Leid und Unglück empfinden
Leid und Unglück gehören zweifelsohne zu den weniger schönen Dingen im Leben – trotzdem (oder genau deswegen?) kann es guttun, inspirierende Sprüche darüber zu lesen und sich zu vergewissern, dass es auch anderen so geht. Denn obwohl Ihre Probleme natürlich etwas sehr Individuelles sind und von Ihnen auf Ihre persönliche Weise empfunden werden, ist das generelle Erleben von Leid und Unglück doch eine universelle Erfahrung des Menschseins. Gewiss, nicht alle müssen dasselbe Maß an Leiden erdulden, aber das Ganze ist ja auch kein Wettbewerb – eher sollten wir versuchen, Empathie für das Leiden unserer Mitmenschen aufzubringen, Verständnis zu zeigen und zu helfen, wo wir können.
In vielen Weltreligionen sind Leid und Unglück zentrale Themen. Vielleicht fällt Ihnen zuerst das Christentum ein, dass sogar ein Bild des absoluten Leids – Jesus am Kreuz – zu seinem Symbol der Hoffnung erklärt hat und auch sonst zur Prämisse steht, dass wir Menschen einander helfen müssen, selbst, wenn das für uns selbst Leid bedeutet. Anders geht der Buddhismus mit dem Thema Leid um. Dieser Glaube hat es sich nämlich auf die Fahne geschrieben, Gläubigen einen Ausweg aus dem mit der Wiedergeburt immer wieder neu entstehenden Leid zu zeigen: die Erleuchtung, die zum Durchbrechen des Reinkarnations-Kreislaufs und zum Eingehen ins Nirwana führt. Mit welcher Religion Sie auch sympathisieren mögen, sicher hat sie Antworten für Sie in Zeiten für Leid und Not. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall, dass bald sonnigere Zeiten für Sie kommen. ♥
Sprüche zum Thema Leid und Leiden

Der Mensch leidet, weil er Dinge
zu besitzen und zu behalten begehrt,
die ihrer Natur nach vergänglich sind.
Eines der großen Themen von Buddha war das Leid der Menschen; im Buddhismus spricht man von Anhaftung an Dingen oder Menschen. Eine Zeit der Umwälzung, wie sie die Bekämpfung des Coronavirus darstellt, kann unser Leben auf den Kopf stellen. Fühlten wir uns zuvor vielleicht sicher, so scheint nun nichts mehr, wie es war. Vertiefen wir uns nicht zu sehr in die Sorge und das Leid. Eine Erkenntnis, die wir aus dieser Situation wohl weltweit gewinnen können ist, dass nichts selbstverständlich ist.
Der Humor trägt die Seele
über Abgründe hinweg
und lehrt sie mit ihrem
eigenen Leid spielen.
Wende dich dem Licht
in deinem Herzen zu, das
von Leid unberührt ist.
In Gottes Hand gehalten
Halte dich fest an Gott,
mach’s wie der Vogel,
der auch nicht aufhört zu singen,
auch wenn der Ast bricht.
Denn er weiß,
dass er Flügel hat.
Für gläubige Menschen kann es wichtig sein zu wissen, sich in Gottes Hand geborgen fühlen zu dürfen. Das kann trösten in einer Zeit, in der manche von uns nicht genau wissen, wie es weitergeht. In Vertrauen auf Gott dürfen wir darauf setzen, dass wir aus einer Krise gestärkt herauskommen können.
Was immer es an Freude gibt auf der Welt,
alles entsteht aus dem Wunsch
nach dem Wohl der anderen.
Was immer es an Leiden gibt auf der Welt,
alles entsteht aus dem Wunsch
nach dem eigenen Wohl.

Du kannst dir inneren Frieden
und Glückseligkeit nicht herstellen.
Sie sind deine wahre Natur.
Sie bleiben übrig,
wenn du all das aufgibst,
was dich leiden lässt.
Warum es soviel Leiden,
so kurzes Glück nur gibt?
Warum denn immer scheiden,
wo wir so sehr geliebt?
So manches Aug’ gebrochen
und mancher Mund nun stumm,
der erst noch hold gesprochen;
du armes Herz, warum?
Was das Schicksal schickt, ertrage,
auch im Leide nicht verzage,
ob in Freude oder Trauer,
glaube niemals an die Dauer.
Erlösung kommt von innen, nicht von außen,
und wird erworben nur und nicht geschenkt.
Sie ist die Kraft des Inneren, die von draußen
rückstrahlend deines Schicksals Ströme lenkt.
Was fürchtest Du? Es kann dir nur begegnen,
was dir gemäß und was dir dienlich ist.
Ich weiß den Tag, da du dein Leid wirst segnen,
das dich gelehrt, zu werden, was du bist.

Welch ein kleines Teilchen der
unendlichen und unermesslichen Zeit
ist jedem von uns zugemessen!
So schnell wird es ja
von der Ewigkeit verschlungen.
Wie klein ist das Erdklümpchen,
auf dem Du umherschleichst!
Dies alles bedenke und halte
dann nichts für groß als das:
zu handeln, wie Deine Natur
Dich führt und zu leiden,
was das Leben mit sich bringt.
Kein Mensch kann den anderen
von seinem Leid befreien;
aber er kann ihm Mut machen,
das Leid zu tragen.
Der Geist ist durch seine Aktivität
der leitende Architekt
des eigenen Glücks
und Leidens.
Ein schöner Gedanke: dass wir in der Frage, ob wir glücklich oder unglücklich sind, nicht alleine von äußeren Umständen abhängig sind; wir haben es durch unsere eigene innere Einstellung in der Hand, unser Leben mit dem, was uns gerade zur Verfügung steht, zu etwas Gelungenem zu machen. Die „Zutaten“ dazu stehen uns jeden Tag zur Verfügung, sei es Mitgefühl (auch mit uns selbst), Humor und Lachen, Dankbarkeit, Freude an den kleinen Dingen, …

Wenn ein Problem gelöst werden kann,
warum unglücklich sein?
Und wenn es nicht gelöst werden kann,
was macht es dann für einen Sinn,
unglücklich zu sein?
Ohne Leiden
bildet sich
kein Charakter.
Wer um alle Dinge sorgen will,
den erwartet Leides viel.
Eines der größten Leiden
eines menschlichen Wesens
ist das Leid, das eine neue Idee
mit sich bringt.

Kettet Euch nicht wie Sklaven an das Schöne.
Doch kettet Euch auch nicht an das Leiden.
Alles ist im Wandel, beides vergeht.
Angst vor dem Leid
ist schlimmer als
das Leid selbst.
Und auf einmal merkst du äußerlich:
wieviel Kummer zu dir kam,
wieviel Freundschaft leise von dir wich,
alles Lachen von dir nahm.
Fragst verwundert in die Tage.
Doch die Tage hallen leer.
Dann verkümmert deine Klage …
du fragst niemanden mehr.
Lernst es endlich, dich zu fügen,
von den Sorgen gezähmt.
Willst dich selber nicht belügen
und erstickst, was dich grämt.
Sinnlos, arm erscheint das Leben dir,
längst zu lang ausgedehnt. – - –
Und auf einmal – -: Steht es neben dir,
an dich angelehnt – -
Was?
Das, was du so lang ersehnt.
Ein Gedicht, das das Schwere zwar aufzählt, das aber Hoffnung schenkt: Nach einer schweren Zeit kann – endlich – alles Schwierige zu Ende sein, und ein ganz neuer, lichtvoller Abschnitt beginnen. Selbst wenn wir in einer schwierigen Lebensphase das Licht am Ende eines Tunnels nicht sehen können, es kann sich auf einen Schlag alles zum Positiven wenden.
Im Bitteren findest du Süßigkeit.

Kummer darf sich nicht
in unserem Herzen ansammeln
wie Wasser in einem trüben Tümpel.