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Betina Graf Über uns

In der Blase sind von Natur aus nur wenige Bakterien

Mikroben sind die allerersten Lebewesen überhaupt und bevölkern seit Milliarden von Jahren die Erde. Sie sind der Ursprung allen Lebens und dabei so klein, dass das menschliche Auge sie nur durch ein Mikroskop erkennen kann. Bakterien halten uns gesund, können uns aber auch krank machen, nämlich dann, wenn sie an Stellen geraten, für die sie eigentlich nicht vorgesehen waren. So wie die Bakterien, die sich bei einer Blasenentzündung (Zystitis) in der Blase ausbreiten.

Entdeckt wurden Bakterien das erste Mal im 17. Jahrhundert – in der Spucke eines Menschen, in der es nur so wimmelt: Allein ein Milliliter Speichel enthält 100 Millionen Bakterien. Es gibt aber auch Stellen im Körper, in denen nur wenige Bakterien zu finden sind. In der Blase zum Beispiel gibt es im Normalfall kaum Bakterien – komplett keimfrei aber ist sie nicht.

Darm-Bakterien gehören in den Darm und nicht in die Blase

Die menschliche Blase ist relativ frei von Keimen. Bakterien, die trotzdem ihren Weg dorthin finden, richten schnell Schaden an. Die Symptome einer Blasenentzündung, wie sie im Ratgeber Männergesundheit genannt werden, sind schmerzhaft und lästig. Zu ihnen zählen beispielsweise:

  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • leichte Inkontinenz
  • Blut im Urin
  • häufiges Wasserlassen

Um die Symptome einer Zystitis zu vermeiden, sollte man bereits Kindern beibringen, in welche Richtung sie sich auf der Toilette abputzen. In der Regel genügt das, um die Darmbakterien von der Harnröhrenöffnung fernzuhalten. Dennoch gelingt es immer wieder Bakterien wie Escherichia coli (E. coli) oder solchen aus der Familie der Staphylokokken über eine Schmierinfektion vom Darm aus bis hinauf zur Blase zu wandern und dort eine Blasenentzündung zu entfachen – zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr.

Eine Entzündung der Blasenschleimhaut entsteht mitunter auch durch das Legen eines Blasenkatheters, da die Bakterien dadurch direkt in die Blase geschoben werden können. Haben sich die Bakterien erst einmal in der Blase festgesetzt, ist es ihnen möglich, sich dort rasant zu vermehren und geschickt unsere Abwehr zu umgehen. Selbst Antibiotika können sie widerstehen, indem sie sich in der Blasenwand verstecken.

Bakterien in der Blase? Männer trifft es seltener

Von Bakterien in der Blase sind mehr Frauen als Männer betroffen –das ist anatomisch begründet. Die Harnröhre von Frauen liegt zum einen sehr viel näher am Darmausgang und ist zum anderen auch deutlich kürzer als bei Männern. Ist es erst einmal passiert, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches, erneut mit Bakterien in der Blase kämpfen zu müssen. Wer bereits unter Blasen- oder Nierensteinen beziehungsweise einem geschwächten Immunsystem leidet, erkrankt ebenfalls schneller.

In jungen Männerjahren kann der Grund für das Gelangen von Bakterien in die Blase eine angeborene Fehlbildung des Harntraktes sein, im Alter liegt es häufig an einer vergrößerten und die Harnröhre beeinträchtigenden Prostata, die ein vollständiges Entleeren der Blase erschwert. Dadurch finden Bakterien in der Blase einen idealen Nährboden zum Vermehren.

Preiselbeeren halten Bakterien in der Blase in Schach

„Böse“ Bakterien gibt es eigentlich kaum. Und wenn, werden sie von den guten in Schach gehalten, solange das Gesamtsystem Mensch gesund ist und die Immunabwehr funktioniert. Doch selbst, wenn es einen mit Bakterien in der Blase erwischt hat, kann man es, solange die Symptome noch erträglich sind, erst einmal auf natürliche Weise versuchen. Denn jede Antibiotikagabe schadet nicht nur den Bakterien, die man bekämpfen will, sondern auch denen, die unser Immunsystem am Leben erhalten. Diese Medikamente sollten daher nur dann zum Einsatz kommen, wenn sich das Allgemeinbefinden stark verschlechtert beziehungsweise Gefahr besteht, dass die Nieren oder die Prostata in Mitleidenschaft gezogen werden. Merken Betroffene früh genug, dass eine Blasenentzündung naht, sollten sie zunächst

  • auf Sex verzichten, um ihren Partner nicht anzustecken,
  • viel trinken, damit die Blase gespült wird,
  • sich warmhalten und
  • auf pflanzliche Mittel zurückgreifen.

Zum Beispiel auf Preiselbeersaft, der eine hemmende Wirkung auf E. coli-Bakterien besitzt. Eine Alternative stellen probiotische Joghurts dar. Die dort vorhandenen „guten“ Bakterien können die körpereigene Abwehr verstärken und dabei helfen, die entzündungsauslösenden Bakterien aus der Blase zu vertreiben. Ist alles wieder im Lot, ist auch Geschlechtsverkehr wieder erlaubt.