Ätherisches CBD-Öl - der neueste Gesundheitswahnsinn
Über CBD wird nun schon seit Jahren immer wieder im Internet, in den Nachrichten und in der medizinischen Fachpresse berichtet. Die angebliche Wundersubstanz aus der Hanfpflanze wird als CBD-Öl, als CBD-Creme oder als CBD-Schokolade vermarktet und scheint der neueste Gesundheitswahnsinn zu sein.
Im Internet kursieren die wildesten Behauptungen über den Stoff. Für die verschiedensten Krankheiten gibt es im Netz Anleitungen für die Behandlung mit CBD. Diese sind zwar zum Teil wissenschaftlich fundiert, noch öfter entbehren sie aber jeglicher medizinischer Basis. Der Beliebtheit von CBD tut das allerdings keinen Abbruch. Chronisch Kranke und Sportler, aber auch gestresste Normalbürger, experimentieren mit CBD und berichten oft von positiven Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden. Ein Produkt, das von dem Hype profitieren soll, ist ätherisches CBD-Öl. Kann diese exotische CBD-Variante halten, was sie verspricht?
CBD-Öl: ätherisch vs. „normal“
Viele Menschen halten reguläres CBD-Öl für ein ätherisches Öl. Das ist aber nicht ganz richtig, denn es weist eine andere chemische Zusammensetzung auf als ätherische Öle. Diese bestehen nämlich ausschließlich aus flüchtigen Substanzen, das heißt sie verdunsten, ohne einen Rückstand zu hinterlassen. Sie werden beispielsweise durch die Extraktion mit Wasserdampf gewonnen.
CBD kann hingegen auf diese Weise nicht aus der Hanfpflanze extrahiert werden, da es nicht verdunstet. CBD-Öl enthält daher neben CBD eine ganze Reihe von anderen Substanzen, die nicht verdunsten und ist somit kein ätherisches Öl. Umgekehrt enthält ätherisches Hanföl CBD nur in Spuren und kann daher nicht wirklich als CBD-Öl bezeichnet werden. Ätherisches CBD-Öl entsteht nur, wenn einem ätherischen Öl nachträglich CBD hinzugefügt wird. Dabei muss es sich nicht unbedingt um Hanföl handeln, auch andere ätherische Öle kommen in Frage.
Anwendung von ätherischem CBD-Öl
Die meisten CBD-Produkte werden als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen oder auf die Haut aufgetragen. Bei manchen Herstellern, zum Beispiel Cibdol, wird CBD auch in der Form von Pasten oder Tinkturen zur sublingualen Einnahme angeboten. Zu den zahlreichen Varianten der Anwendung von CBD gehören sogar Esswaren wie Fruchtgummis oder Kekse. Das ist mit ätherischen Ölen nicht möglich, denn sie enthalten oft Stoffe, die in hoher Konzentration die Haut reizen können. Ätherische Öle werden hingegen in der Regel in Duftlampen oder elektrischen Duftgeräten verdampft. So verteilen sie sich in der Raumluft und verströmen einen angenehmen Duft. Auch ätherisches CBD-Öl kann auf diese Weise angewendet werden. In der entsprechenden Verdünnung können ätherische Öle auch auf die Haut aufgetragen werden und sind oft in Kosmetikprodukten enthalten.
Kann ätherisches CBD-Öl gesundheitsfördernd sein?
Die Nutzung von ätherischem CBD-Öl aus gesundheitlichen Gründen dürfte wohl kaum sinnvoll sein. Das liegt nicht nur daran, dass sie im Vergleich zu anderen CBD-Produkten deutlich teurer sind. Auch die Menge an CBD, die über die Raumbeduftung aufgenommen wird, dürfte viel zu gering sein, um irgendeinen Nutzen zu bieten. Bei ätherischem CBD-Öl dürfte es sich daher eher um einen Marketing-Gag handeln. Möglicherweise schätzen auch einige Kunden den CBD-Duft für die Erfrischung der Raumluft.
Wie die Auswirkung von CBD auf die menschliche Gesundheit insgesamt zu bewerten ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Derzeit ist der Stoff in Deutschland als Arzneimittel nur für eine begrenzte Anzahl von Erkrankungen zugelassen. Tierstudien weisen zwar auf eine entzündungshemmende und entspannende Wirkung hin. Allerdings müssen noch deutlich mehr klinische Studien durchgeführt werden, bis ein solcher Effekt auch beim Menschen als gesichert gelten kann.