterwerden ist, ist es gut, dass mit zunehmender Lebenserfahrung auch unsere Weisheit steigt. So können wir besser damit klarkommen, dass uns im Spiegel ein zunehmend unbekannteres Gesicht anblickt, dass unser Körper an Leistungsfähigkeit einbüßt und dass immer neue Leiden uns piesacken.
Auch der Wunsch nach zurückerlangter (beziehungsweise niemals einzubüßender) Jugend überspannt die Grenzen von Zeit und Ort – nur leider ist dieser ebenso unerfüllbar, wie das Altern gewiss ist. Wie also begegnet mal dem oft hässlichen Thema “Alter” am besten? Wir sagen: Mit den Gedanken anderer, die das alte Schicksal schon ereilt hat, zum Wegweiser – und mit viel Humor!
Schon von Kindesbeinen an
hat ein jeder dann und wann
eine Zeit, da liegt er nieder
und erholt sich alsbald wieder.
Mit der Jahre stetem Schreiten
fängt das an, sich auszuweiten:
immer mehr tut weh und zwickt,
bis man nach dem Doktor schickt.
Der hilft tüchtig, doch alsbald
ist man dafür auch zu alt.
Sense trägt der letzte Arzt,
der, dem du versprochen wardst.
Tja, so ist die Sache eben:
Tödlich war noch jedes Leben.
Jetzt jedoch geht es noch weiter,
darum leide froh und heiter!
Leonie Ranly
Schöne Sprüche über das Älterwerden

Reif
Septemberabend fließt
rotleuchtend ins dämmrige Land.
Versöhnt nun und spielerisch reichen
Sommer und Herbst sich die Hand.Die kühlende Luft schmeckt nach Ernte
und samtbraunem Champignon.
Durch die Felder streicht flirrend
ein goldgelber Ton.Das Altsommerweib lächelt
erfahren und verwebend schön -
Erwartung des Herbstes formt freundliche Falten -
bereit nun die Erblühte
zum Gehn.Ich lasse mich streicheln,
ich bleib schweigend stehn,
ergraut im Gebälk, im Herz seelenbunt.
Hinter sonnenverwöhnten Lidern verwehn
rotflammend Sommernachtsträume.
Der Herbst meines Lebens
tut sich freundlich mir kund.Foto und Gedicht von Ringo Effenberger
Das Älterwerden fällt vielen Menschen schwer, denn man muss dabei akzeptieren, dass es im Leben nicht mehr länger bergauf, sondern langsam, aber stetig und sicher wieder bergab geht. Das ist schwer, vor allem, wenn die Gesellschaft so von Jugend besessen scheint wie unsere. Dabei bietet doch auch und gerade der Herbst viele Freuden: reifes Obst, Gemütlichkeit und Erlösung von der drückenden Hitze des Sommers!

Junge Leute reden von dem,
was sie tun, Alte davon,
was sie getan haben,
und Narren von dem,
was sie tun wollen.Französische Weisheit
Es ist nie zu spät, mit dem, was einem wirklich wichtig ist, anzufangen! Belassen wir es nicht beim Wünschen, sondern fangen wir in kleinen, uns nicht überfordernden Schritten damit an, unsere Wünsche in konkrete Ziele umzuwandeln und diese dann umzusetzen. Jeden Tag ein bisschen aus unserer Komfortzone heraus …
In der Jugend bekämpft
man fremde Ansichten,
im Alter ist man froh,
wenn man mit sich
selber fertig wird.
Es ist gut, wenn uns
die verrinnende Zeit
nicht als etwas erscheint,
das uns verbraucht,
sondern als etwas,
das uns vollendet.
Man bleibt jung,
solange man noch lernen,
neue Gewohnheiten annehmen
und einen Widerspruch ertragen kann.
Was die Zeit
dem Menschen an Haar entzieht,
das ersetzt sie ihm an Witz.
Wie alt man ist, merkt man
an dem Grad des Missbehagens,
das einem die Konfrontation
mit neuen Ideen bereitet.
Alter schützt
vor Torheit nicht.
Die Jugend ist die Zeit,
Weisheit zu lernen.
Das Alter ist die Zeit,
sie auszuüben.

Das Alter
ist ein natürlicher, menschlicher Zustand,
dem Gott seine eigenen Gefühle geschenkt hat,
die ihre eigenen Freuden in sich tragen.
Es kommt nicht darauf an,
dem Leben mehr Jahre zu geben,
sondern den Jahren
mehr Leben zu geben.
Entscheidend ist nicht,
wie alt man ist,
sondern wie man
alt ist.Schwedische Weisheit

Das Alter der Eltern soll man stets
im Gedächtnis behalten, denn
es kann Anlass zur Freude
wie auch zur Sorge sein.

Das Alter ist der
Schnee der Erde.

Der Winter liegt auf meinem Haupt,
aber der ewige Frühling
ruht in meiner Seele.
Auch wenn wir als Mensch altern, so wird doch über unsere Seele gesagt, dass sie ewig fortbesteht. Forschen Sie einmal in sich selber: Haben Sie das Gefühl, dass das, was Ihr Wesen ausmacht, altert? Es kann sein, dass unser Wesen mit der Zeit und den Lernerfahrungen hier auf der Erde schöner wird.
Zu wissen, wie man altert,
ist das Meisterwerk der Weisheit
und eines der schwierigsten Kapitel
aus der großen Kunst des Lebens.
Die alten Leute geben gerne
gute Verhaltensmaßregeln,
um sich darüber hinweg zu trösten,
dass sie nicht mehr imstande sind,
schlechte Beispiele abzugeben.
Das Alter ist nicht kindisch,
wie man spricht, es findet uns
nur noch als wahre Kinder.
Ist der Mensch mäßig und genügsam,
so ist auch das Alter keine schwere Last,
ist er es nicht, so ist auch die Jugend
voller Beschwerden.
Ist uns das Leben nicht gegeben,
damit wir reicher werden im Geist,
auch wenn die äußere Erscheinung leiden muss?
Wir alle gehen ins Tal hinab,
in welchem Alter wir auch stehen,
denn die Zeit hält keinen Augenblick still.
Jeder, der sich
die Fähigkeit erhält,
Schönes zu erkennen,
wird nie alt werden.

Die meisten Menschen,
die als weise Greise
in den Spiegel schauen –
sehen nur noch dieNarrenkappe des Lebens.
Hinterher ist man immer schlauer, und Erfahrung ist die beste Lehrmeisterin. Das wird vielen vor allem im fortgeschrittenen Alter deutlich, wenn sie die Entscheidungen der Vergangenheit, die sie wichtige Dinge über das Leben gelehrt haben, noch einmal mit der gewonnen Weisheit überdenken. Es nützt allerdings nicht, sich wegen der Vergangenheit Vorwürfe zu machen – beeinflussen lässt sich nur die Gegenwart und indirekt die Zukunft.

Das Kind und die alte Dame
Alte Frau,
warum sind deine Haare
so weiß wie Schnee.Ich musste meine Haarfarbe
dem Gewesenen überlassen.Warum hast du
so tiefe Falten im Gesicht.Ich musste die Spannkraft
meiner Haut
dem Gewesenen überlassen.Warum ist dein Rücken
so stark nach vorne gebeugt.Ich musste auch
meine Körperkraft
dem Gewesenen überlassen.Liebe Frau,
warum hast du
auf alle meine Fragen
eine Antwort.Weil ich meinen Geist
bisher behalten durfte.Kluge Frau,
ich habe nicht alles verstanden,
aber es war schön mit dir zu reden.
Das Älterwerden kostet uns Menschen viel – am Ende, wenn wir denn alt genug werden, sogar das Leben. Es ist nicht einfach, zu akzeptieren, dass die eigenen Fähigkeiten im Alter allmählich nachlassen. Es braucht eine besondere innere Stärke, um vor dem Alter keine Angst zu haben.

Altern
Wer den ganzen Tag nur sitzt,
hat bald das Sofa abgewetzt.
Mit ihm versinkt die Lebenskraft,
fühlt müde sich und abgeschlafft.Vorbei geh’n ihm die Lebensjahre,
die Haut wird rot, grau die Haare.
Er fühlt sich alt, ist ziemlich mürbe.
Wär es besser, dass er stürbe?Zum Halse kriecht sein Alterswurm,
bläst die Tröte, ruft auf zum Sturm.
Ein Rabe in die Höhe steigt.
Ein böses Omen. Hat er’s vergeigt?Sein Freund, stämmig wie ein Athlet,
erzählt ihm, dass grad nichts mehr geht.
Ein and’rer wankt, gebeugt und stumm,
sein wacher Geist hält ihn in Schwung.Nach äußeren Dingen trachtend,
innere Werte verachtend.
Die alten Wege abzuwandern,
ohne sich gleich abzusondern.Altern gleicht den Wellen im Meer:
“Lass dich tragen, bleib obenauf!
Treibe und mache dich nicht schwer.
Irgendwann endet jeder Lebenslauf!”
Sprüche über das Alter auf Bild

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Dieses Gedicht beschreibt unter anderem, dass es eine Zeit für Vorbereitungen gibt, aber dass diese Zeit nicht ewig währt. Wer sie versäumt, muss improvisieren. Das macht aber nichts, denn an jeden Winter schließt sich ein neuer Frühling mit neuen Chancen an.

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Wenn wir älter werden, kann das schon einmal Angst machen. Dieser Spruch spendet uns Trost, dass es in jedem Alter Glück und Hoffnung gibt. Älter werden kann auch zu mehr Gelassenheit führen, und uns die Aufs und Abs im Leben weniger turbulent erscheinen lassen.

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