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Betina Graf Über uns

Die Wasserpfeife – vom Orient in den Okzident

Ihr Ursprung wird in Indien vermutet. Die erste Wasserpfeife oder Shisha war vermutlich eine Kokosnuss, die praktischerweise an ihrem zugespitzen Ende drei Punkte besitzt, die schwächer gewandet sind als die sonst sehr harte Schale. So kann mit der Kokosnuss sehr einfach eine Shisha gebaut werden, indem sie über einen der drei Punkte, die dazu durchbrochen werden, mit Wasser befüllt oder gleich das vorhandene Kokoswasser genutzt wird. Dann wird ein Bambusrohr eingeführt, das bis in das Wasser reicht und am oberen Ende eine Schale für den Tabak besitzt. Jetzt fehlt noch ein zweites Rohr, das bis in den Hohlraum über dem Wasser geschoben wird und das zum Ansaugen des Tabakrauchs dient. Beide Bambusrohre zuvor mit Baumharz abdichten und die Shisha ist fertig.

Die heutige Form erhielt die Shisha im Nahen Osten, wobei nicht ganz sicher ist, ob sie zuerst im Iran oder in Ägypten eingesetzt wurde.

Ein Exot macht Karriere

In den westlichen Kulturkreis hielt die Wasserpfeife zunächst nur über die Literatur Einzug. In den Märchen von Tausend und einer Nacht, aber auch den Geschichten Karl Mays war die Shisha ein Teil der szenischen Ausstattung. Realität wurde sie etwa in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Beginn des Wirtschaftswunders ab den 1960er-Jahren, jedoch vorerst fast ausschließlich in den Kreisen der zugewanderten Gastarbeiter, die sich verständlicherweise etwas ihrer Kultur mit in die neue Heimat brachten.

Warum nun die Shisha speziell mit dem Anbruch des neuen Jahrtausends in Westeuropa eine so hohe Popularität erreichte und der Boom noch lange nicht zu Ende ist, hängt paradoxerweise mit der Verbannung von Rauchern aus der Öffentlichkeit zusammen. Vereinfacht ausgedrückt gibt die Shisha dem Rauchen ein neues Gesicht, das nicht mit den negativen Eigenschaften verbunden ist wie das der Zigarette. Wer aber auch hier auf Nummer sicher gehen will, greift einfach zur E-Shisha, die zudem einfacher zu handhaben ist als eine Wasserpfeife.

Deutsche Tabakbauern profitieren vom Shisha-Fieber

Die schon seit Jahrzehnten laufenden Anti-Raucher-Kampagnen zeigten zusammen mit Rauchverboten vor allem bei den Tabakbauern in der BRD ihre Wirkung. Nachdem dann noch im Jahr 2009 die EU-Subventionen für den Tabakanbau gestrichen wurden, sahen viele Skeptiker das Ende dieses Landwirtschaftsbereichs voraus. Tatsächlich machten viele kleine Bauern ihren Hof dicht oder stellten auf andere Bereiche um. Doch das endgültige Aus kam nicht und dies ist dem Shisha-Boom zu verdanken. Sicher ist der jährliche Ernteertrag an Tabak kleiner geworden, er hat sich aber bei den noch verbliebenen Tabakbauern stabilisiert, wobei die Ernte von rund 5000 Tonnen pro Jahr zu gut 95 % in Shishas landet.

Wie viele Shisha-Bars es inzwischen in Deutschland gibt, verrät keine Statistik, da bei Gewerbeanmeldungen gastronomischer Betriebe keine Spezifizierung angegeben werden muss und dies zudem Ländersache ist. Hinzu kommen unzählige private Shisha-Clubs, die nirgends registriert sind. Ob nun das Shisha-Rauchen genauso gesund oder ungesund ist wie die Zigarette, darüber streiten die Experten noch ein wenig. Die E-Shisha kann hierbei schon einmal eine Alternative sein.