Gemütliche Wärme mit Strom – wo machen Elektroheizungen Sinn?
Im Vergleich zu Zentralheizungen sind Elektroheizungen in der Regel deutlich teurer, da Heizen mit Strom – von modernen Wärmepumpen mit günstigen Stromtarifen – schlichtweg teurer ist, als einen Raum mit Gas, Heizöl oder anderen Brennstoffen zu beheizen. Dennoch kann es gute Gründe dafür geben, eine Elektroheizung zu nutzen oder zumindest in Betracht zu ziehen.
Wann sich Elektroheizungen lohnen können, welche Arten es gibt und welche Vorteile und Nachteile sie im Vergleich zu klassischen Heizungen haben, können Sie der folgenden Zusammenfassung entnehmen.
Funktionsweise und Einsatzbereiche von Elektroheizungen
Elektroheizungen nutzen Strom aus der Steckdose, um den Raum auf die entsprechende gemütliche Temperatur zu bringen. Dazu setzen die meisten Elektroheizungen auf Heizstäbe, durch die Strom fließt. Daneben gibt es aber auch andere Arten von Elektroheizungen, wie beispielsweise Luft-Wärmepumpen, bei denen ein anderes Prinzip zum Einsatz kommt.
Da Sie für eine Elektroheizung keine Heizungsrohre verlegen oder andere komplizierten Installationsschritte vornehmen müssen, ist es sehr einfach, sie in Betrieb zu nehmen. Allerdings sind die meisten Modelle auch nicht besonders energieeffizient, so dass sie sich nur selten als alleinige Heizkörper in einem Raum eignen. Bei den Umwandlungsprozessen von Strom in Wärme geht schlichtweg mehr Energie verloren, als bei anderen Heizarten. Allerdings hat sich in diesem Bereich auch einiges getan. Schaut man sich die Elektroheizung Neuheiten der letzten Jahre an, findet man zunehmend auch sehr effiziente Lösungen, die durchaus als Dauerlösung geeignet sind.
Arten von Elektroheizungen
Es gibt drei gängige Typen von Elektroheizungen, die am häufigsten zum Einsatz kommen. Sie haben gemein, dass sie mit Strom betrieben werden. Welche das sind, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst:
Mobile Elektroheizungen: Solche Geräte werden auch als Radiator bezeichnet. Sie kommen in erster Linie als unterstützender Heizkörper zum schnellen Aufheizen oder in kleinen Räumen wie Hobbyraum, Garage oder Werkstatt zum Einsatz, wo kein Anschluss an die Zentralheizung vorhanden ist. Sie sind bereits sehr günstig zu haben. Radiatoren arbeiten in der Regel ohne Lüfter, es gibt aber auch Konvektoren, die ebenfalls mobil sind und mit einem Lüfter arbeiten, um die warme Luft im Raum besser zu verteilen.
Infrarotheizung: Infrarotheizungen arbeiten indirekt, denn sie erwärmen nicht die Luft, sondern Objekte und Kleidung, auf die die Strahlen treffen. Dadurch wird kein Staub aufgewirbelt, sie sind effizient und insbesondere in kleinen Räumen können sie sogar als alleiniger Heizkörper sinnvoll sein. Auch Natursteinheizungen wie Marmorheizungen sind eine Art Infrarotheizung, denn auch hier strahlen die Steine Wärme ab und geben sie direkt an Objekte ab.
Nachtspeicherheizung: Hierbei wird günstiger Nachtstrom verwendet, der in Wärme umgewandelt und in einem Speicherkern (häufig aus Magnesit) gespeichert wird. Über den Tag wird diese Wärme dann abgegeben. Die Anschaffungskosten sind etwas höher, sind sie richtig dimensioniert, eingerichtet und angeschlossen, können sie durchaus kosteneffizient sein. Eine Weiterentwicklung der Nachtspeicherheizung ist die Flächenspeicherheizung, die aber nochmals teurer in der Anschaffung ist. Auch elektrische Fußbodenheizungen werden häufig als eine Variante der Nachtspeicherheizung verbaut.
Darüber hinaus gibt es auch noch andere Arten von Elektroheizungen wie Heizlüfter für den kurzfristigen Einsatz in Partyräumen oder Elektrokamine, die für ein künstliches Flackern von Kaminfeuer und eine angenehme Atmosphäre im Wohnzimmer sorgen können, ohne dass Sie einen Schornstein brauchen.
Vor- und Nachteile von Elektroheizungen im Allgemeinen
Der wohl größte Vorteil einer Elektroheizung sind die günstigen Anschaffungskosten. Sie lassen sich zudem sehr einfach montieren, es müssen keine Rohre verlegt werden und Sie brauchen kein Abgassystem, wie beispielsweise bei einem Holzofen. Daher sind Elektrokamine auch beispielsweise im Wohnzimmer sehr beliebt, denn hier geht es nur zweitrangig um die Wärmeentwicklung, sondern vielmehr auch darum, für Gemütlichkeit zu sorgen.
Der Wartungsaufwand von Elektroheizungen ist minimal, Sie müssen den Schornsteinfeger nicht kommen lassen und sie lassen sich zudem sehr einfach wieder entfernen. Im Vergleich zu klassischen Heizkörpern sind Elektroheizungen zudem recht platzsparend, denn Sie können sich eine große Heizungsanlage oder einen Öltank sparen.
Allerdings haben die günstigen Anschaffungskosten ihren Preis: Die Betriebskosten sind häufig deutlich höher, so dass eine Elektroheizung als Ersatz für eine Zentralheizung nur selten in Frage kommt, da sie schlichtweg unwirtschaftlicher sind. Viele Elektroheizungen haben zudem eine schlechte Energieeffizienzklasse und sie werden nicht selten sehr heiß, was zu einer unnötigen Gefahr werden kann, wenn Sie zum Beispiel Kinder im Haus haben.
Wann sich eine Elektroheizung lohnt
Obwohl eine reine Elektroheizung sich nur selten lohnt, gibt es sinnvolle Einsatzbereiche für Elektroheizungen, die über den Gemütlichkeitsfaktor eines Elektrokamins mit flackernden künstlichen Flammen hinausgehen. Insbesondere für kleine Räume, die nicht am Heizungssystem angeschlossen sind oder überall dort, wo Sie einen Raum kurzfristig schnell aufheizen möchten, kann eine Elektroheizung eine sehr gute Alternative sein. Daher kommt sie häufig in Gartenhäusern, Wochenendhäusern, im Wintergarten, der Werkstatt und Garage oder auch in ausgebauten Dachböden sowie als Ergänzungsheizkörper im Badezimmer (auch als Handtuchwärmer) oder im Partyraum zum Einsatz.