Schöne Sprüche und Weisheiten von Theodor Fontane
(geb. 30.12.1819 in Neuruppin - 20.9.1898), deutscher Schriftsteller
Ausgewählte Sprüche von Theodor Fontane
Das Glück, kein Reiter wird’s erjagen,
es ist nicht dort und ist nicht hier.
Lern überwinden, lern entsagen,
und ungeahnt erblüht es dir.
Glück liegt nicht in materiellen Dingen
Wenn … ja, wenn dieses Ereignis einträte oder wir jenes geschafft haben, dann können wir (endlich) glücklich sein. Manchmal scheinen wir geradezu nach einem nächsten Meilenstein zu hetzen und bemerken gar nicht, dass wir gerade jetzt, zu diesem Zeitpunkt, unser Glück genießen dürfen. Wir müssen nichts erreicht haben, um glücklich sein zu dürfen. Dieser Spruch von Theodor Fontane macht uns darauf aufmerksam, dass wir sogar in der Reduzierung unserer Ansprüche unser Glück entdecken können … auch wenn Glück durch Entsagen nicht gerade modern ist, und wir aktuell mehr in der Fülle das Glück suchen.
Zum weiterführenden Artikel:
Wie Ziele uns nicht mehr knebeln können
Die Ehe, zum Mindesten
das Glück derselben,
beruht nicht auf der Ergänzung,
sondern auf dem gegenseitigen Verständnis.
Mann und Frau müssen nicht Gegensätze,
sondern Abstufungen,
ihre Temperamente müssen verwandt,
ihre Ideale dieselben sein.
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
und das Jahr geht auf die Neige,
und das schönste Fest ist da!
Aus der Ferne diesen Wunsch:
Glückliche Sterne und guten Punsch!
Leicht zu leben ohne Leichtsinn,
heiter zu sein ohne Ausgelassenheit,
Mut zu haben ohne Übermut –
das ist die Kunst des Lebens.

Ein Optimist ist ein Mensch,
der ein Dutzend Austern bestellt,
in der Hoffnung, sie mit der Perle,
die er darin findet, bezahlen zu können.

Streue nur gute Körner aus
und sorge nicht, was aus ihnen wird.
Das ist genau das, was Edgar Cayce in seinen Readings immer wieder hervorhob, und was in der esoterischen Literatur stets betont wird: Das, was du säst, wirst du ernten. Als eines der universellen Gesetze übrigens. Allerdings ist es nicht immer so einfach zu entscheiden, was gut ist. Letztlich zählt dann wohl unsere Motivation, dass wir es gut meinten …

Nikolausspruch zum Advent
Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
aber als Knecht Ruprecht schon
kommt der Winter hergeschritten,
und alsbald aus Schnees Mitten
klingt des Schlittenglöckleins Ton.
Und was jüngst noch, fern und nah,
bunt auf uns herniedersah,
weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
und das Jahr geht auf die Neige,
und das schönste Fest ist da.
Tag du der Geburt des Herrn,
heute bist du uns noch fern,
aber Tannen, Engel, Fahnen
lassen uns den Tag schon ahnen,
und wir sehen schon den Stern.
Tröste dich, die Stunden eilen,
und was all’ dich drücken mag,
auch das Schlimmste kann nicht weilen,
und es kommt ein and’rer Tag.
Komplett lautet das Gedicht:
Tröste dich, die Stunden eilen,
und was all dich drücken mag,
auch das Schlimmste kann nicht weilen,
und es kommt ein andrer Tag.
In dem ew’gen Kommen, Schwinden,
wie der Schmerz liegt auch das Glück,
und auch heitre Bilder finden
ihren Weg zu dir zurück.
Harre, hoffe. Nicht vergebens
zählest du der Stunden Schlag:
Wechsel ist das Los des Lebens,
und es kommt ein andrer Tag.
Es gibt nur ein Mittel, sich wohlzufühlen:
man muss lernen, mit dem Gegebenen
zufrieden zu sein und nicht immer
das verlangen, was gerade fehlt.

Du darfst missmutig nicht verzagen,
in Liebe nicht noch im Gesang,
wenn mal ein allzu kühnes Wagen,
ein Wurf im Wettspiel dir misslang.
Wes Fuß wär’ niemals fehlgesprungen?
Wer lief nicht irr’ auf seinem Lauf?
Blick’ hin auf das, was dir gelungen,
und richte so dich wieder auf.
Vorüber ziehn die trüben Wetter,
es lacht aufs neu der Sonne Glanz,
und ob verwehn die welken Blätter,
die Frischen schlingen sich zum Kranz.
Klassische Gedichte tun sich schwer, gute Bewertungen zu erhalten. Doch diesem mut-machenden Gedicht gelingt das :)
Wes Fuß war niemals fehlgesprungen?
Wer lief nicht irr auf seinem Lauf?
Blick hin auf das, was dir gelungen,
und richte dich so wieder auf!
Erscheint dir etwas unerhört,
bist du im tiefsten Herzen empört,
bäume nicht auf,
versuch’s nicht mit Streit,
berühr’ es nicht,
überlass’ es der Zeit:
Ärger ist Zehrer und
Lebensvergifter,
Zeit ist Balsam
und Friedensstifter.
Zum 24. Dezember
Noch einmal ein Weihnachtsfest,
immer kleiner wird der Rest,
aber nehm’ ich so die Summe,
alles Grade, alles Krumme,
alles Falsche, alles Rechte,
alles Gute, alles Schlechte –
rechnet sich aus all dem Braus
doch ein richtig Leben raus.
Und dies können ist das Beste
wohl bei diesem Weihnachtsfeste.
Dieses Weihnachtsgedicht eignet sich besonders gut als Geschenkanhänger für liebe Menschen, die ein intensives, facettenreiches Leben haben.
Hoffe, harre; nicht vergebens
zählest du der Stunden Schlag,
Wechsel ist das Los des Lebens
und es kommt ein andrer Tag.

Such’ nicht immer, was dir fehle;
Demut fülle deine Seele.
Dank erfülle dein Gemüt.
Alle Blumen, alle Blümchen
und darunter selbst ein Rühmchen
haben auch für dich geblüht.
Je freier man atmet,
desto mehr lebt man.
Ausgang
Immer enger, leise, leise
ziehen sich die Lebenskreise,
schwindet hin, was prahlt und prunkt,
schwindet Hoffen, Hassen, Lieben,
uns ist nichts in Sicht geblieben
als der letzte dunkle Punkt.
Das neue Jahr
steht mit seinen Forderungen vor uns;
und gehen wir auch gebeugt hinein,
so gehen wir doch auch nicht ganz
mit leeren Händen unseren Weg.
Man muss die Musik des Lebens hören.
Die meisten hören nur die Dissonanzen.
Worauf richten wir unser Augenmerk? Wie leicht ist es, gerade für Perfektionisten, das zu sehen, was noch fehlt. Dankbarkeit und Zufriedenheit mit dem Erreichten gehört mit dazu, wenn wir das Vorhandene wertschätzen und nicht nur den Blick auf den Mangel richten wollen.
Eine Stunde, wenn sie
glücklich ist, ist viel.
Nicht das Maß
der Zeit entscheidet,
das Maß des Glücks.
Abschiedsworte müssen kurz sein
wie eine Liebeserklärung.
Wer demütig ist, der ist duldsam,
weil er weiß, wie sehr er selbst
der Duldsamkeit bedarf;
wer demütig ist, der sieht die
Scheidewände fallen und erblickt
den Menschen im Menschen.
Ruhig sein, nicht ärgern, nicht kränken,
ist das allerbeste Schenken;
aber mit diesem Pfefferkuchen
will ich es noch mal versuchen.