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Mädchen am Handy

Überwachungssoftware: eine Möglichkeit, Ihr Kind vor Online-Gefahren zu schützen

„Spionage“ ist ein stark kontiertes Wort. Es ruft Assoziationen mit Geheimnissen, Gefahr, Kunstidentitäten, Politik und verletzter Privatsphäre hervor. Während uns Spionage in Hollywood-Filmen unterhält, wollen wir selbst nicht ausspioniert werden – kein Wunder also, dass z. B. die automatisierte Speicherung unserer Daten ein so hitzig diskutiertes und umkämpftes Thema ist, das immer wieder für Skandale sorgt.

Auch beim Stichwort „Handyspionage“ kommen den meisten sehr konkrete Bilder in den Sinn, wie die NSA-Affäre oder der bzw. die eifersüchtige Ex. Dabei gibt es einen sehr gerechtfertigten Einsatz von Überwachungssoftware wie beispielsweise mSpy für iPhone: nämlich auf dem Handy des eigenen Kindes.

Überwachungssoftware: schmaler Grat zwischen moralisch vertretbar und verwerflich

Damit sollen Sie selbstverständlich nicht ermutigt werden, die Privatsphäre Ihres Kindes zu verletzen. Auch die Kleinsten besitzen bereits Persönlichkeitsrechte, zu denen die Achtung ihrer Grenzen gehört. Nicht umsonst besitzen viele heutige Erwachsene sehr unangenehme Erinnerungen daran, wie ihr eigenes Tagebuch früher von den Eltern oder anderen gelesen wurde.

Vielmehr sollte Ihr Ziel sein, den großen, oft regelfreien und möglicherweise beängstigenden oder gefährlichen virtuellen Raum sicherer für Ihr Kind zu machen, indem sie dort ein Auge auf es haben und bei Gefahren reagieren können. Manchmal ist die Unterscheidung zwischen verletzter Privatsphäre und notwendiger Aufmerksamkeit eine Gratwanderung – manchmal sogar fließend. Aber wann ist das Elternsein schon leicht?

Überwachungssoftware: wie viel Überwachung ist sinnvoll?

Ob eine Überwachung des Handys Ihres Kindes sinnvoll ist und falls ja, welchen Umfang sie haben sollte, ist eine schwierige und für jeden Fall individuell zu beantwortende Frage. Folgende Punkte sollten Sie dabei bedenken:

  • Wie alt ist Ihr Kind? Je jünger Ihr Kind ist, umso mehr Kontrolle ist vermutlich ratsam.
  • Wie viel Erfahrung hat Ihr Kind bereits in der Online-Welt? Mit zunehmender Erfahrung kann sich Ihr Kind tendenziell sicherer durchs Netz bewegen.
  • Wie schätzen Sie Ihr Kind charakterlich ein? Ist es eher vorsichtig oder eher unbedarft?
  • Welche Möglichkeiten stehen Ihrem Kind bei der Handynutzung offen? Eine Einschränkung der zur Verfügung stehenden Optionen – am besten in Absprache mit Ihrem Kind und durch entsprechenden Passwortschutz gesichert – kann die Notwendigkeit einer Überwachung mindern. Aber Achtung: Kinder sind meist sehr gut darin, solche Sperren zu umgehen.

Überwachungssoftware: No-Gos und Erziehung zur Mündigkeit

Ein absolutes No-Go ist, Ihr Kind aus reiner Neugier zu überwachen, ihm nichts von der Überwachung zu sagen oder offensichtlich private (und ungefährliche) Gespräche auszuspionieren. Mit einer solchen Vorgehensweise können Sie das Vertrauen Ihres Kindes zu Ihnen nachhaltig zerstören.

Außerdem entbindet Sie die Handyüberwachung Ihres Kindes nicht von der Pflicht, es über Vorsichtsmaßnahmen im Netz aufzuklären (z. B. niemals den richtigen Namen oder andere personenbezogene Daten verraten) und im verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet zu schulen (z. B. aufdringliche Menschen blockieren). Die Handyüberwachung stellt lediglich eine Übergangslösung dar, bis Ihr Kind in der Lage ist, sich online selbst zu schützen.