Was hilft gegen Einsamkeit? Haustier, Verein, Kirche und Co.
Während die medizinische Versorgung seit Jahrzehnten immer besser wird, entstehen an anderer Stelle Probleme, die es so vorher noch nie gegeben hat. Eines davon ist Einsamkeit. Sie kann viele Gründe haben: das immer isoliertere Leben in der Großstadt; Ängste, Phobien und andere psychische Erkrankungen; die geographisch immer weitreichendere Verteilung der einzelnen Familienmitglieder; Todesfälle in der Familie; oder auch besondere Ereignisse, wie zum Beispiel die sogenannte Coronakrise. Warum auch immer wir vereinsamen, Einsamkeit ist für Körper und Psyche höchst belastend und mindert die Lebensqualität. Umso wichtiger, zusammenzuhalten und sie zu bekämpfen.
Das ist allerdings oft leichter gesagt als getan. Eines steht jedoch fest: Es ist die Mühe wert. Hat man erst einmal eine Maßnahme gefunden, die hilft, nimmt die Lebensqualität in der Regel schnell zu. In diesem Artikel haben wir für Sie Ideen gesammelt, wie es gelingen kann, aus der Einsamkeit heraus die metaphorische Hand nach anderen auszustrecken – sei es im Verein, in der Kirche (hierfür Holzstühle stapelbar) oder in der Nachbarschaft.
Das Paradoxe an der Volkskrankheit Einsamkeit ist, dass immer mehr Menschen vereinsamen, obwohl sie Tür an Tür mit anderen Menschen wohnen. Die zunehmende Urbanisierung schafft eine Atmosphäre der Anonymität, die extrem isolierend sein kann. Wir möchte Sie ermutigen, aktiv den Kontakt mit Ihren Nachbar/innen zu suchen – schließlich sind sie die buchstäblich naheliegendste Lösung. Ein Ansprechen im Treppenhaus, eine Karte im Briefkasten, eine Einladung zu Kaffee und Kuchen oder zum Spieleabend, oder auch der Start eines Gemeinschaftsprojekts in der Nachbarschaft sind hervorragende Wege, um einen ersten Kontakt zu den entfremdeten Nachbar/innen herzustellen. Zwar möchte nicht jeder mehr Kontakt mit dem Nachbar, aber viele legen auch Wert auf eine gute und innige Nachbarschaft.
Gruppen in der Stadt bieten viele neue Kontakte
Wer bei der Suche nach neuen Bekanntschaften nicht vor der buchstäblich eigenen Haustür kehren will, tut oft gut daran, soziale Gruppen in der Stadt aufzusuchen. Diese Gruppen können alles mögliche sein: Workshops oder Volkshochschulkurse, Vereine, politische Gruppierungen, oder auch religiöse Gemeinden. Ein Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass Sie so direkt Menschen mit ähnlichen Interessen und Hobbys treffen können. Meist freuen sich Vereine und Co. sehr über engagierten Zuwachs. Und je nachdem, welche Gruppe in Ihrer Stadt Sie aufsuchen, haben Sie überdies die Chance, die Welt zumindest ein kleines Bisschen zu verbessern.
Ein Haustier als Mitbewohner?
Besonders schwer wiegt in der Einsamkeit oft die eigene, leblose Wohnung. Doch auch hier lässt sich vergleichsweise einfach Abhilfe schaffen, nämlich durch Haustiere. Nicht umsonst sagen viele Tierhalter/innen, dass ihre vierbeinigen Freunde für sie echte Familienmitglieder sind.
Allerdings sollte der Einzug eines tierischen Gefährten vorher durchdacht werden. Welche(s) Tier(e) würden Sie gerne als Mitbewohner haben? Je nach Tierart und -rasse unterscheiden sich die Bedürfnisse erheblich; schaffen Sie sich bitte kein Tier an, dem Sie nicht gerecht werden können (finanziell, zeitlich, aus Platzgründen etc.). Außerdem sollten Sie sich unbedingt im Vorfeld über die richtige Haltung Ihres Haustiers informieren und alles Nötige an Zubehör anschaffen. Optimalerweise adoptieren Sie Ihren Liebling aus dem örtlichen Tierheim: Hier stehen keine finanziellen Interessen im Vordergrund, sondern das langfristige Glück von Tier und Halter/in. Und wenn es doch nicht klappen sollte, kann das Tierheim Ihnen helfen oder notfalls das Tier wieder bei sich aufnehmen.